Schottland
Juli 2007 – ein Urlaub mit zwei Geschichten
Schottland ist eine der wenigen, vielfach noch natur belassenen Landschaften Europas. Tiefblaue Seen, Wasserfälle, mit Heide bewachsene Hochmoore und sandige Dünen prägen das Land – genauso wie die zahlreichen geschichtsträchtigen Burgen und Schlösser.
Die Schotten selbst sind ein gastfreundliches, humorvolles und bodenständiges Volk, mit Traditionsbewusstsein und einem ausgeprägten Nationalstolz. Bekannt ist Schottland u. a. für seinen Whisky, aber auch für das unverwechselbare Schottenkaro, den Tartan, und seine Kilts.
Auf dieser Seite folgt ein gekürzter Reisebericht mit einigen wenigen Bildern. Der ausführliche Bericht (ohne Bilder) findet sich hier.
Und wer sich für unsere Geschichte mit den Koffern interessiert, muss hier klicken.
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Edinburgh
Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands mit ihren rund 435.000 Einwohnern (2005) hat den Status eines Weltkulturerbes. Sehenswert ist die gut erhaltene Altstadt aber auch die New Town mit dem vermutlich größten Stadtviertel im klassizistischen Stil aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In der Altstadt überragt das symbolträchtige Edinburgh Castle auf dem über 120 m hohen Burgberg die Stadtkulisse. Es gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Die erste Burg an dieser Stelle wurde im 7. Jahrhundert errichtet, das älteste erhaltene Gebäude, die Kapelle St Margaret’s Chapel, am Ende des 11. Jahrhunderts. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind neben dem Schloss, die Royal Mile, der Holyrood Palace und die National Galleries of Scotland. Botanisch interessant ist der Royal Botanic Garden Edinburgh nördlich des Stadtzentrums.
Tagebuch: Leider verloren wir einige Zeit, denn unser komplettes Gepäck kam nicht an, Lufthansa lässt grüßen. Die zahlreichen Telefonate, Gespräche am Flughafen, mindestens zwei Tage Intensiv-Kurs Englisch wert. Der erste Koffer kam dann einen Tag später, am Samstag gegen Mittag. Der zweite nicht. Wir waren gerade in der Stadt, also zurück mit dem Taxi ins Hotel. Nach diversen Telefonaten ging es dementsprechend erst zu einem längeren Einkaufsbummel. Schließlich machen die Läden am Samstag gegen 17 Uhr zu. 600 Euro, fürs Erste und dringend Notwendige wie Waschsachen, Hose und Schuhe Werner, Shirt und Jacke Elke….
Am Sonntag morgen ging es dann zum Flughafen, den Mietwagen abholen. Vorher noch mal zum Schalter Lost Baggage. Welch Wunder, der 2. Koffer scheint aufgetaucht. Nur wo genau, weiß keiner. Nach einigem Hin und Her soll er sich in einem Lagerhaus 15 Kilometer entfernt befinden. Also hin mit dem Mietwagen. Wir haben es sogar gefunden, das Lager, das jeder Beschreibung spottet. Und auch die unzähligen Koffer (einige Hundert) die ihr Dasein teils schon länger fristen, Wie die Staubschicht darauf zeigt. Unserer war natürlich nicht dabei, inzwischen war es übrigens Mittag.
Alford (Kildrummy Castle)
reine Fahrtstrecke: 308 km, (ohne St. Andrews 287 km)
Weiter ging es zu unserem Tagesziel, Kildrummy Castle. Erstes Etappenziel war Loch Leven Castle. Das auf einer Insel mitten im See liegende Schloss diente für ein Jahr als Gefängnis von Maria Stuart. Alles weitere in der Region um Kildrummy Castle wurde dann von dem zugegebener maßen edlen Schlosshotel gleichen Namens aus besucht. Theoretisch jedenfalls. Denn schon den Folgetag mussten wir umplanen, eines Reifen- und Felgenschadens wegen. Immer schlecht wenn ein Wohnmobil die ganze Strasse meint zu benötigen.
Tagestour 1: Dunnottar Castle, Aberdeen, Castle Fraser (ges. 160 km)
Das erste Ziel war ein absolutes Muss: Dunnottar Castle. Hoch über dem Meer gelegen, erlebten die Ruinen eine wechselvolle Geschichte zu der auch eine Belagerung durch Oliver Cromwell dazugehörte. Heute ist es in erster Linie die Lage, die Dunnottar Castle von anderen Ruinen abhebt. Ein gewaltiger Felsen scheint nur dazu gemacht, die Burg uneinnehmbar zu machen. Hohe Klippen säumen die Ruine, die nur durch einen schmalen Pfad mit dem Festland verbunden ist.
Tagebuch: Weiter ging es nach Aberdeen. Zuerst zum Autoverleih Avis beim Flughafen. Nach dem Ausweichmanöver am gestrigen Abend – Wohnmobile sind nun mal stärker – war der vordere linke Reifen inklusive Felge geliefert. Außerdem funktionierte der Anschluss am Zigarettenanzünder nicht, schlecht für das Navi, dem sonst bald die Puste, sprich der Strom ausging. Also gleich Autotausch.In Aberdeen ging es gleich ins Zentrum. Einmal die Union Street rauf und runter. Zu allererst zum Einkaufen, Hose, Regenjacke, Waschsachen…(140 Euro). Was halt sonst so noch fehlte, denn der Koffer war ja immer noch weg.
In der Union-Street liegen zugleich Aberdeens Sehenswürdigkeiten, sei es das Old Town House, alte Patrizierhäuser, ein College und natürlich viele Läden und Cafés – dient die Union Street doch zugleich als Hauptgeschäftsstrasse und Flanierboulevard.
Zurück zum Hotel fuhren wir noch an Castle Fraser vorbei. Lohnt unbedingt einen Abstecher, auch wenn es schon später war und eine Besichtigung der Innenräume nicht mehr möglich war. Einkaufsbummel kosten halt Zeit. Der Garten, das Umland, natürlich das Schloss, einfach traumhaft. Das 1575 bis 1636 erbaute Schloss prägen verspielte Ecktürmchen, Runderker und ein abgesetzter Konsolenfries.
Bildergalerie Schottlands Burgen- und Whiskyland
Tagebuch: Zurück im Hotel dann die Nachricht, dass die Polizei da war. Sie hätte unseren Koffer auf der Strasse in Edinburgh gefunden. Scheint dass der Fahrer, der uns zwei und nicht nur einen Koffer bringen sollte, wohl etwas falsch gemacht hatte. Wir sollten uns dann mal mit dem Revier in Edinburgh in Verbindung setzen, zwecks Identifikation und so weiter – 300 km entfernt. Danke Lufthansa. Nur woher hatte die Polizei eigentlich unseren Aufenthaltsort? Egal, denn zu später Stunde eine weitere Nachricht von unserem Reisebüro in Deutschland, bei dem wir die Übernachtungen und die Flüge gebucht hatten. Woher wußte der eigentlich von unseren Koffern? Auch egal, morgen sehen wir weiter, telefonieren mit der Polizei und Deutschland – und denken lieber nicht an die Handyrechnung. Laut Lufthansa komme man dafür nicht auf, wohl aber für 100 Prozent der Kosten für Sanitärartikel und die Hälfte der Kosten für die Kleider, die wir hier kaufen mussten. Ersatz gibt es natürlich auch für den Koffer und den Inhalt, sollte er doch nicht mehr auftauchen. Dann aber auch nur für den Zeitwert, Rechnungen für die einzelnen Sachen sollte man auch noch haben. Natürlich wird das oben Erstattete für die Waschsachen und Kleider abgezogen. Gut, das klären wir nach dem Urlaub. Der übrigens sehr schön ist, schon die ersten Eindrücke überzeugen. Mein Englisch wird auch immer besser, vor allem Dank der vielen Telefonate.
Dienstag, 10. Juli:
Langsam kommt Licht ins Dunkel des Koffers. Angeliefert wurde an die falsche Adresse, Haus Nr. 6 statt 8 . Dazu wurde der Koffer einfach vor die Tür gestellt. Ein herrenloser Koffer in Zeiten von Terror und Kofferbombern, zumal in Großbritannien und in der Hauptstadt Schottlands… Glück gehabt dass er nicht gleich gesprengt wurde. So hat ihn die Polizei nur abtransportiert und durchsucht. Und unseren Reiseplan gefunden mit den Adressen unserer Hotels, die Kollegen nach Kildrummy Castle geschickt, sich zudem mit unserem ersten Hotel , Inchgrove House in Edinburgh in Verbindung gesetzt, der wiederum rief Marina Tours, unser Reisebüro in Deutschland an. So kam das eine zum anderen.
Zwei Optionen kristallisierten sich nun heraus. Der Besitzer vom Inchgrove House bot an, den Koffer von der Polizei abzuholen und ihn zum Flughafen zu bringen. Lufthansa, respektive British Midland sollte ihn dann nach Kildrummy oder morgen zum nächsten Hotel liefern. Oder aber der Inhaber des Inchgrove House – Hut ab vor soviel Gastfreundlichkeit – holt ihn und bringt den Koffer ins 80 km entfernte New Lanark Mill Hotel, unserer letzte Station…
Tagestour 2
Die zweite Tour von Kildrummy Castle aus orientierte sich an Teilen des 240 km langen Castle Trail, den über 70 wehrhafte Trutzburgen und märchenhafte Prunkschlösser säumen. Dazu gehört auch Castle Fraser, das wir am Vortag besuchten. Fast 700 Jahre liegen dabei zwischen den ersten normannischen Burgen und den Turmhäusern des 19. Jahrhunderts.
Die Tour führte uns – nur zweimal unterbrochen durch Anrufe wegen des Gepäcks – zuerst zu Huntly Castle, einer sehenswerten Burgruine mit Ursprüngen aus dem späten 12. Jahrhundert.
Weiter ging es zum Archaeolink Prehistoric Park, der die schottische Geschichte von der Frühzeit bis über die Römer hinaus thematisiert. Muss nicht unbedingt sein, eher etwas für Kinder oder wenn man mit unseren Vorfahren noch nie etwas zu tun hatte. Also ging es recht zügig weiter.
Tagebuch: Zwischendurch ein weitere Anruf: Jetzt will Lufthansa unseren Koffer von der Polizei abholen und uns morgen ins nächste Hotel nach Forres liefern. Nur benötigen sie etwas Schriftliches von uns, damit die Polizei den Koffer herausrückt. Tja, wir sind nun mal einige Kilometer vom Hotel weg und haben auch etwas anderes vor. Mal sehen was Sean Buckley von Marina Tours erreicht.
Wenn schon Burgenstrasse, dann aber auch richtig. Also hieß das nächste Ziel nach Archaeolink Tolquon Castle, eine recht gut erhaltene und sehenswerte Ruine. Und wieder klingelt das Handy. Die Espresso-Maschine ist repariert, kann abgeholt werden. Schön.
Auf Tolquon Castle folgte die Ruine des alten Schlosses Kildrummy Castle, direkt bei unserem Schlosshotel. Die Reste lassen auf Gewaltiges schließen.
Ein Tipp führte uns schließlich noch zu einer in der Nähe befindlichen kleinen, aber feinen und gut erhaltenen Ruine namens Glenbuchat.
Passend: Wir waren die einzigen Besucher der frei zugänglichen Burg und wurden mit Dudelsackmusik empfangen. Ein jüngerer Schotte hatte sich die Ruine zum Üben ausgesucht.
Route: Dufftown, Glenfiddich, Strathisla Distillery, Elgin, Forres (120 km)
Nach Forres fuhren wir auf Teilen des Malt Whiskey Trails, der mehrere Destillerien mit der Möglichkeit einer Besichtigung verbindet, zudem alle Informationen zum Thema in Form von Museen und Läden bereit hält. Besucht wurden zwei Distillerien in der Speyside. Glenfiddich ist eine der größeren Whiskybrennereien Schottlands. Etwas Seltenes wurde hier geboten: Eine ausgiebige Führung (auf Deutsch) mit Filmvorführung (Fotografieren und Filmen fast überall erlaubt) und eine Whiskyprobe – und das alles umsonst. Nicht so bei Strathisla, dennoch sehr empfehlenswert, handelt es sich doch um eine der ältesten Destillerien Schottlands. Auch die Führung lohnte sich. Dann war aber Schluss mit Brennereien, gehören zu jeder Probe doch ein bis zwei Whiskys.
Nächstes Ziel war Elgin. Zuerst wurde ein größerer Kaschmir-Laden besucht. In den dann auch einige Pfunde (sprich Euros) liegen blieben. Höhepunkte Eglins sind ansonsten: eine der prächtigsten Kathedralen Schottlands – natürlich eine Ruine, um 1390 abgebrannt, das Stadtmuseum mit archäologischer und geologischer Sammlung und die Altstadt mit zahlreichen Läden.
Etwas fehlte heute. Das Handy klingelte nicht, nichts neues bezüglich des Koffers. Abends im nächsten Hotel angekommen fehlte der Koffer natürlich weiterhin. Dafür trafen wir an der Bar ein Ehepaar aus Deutschland, die jetzt seit vier Tagen auf ihren letzten von vier Koffern warten. Dafür haben wir heute drei schöne Kaschmir-Pullover gekauft (600 Euro) mit 50 % Rabatt.
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Tagestour Forres: Urquart Castle und Loch Ness, Fort Augustus, ges. 200 km
Nicht weit entfernt von Loch Ness liegt die verwunschen wirkende Ruine Urquhart Castle. Die Anlage liegt strategisch günstig und spielte für die Schotten als Stützpunkt in den Unabhängigkeitskriegen des 14. Jh. eine wichtige Rolle. 1691 wurde die als uneinnehmbar geltende Burg von den Schotten selbst in die Luft gesprengt, damit sie nicht den Jakobinern in die Hände fiel.
Das Ungeheuer von Loch Ness, auch Nessie genannt wird normalerweise als Seeschlange oder Kelpe bezeichnet. Manche Quellen vermuten in Nessie einen überlebenden Plesio-saurus. Beschrieben wird das Tier mit einer Länge bis zu 20 Metern. Die erste Erwähnung geht auf das 6. Jh. zurück, als ein irischer Missionar angeblich eine mordende Bestie durch die Macht des göttlichen Kreuzes zurück ins Wasser befahl. In den folgenden Jahrhunderten erzählten sich die Anwohner Geschichten von Kelpies, nur scheinbar harmlosen Wasserpferden. Als 1933 die A 82 am Westufer gebaut wurde kam es zu regelmäßigen Begegnungen mit Nessie, tausende von Mitteleuropäern wollen das Ungeheuer inzwischen gesehen haben. Ob Wahrheit oder Fälschung, bei den Anwohner stellt sich diese Frage nicht, in Anbetracht von über 2 Millionen Besuchern die jährlich mehr als 37 Mio. Pfund dalassen. Insgesamt gibt es rund 7000 aktenkundige Sichtungen, davon gelten 200 als „absolut seriös“. Zusammen mit Bigfoot und Yeti ist Nessie wahrscheinlich das bekannteste Mysterium der Kryptozoologie. Dennoch ist davon auszugehen, dass es sich um einen Mythos ohne realen Hintergrund handelt. Die meisten Wissenschaftler finden die aktuellen Beweise für Nessies Existenz unglaubwürdig und erklären sich solche Berichte als Falschmeldungen oder Fehlbestimmungen von gewöhnlichen Tieren. Quelle: ADAC Reiseführer, Wikipedia, Juli 07
Das Süd-Ende von Loch Ness markiert der 500 Seelen zählende Ort Fort Augustus. Hier findet sich das Clansman-Zentrum, das über das Leben im Hochland des 17. Jh. informiert und im Stadtzentrum heben fünf Schleusen die Boote vom Niveau des Loch Ness auf das des Caledonian Canal. Zwischendurch ein Anruf: Unser Koffer soll jetzt morgen um 17 Uhr ins nächste Hotel geliefert werden. Versprochen. Den Koffer hätte jetzt Premier Dispatch bei der Polizei abgeholt. Genau die Firma, die ihn in Edinburgh einfach vor eine falsche Tür stellte und die mit dem ominösen Lagerhaus. Jedenfalls soll er nach Inverness geflogen werden um ihn von dort aus zu unseren nächsten Domizil zu bringen.Auf der Rückfahrt machten wir einen Abstecher zu dem Culloden Moor Battlefield, einem ehemaligen Schlachtfeld zwischen Schotten und Engländern. Gelegen ist es in der Nähe von Inverness.Am Rückweg folgte noch ein Besuch des Küstenstädtchen Nairn. Dies soll der Ort mit den meisten Sonnenstunden im Jahr in ganz Schottland sein, einen schönen Hafen bieten und gute Fischrestaurants. Den Hafen fanden wir, Restaurants waren Fehlanzeige. Also weiter nach Forres in einen ganz netten Pub zum Abendessen.
Fahrt via Cawdor, Fort George, North Kessol nach Stratpeffer, ges. 120 km
Erste Etappe war Cawdor Castle, erbaut im 14. Jahrhundert als private Festung der Thanes of Cawdor und bis heute Wohnsitz der Cawdor Familie. Weitere (Um-)Bauten stammen aus dem 17. Jahrhundert. Im Schlossinneren lassen sich Möbel, Portraits, Bilder, Objekte und Wandteppiche bewundern. Zu besichtigen gibt es ferner drei Schlossgärten.
Am Eingang des Moray Firth, einem Fjord, steht Fort George. Das gewaltige Festungsbauwerk bewacht seit dem 18. Jahrhundert die Einfahrt in den Fjord. Die Trutzburg ist eine der größten Europas. 21 Jahre bauten die Besatzer daran und gaben nach heutiger Kaufkraft eine Milliarde Pfund dafür aus, doch von oder auf Fort George wurde nie eine Kanonenkugel abgefeuert. Im Inneren finden sich Waffensammlungen und Ausstellungen zeigen, wie Grenadiere in der Festung lebten
Letzte Etappe vor Strathpeffer war North Kessol. Hier lassen sich an der Küste zahlreiche Wasservögel beobachten.
Tagebuch: Abends am Hotel angekommen, der Koffer war natürlich nicht da. Eine Viertel Stunde später fährt ein Lieferwagen vor, lädt einen Koffer aus. Welch Wunder, es ist der unsrige. Und er ist in Ordnung, nichts fehlt oder ist beschädigt. Ende einer Odysee? Noch steht der Rückflug an, und natürlich der „Kampf“ mit Lufthansa um die Höhe der Erstattung.
Mit 45.000 Einwohnern ist Inverness die Hauptstadt der Highlands, das kulturelle, administrative und ökonomische Zentrum sowie Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen. In der Stadt findet sich jedoch kaum mehr historische Bausubstanz, selbst die Befestigungsanlage auf dem Burghügel ist heute ein Verwaltungsgebäude. Sehens- und besuchenswert sind das Inverness Museum & Gallery (archäologische Funde, Silbersammlung, Exponate zur Kultur des Hochlandes) sowie das Town House und das Albertarff House.
Tagestour Strathpeffer:
Fahrt über die Skin Falls nach Dunrobin Castle, weiter zu dem Fischerdorf Portmahomack, ges. 140 km.
Erste Etappe war Skin Falls. Hier kann man Lachse beobachten, wie sie sich die Stromschnellen hoch kämpfen. Theorethisch jedenfalls. Wir sahen jedenfalls keine. Dafür aßen wir später welche. Gelohnt hat sich der Abstecher dennoch, denn die Gegend allein lohnt die Fahrt.
Weiter ging es zu Dunrobin Castle. Als Heimat des Sutherland-Clans ist Dunrobin Castle eines der sagenumwobenen Gebäude im Norden Schottlands – und eines der prächtigsten. Hoch über dem Meer gelegen, umgeben von weiten Parkanlagen datieren die ältesten Gebäude um das Jahr 1275. Sein heutiges Aussehen bekam das Schloss zwischen 1845 und 1850. Prachtvolles Mobiliar von Chippendale, eindrucksvolle Gobelins, unter der Last von Silber und Porzellan ächzende Tische sowie viele Gemälde europäischer Meister aller Epochen lohnen einen Rundgang. Sehr schön auch die Gärten mit einer Falknerei. Auf dem Anwesen befinden sich zudem ein Museum und ein Souvenirladen. Wirklich eines der schönsten Schlösser die wir besuchten, und derer waren es bis dato viele. Leider war im Schloss filmen und fotografieren verboten.
Weiter unterwegs kamen wir zufällig noch an der Whiskybrennerei Glenmorangie vorbei, meiner „Hausmarke“. Also nichts wie rein, kurze Whiskyprobe, keine Führung, dafür eingekauft.
Nächste Etappe war ein kleines Fischerdorf namens Portmahomack, in dem man vorzüglich Fisch essen kann. Zuerst ging es aber zu einer archöologischen Ausgrabung und in eine ehemalige, uralte Kirche, heute ein Museum zum Thema Pikten. Es folgte ein Bummel um den Hafen herum und ein Spaziergang durch das Dorf. Dann ging es fünf Kilometer weiter zum Tarbat Ness-Leuchtturm, das Restaurant hatte noch geschlossen. Der Abstecher lohnt auf jeden Fall. Pünklich zurück im Dorf bei dem empfohlenen Restaurant, alles voll. Respektive fast leer, aber viele Reservierungen, also kein freier Platz mehr. Very busy, sorry.
Also zurück nach Strathpeffer, unterwegs noch in ein Schlosshotel zum Essen eingekehrt. Waren erst die einzigen, „etwas früh“ (7.30 Uhr), bis dann ein paar Hausgäste kamen. Essen wie meist: vorzüglich. Generell ist die schottische Küche wirklich empfehlenswert, jedenfalls dort wo wir aßen.
Bildergalerie quer durch die Highlands
Isle of Skye
Hotel Eilean Iarmain
Fahrt zur Isle of Sky via Loch Ewe mit Inverewe Gardens, weiter via Gairloch mit Loch Maree in die Western Ross Region mit Kinlochewe. Es folgt Shieldaig, Kylie und das zweite Tagesziel Eilean Donan Castle bei Dorlie. Weiter ging es zur Insel Skye und dem Hotel, ges. 257 km.
Bei Inverewe Gardens handelt es sich um eine botanische Überraschung ersten Ranges. Der Umweg lohnt und man sollte sich schon zwei Stunden Zeit nehmen. In dieser Klima-Nische – dank des warmen Golfstromes – kommt es nur selten zu Winterfrösten und so gedeihen hier sogar subtropische Pflanzen.
Bei Gairloch – hier legten wir am Hafen eine Kaffeepause ein – liegt Loch Maree. Hoch über dem Ufer führt eine Strasse entlang und immer wieder ergeben sich herrliche Ausblicke über die weite Wasserlandschaft. Etwas weiter nördlich locken Schilder zu einem kurzen Spaziergang zu den Victoria Falls, die die britische Königin einst besuchte – daher der Name.
Nächste Etappe war die Western Ross Region. Bei der Fahrt am Ufer des Upper Loch Torridon bieten sich malerische Ausblicke über das Wasser.
Eilean Donan Castle bei Dornie ist Schottlands meistfotografiertes Schloss, das mitten in einem See liegt. Heute ist das Schloss bewohnt und Abertausende von Besuchern drängen sich in der Saison in und um die kleine Festung, die über eine steinerne Fußbrücke vom Festland aus zu erreichen ist.
Isle of Skye, die größte Insel der Inneren Hebriden mit einer Länge von 75 km und einer Breite zwischen 5 und 40 km ist die Zusammenfassung von Schottland und besitzt einige eindrucksvolle Landschaften, malerische Küsten, eine Brennerei und zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Der Küstenverlauf der Insel ist stark gegliedert, ja geradezu zerkerbt. So genannte Sealochs und Buchten greifen so tief ins Hinterland, dass kein Punkt auf der Insel weiter als 8 km vom Meer entfernt ist. Dadurch werden fünf größere Halbinseln herausgebildet. Die höchste Erhebung erreicht 993 m ü. NN. Ein Manko aber hat die Insel: Sie ist die eine der meistbesuchten Großbritanniens.
Tagestour 1: Insel Rundfahrt von Kyleakin aus über Sconser und Glen Varagil zu der Inselhauptstadt Portree. Weiter nach Uig und zum Dunvegan Castle , ges. 253 km
Portree (Gälisch Port Rígh ‚der Hafen des Königs‘) ist der Hauptort und die einzige Stadt der Isle of Skye, der größten Insel der zu Schottland gehörenden Inneren Hebriden.
Hier leben rund 1300 Menschen. Portree verfügt über einen kleinen Hafen und ein Museum zur Inselgeschichte, The Aros Experience.
Die Halbinsel im Nordosten gilt als die schönste der Insel. Zu den Attraktionen gehört u. a. The Old Man of Storr, eine ca. 50 m hohe Felsnadel. Kilt Rock, einige Kilometer nördlich, ist ein beliebter touristischer Aussichtspunkt auf Trotternish.
Vorausgesetzt, und das gilt für die gesamte Insel, das Wetter spielt mit. Denn das kann innerhalb von wenigen Minuten vom blauen Himmel zu Regen und Sturm wechseln.
Bei uns war es weniger wechselhaft. Gestern strahlender Sonnenschein, heute regnerisch und windig. Mit Regensachen sind wir ja jetzt doppelt ausgestattet, dank Lufthansa. Weiter ging es direkt nach Uig, als Fährhafen Ausgangspunkt der Fähre der Caledonian MacBrayne zu den Äußeren Hebriden. Es folgte das hoch über Loch Dunvegan thronende Dunvegan Castle, auch heute noch Stammsitz der MacLeods. Unterhalb von Dunvegan Castle besteht die Möglichkeit zu einer Bootstour zu diversen Robbenfelsen – bei besser Wetter.
Tagestour 2: Clan Donald Centre in Armadale Castle + Kyle of Lochash (Bootsfahrt) + Abstecher nach Elgol, ges. 110 km
Der Süden ist der Garten Skyes mit lieblichen, grünen Landschaften. Der einstige Clansitz der MacDonalds, Armadale Castle, ist heute nur noch Ruine, daneben berichtet das Besucherzenum über die Clan-Geschichte der Lord of the Isles. Dazu gehört ein alter Park mit amerikanischen Baumriesen, deren Wachstum vom milden Klima (Golfstrom) begünstigt wird.
Gleich in der Nähe liegt ein kleiner Hafen. Von hier aus sollte es mit einem kleinen Schiff zur Wal- und Delphinbeobachtung gehen. Nur handelte es sich um ein kleines Schnellboot, also nichts für Elke oder zum Filmen. Also zurück, respektive weiter etwa 28 km nach Kyle of Lochalsh. Hier werden diverse Bootsfahrten angeboten. Zu beobachten gab es mehrere Robben mit ihren Jungtieren und ein Wrack aus dem 2. Weltkrieg das beim Beladen in Brand geriet und noch weit genug aus dem Hafen gefahren werden konnte, bevor man es verließ. Es hatte mehrere hundert Minen an Bord und die Explosion hätte die Hafenstadt in Schutt und Asche gelegt. Bei der späteren Explosion flog die komplette Kommandobrücke 500 m weit an die Küste. Weiter gab es diverse Seevögel zu sehen und auch eine Lachsfarm.
Zu guter Letzt ging es zu einem Abstecher nach Elgol, der schönen Aussicht wegen. 50 km einspurig durch eine traumhaft schöne Landschaft, und das Wetter spielte mit – schon den ganzen Tag. Hier war die Fahrt das Ziel.
Kilchrenan (Tayhcreggan Hotel – das einzige, das wir übrigens nicht weiter empfehlen)
Weiter ging es nach Kilchrenan in das westliche Hochland via Fort William und Loch Leven bei Glencoe, ges. 236 km
Fort William (gälisch An Gearasdan – Die Festung) ist mit fast 10.000 Einwohnern die größte Stadt der westlichen schottischen Highlands. Sie liegt am Ufer des Loch Linnhe, am südlichen Ende des Great Glen. Durch die Nähe zum Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens, ist Fort William eine touristische Hochburg mit schöner Einkaufsstraße, Hotels und Pubs.
Glencoe liegt im gleichnamigen Tal Glencoe (Tal: schottisch glen) an der Mündung des Flusses Coe in den Loch Leven. Der Ort ist neben seinen Ski- und Wandermöglichkeiten bekannt wegen des Massakers von Glencoe.
In Glencoe dokumentiert ein kleines Museum die Lokalgeschichte. Besser jedoch man fährt einige Kilometer in das Tal hinein – sofern man genug Zeit hat. Dort liegt das Glencoe Visitor Centre, das über die Tier- und Pflanzenwelt sowie vielfältige Wandermöglichkeiten im Tal informiert.
Abends am Hotel angekommen fängt es passend an zu regnen. Generell hatten wir mit dem Wetter Glück. Bisher nur zwei regnerische Tage, denen standen drei wunderschöne entgegen. Der Rest, Wolken im Wechsel mit der Sonne, aber immer trocken. Wobei das Wolkenspiel dem Land besser steht als blauer Himmel – nicht nur der Fotos wegen.
Tagestour Argyll-Region
Bonawe Iron Furnace, Dunstaffnage-Castle, Oban, Carnasserie-Castle, Kilmartin mit den Standing Stones und Hügelgräbern sowie dem Museum of Ancient Culture. Optional möglich ist ein Abstecher nach Crinan (10 km extra), in Lochgilphead kommt man wieder auf die alte Strecke zurück. Es folgte Auchindroin mit einem Freilichtmuseum. Via Inveraray und Lochawe ging es retour zum Hotel, ges. 189 km.
Vom Hotel aus ging es zuerst zur Bonawe Iron Furnace, einer Fabrik von 1753 zur Eisengewinnung inklusive den Resten eines Hochofens. Alles sehr gut erhalten und wie immer schön angelegt. Lohnenswert. Kurz darauf entdeckt Elke einen kleinen Antiquitätenladen. Ein folgenschwerer Fehler. Hier kommen die Antiquitäten noch aus Nachbars Hand. So auch ein schweres Mikroskop aus Messing, das der Vater einer heute über 80jährigen Freundin einsetzte. Um 1900 stammt auch eine wunderschöne Balkenwaage, etwas jünger sind die diversen Schellackplatten mit Liedern wie Singin in the Rain oder White Christmas. Alles jetzt in unsem Besitz und zu wirklich unschlagbaren Preisen.
Weiter ging es zum Dunstaffnage-Castle und nach Oban.
Der gälische Name Oban bedeutet kleine Bucht, und um eine solche reihen sich die blitzblanken Häuser des Ortes. Seit mehr als 200 Jahre ist Oban einer der bedeutendsten schottischen Touristenorte, Grund dafür ist der Fährverkehr auf die westlichen Inseln und auf die Äußeren Hebriden. Einzige Sehenswürdigkeit ist der kurios anmutende MacCaig´s Tower hoch über dem Hafen, das an das Kolosseum in Rom erinnert. In den heimeligen Pub´s rund um den Hafen kann man neben rauchig-erdigen Oban Whisky auch guten Fisch oder ein saftiges Steak vom schottischen Hochlandrind genießen. Bei einem Bummel über die Hauptstraße bieten zahlreiche Geschäfte schottische Souvenirs an.
Nach einer Strecke von etwa 40 km – die Oban-Gärten ließen wir aus – folgte die kleine aber feine Ruine Carnasserie-Castle, nach einem kurzen Fußmarsch zu erreichen. Die liegen halt so am Weg herum.
Kurz danach erreichten wir Kilmartin, Ausgangspunkt für den Besuch vieler prähistorischer Fundstätten. Zuerst ging es jedoch in ein sehr schönes Cafe und dann in ein kleines archäologisches Museum.
Das Tal von Kilmartin ist eine der bedeutendsten prähistorischen Regionen Schottlands. Südlich des Dorfes erstreckt sich der so genannte gradlinige Friedhof, wo sich auf einer Strecke von 3 km mehrere Hügelgräber aneinander reihen. Den besten Blick auf das Areal bietet sich vom bronzezeitlichen Mid Cairn. Die älteste Anlage stammt aus dem Neolithikum um 3000 v. Chr. Nahe beim Mid Cairn findet sich der Templewood Steinkreis und nicht weit entfernt die reich verzierten Nether-Largie-Steinsetzungen mit über 3 m hohen Monolithen.
In Kilmartin selber lohnt auf jeden Fall noch ein Besuch der Dorfkirche mit dem alten Friedhof. Hier finden sich Grabsteine ab dem 8. Jahrhundert.
Nahe Lochgilphead finden sich ebenfalls eine ganze Anzahl keltischer Steinsetzungen und megalithischer Hügelgräber, jedoch nur für Wanderer zu erfahren.
Kilfinan (Kilfinan Hotel)
Fahrt via Loch Awe, Inveraray nach Kilfinan, ges. 120 km.
Loch Awe (gesprochen: Loch Ooch) ist eines der größten Gewässer in der Region und der drittgrößte Süßwassersee in Schottland. Seine Länge beträgt 35 km, seine durchschnittliche Breite 1 km. Unter Anglern ist Loch Awe für seine Forellen bekannt. Auch Lachse ziehen den Loch hoch. Auf den Inseln des Sees stehen mehrere Burgruinen. Die bekannteste darunter ist Kilchurn Castle am Nordostufer, ein verfallener Herrensitz aus dem 15. Jahrhundert. Erstes Ziel war das 400-Seelen-Dorf Inveraray, Ausgangspunkt für Wanderungen in die waldreiche Gegend um Loch Fyne. Hier finden sich u. a. das Maritim Museum auf der Arctic Piguin und das Iveraray Castle, Hauptziel größerer Touristenströme.
Inveraray Castle ist Herrschaftssitz der Herzöge von Argyll, einem Zweig des Campbell-Clans, Teile davon lassen sich besichtigen. Zentrales Gebäude des viergeschossigen Schlosses ist ein Turm mit einem großen Saal. Diesem schließen sich rundherum vier Flügel an und bilden ein Quadrat, an dessen Ecken vier gotische Rundtürme stehen. Das Innere des zentralen Turms wird von einem einzigen großen Saal eingenommen, dessen Deckenhöhe 21 Meter beträgt und somit der höchste Raum Schottlands ist. Er beheimatet eine Waffensammlung mit Waffen des 16. bis 18. Jahrhunderts, darunter der Dolch Rob Roys.
Weiter ging die Fahrt, zum Ende zu etwa 30 km auf eine wunderschönen, einspurigen Straße – natürlich gelegentlich mit Gegenverkehr – an der Küste entlang. Stopps ergaben sich u. a. an einem alten Clanfriedhof (der von Kilfinan) und einem schönen Cafe. Viel mehr gab es auch nicht. Vom Cafe aus machten wir eine kürzere Wanderung entlang der Küste zu einer alten Ruine des Lachlan-Clans – wohin sonst auch.
Bildergalerie Argyll, Loch Katrine und Stirling
Lanark (New Lanark Mill Hotel)
Via Loch Lomond und Loch Katrina fuhren wir zum Stirling Castle und weiter zum Hotel (ges. 260 km)
Der Loch Lomond (gälisch Loch Laomainn) gilt als der schönste See Schottlands. Seit 2002 ist er Teil eines Nationalparks (Loch Lomond and the Trossachs) mit einer Fläche von 1865 km². Mehrere Parkplätze laden zum Verweilen ein. Gegenüber dem belebten Westufer ist das ruhigere Ostufer nur über eine Stichstraße von Süden (Sommersaison auch „Minifähre“ von Inverbeg nach Rowardennan) erreichbar. Das Ostufer ist bewaldet und bietet gute Wandermöglichkeiten. Weitere Infos holt man sich am besten direkt im Lomond Shores Visitor Centre, Balloch.
Schöner noch – jedenfalls aus unserer Sicht – ist Loch Katrine, ein Süßwassersee, rund 13 Kilometer lang und einen Kilometer breit. Mit der SS Sir Walter Scott bietet sich eine Schifffahrt über den See an, was wir auch taten. Das Boot wird mit einem Holzverbrennungsmotor angetrieben.
Etwa 14 km vor dem nächsten Ziel (Koordinaten: Länge 04°04’17, Breite 56°12’03) haben wir einen sehr großen Antik-Markt entdeckt. Mehrere Hallen voller Kunst und Krempel, viel Porzellan, Silber, Möbel und dergleichen, und das zu Preisen, die deutlich unter denen in Deutschland liegen. Eigentlich benötigt man hier allein 2 – 3 Stunden – und einen großen Kofferraum, alternativ einen Lieferservice nach Deutschland.
Kurz darauf war Stirling erreicht. Hier lohnt ein Besuch des Stirling Castle. In der hoch auf einem Felsen thronenden Festungsanlage mit einigen sehr schönen Gebäude aus der Renaissance wurde Maria Stuart im Alter von neun Monaten zur Königin gekrönt.
Tagestour Lanark: Über Craignethan Castle nach Wanlockhead und zurück nach New Lanark (ges. 80 km).
Erstes Ziel war mit Craignethan Castle eine recht kurzlebige Burg – erbaut 1530, zerstört um 1576. Es war die letzte im Mittelalter errichtete Burg Schottlands und gehört ebenfalls zum dem Trust Historic Scottland. Dessen Karte für den freien Zutritt zu mehr als 70 historischen Stätten hat sich für uns mehr als gelohnt. Nach fünf bis sechs Besuchen macht sie sich bezahlt, wir sind jetzt bei 14. Und morgen könnte noch eine Burg hinzu kommen. Vergleichbares gibt es wer mehr Gärten besucht. Das ist dann National Trust for Scottland.
Eigentliches Tagesziel war Wanlockhead. Die ehemalige Bergbaustadt liegt auf 471 m über Normalnull und ist Schottlands am höchsten gelegene Ortschaft. Die ersten Siedlungsansätze gehen auf 1680 zurück, als eine erste Bleihütte und Arbeiterunterkünfte errichtet wurden. Bereits vorher hatten jedoch die Römer schon Blei abgebaut. Ab dem 13. Jahrhundert wurde während des Sommers ebenfalls Blei sowie in geringerem Umfang auch Zink, Kupfer, Silber und Gold gewonnen. Der Bergbau wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben. Zum Teil hat man auch Goldvorkommen entdeckt, die von außergewöhnlicher Reinheit (22,8 Karat) waren. Deshalb sind auch heute noch Goldwäscher vorzufinden, die allerdings eher von Abenteuerlust denn von ernsthaften Goldschürfungsinteressen motiviert sind. Im Ort gibt es das Lead-Mining Museum (Lead = Blei), in dem man sich über den harten Alltag eines Bergarbeiters über die Jahrhunderte erkundigen kann. Besichtigen lassen sich die Lochnell Mine, die 1710 bis 1860 in Betrieb war, eine Unterkunft aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie weitere Reste des alten Bergbaus. Empfehlenswert ist auch ein Abstecher in die alte Bibliothek (gegr. 1756), die zweitälteste Europas. Die älteste findet sich übrigens nur ein paar Meilen entfernt.
Bei der Rückfahrt sind wir dann kaum drei Kilometer weit gekommen, bis Leadhill. Hier gibt es einen kleinen Verein, der alte Schmalspurloks aufarbeitet eine kurze Schmalspurbahn betreibt. Und die ist Sonntags in Betrieb. Also gab es noch eine kurze Zuahrt, 1,5 Meilen hin- und zurück. Später soll die Bahn einmal bis Wanlockhead führen, noch viel Arbeit für den Verein.
Zurück führte uns der Weg dann durch das grüne Clyde-Tal, südlich von Glasgow, zu Ministädten und ruhigen Dörfern, zum Genießen. Kurz vor dem Hotel entdeckten wir noch Loch Lanark. Einen kleinen, wunderschönen See, gerade richtig genug zum Umrunden. Auf dem See, mindestens 100 Schwäne – wunderbar zum Filmen, zumal die Sonne schien. Direkt dabei ein Pub und Restaurant, das Abendessen war also auch gesichert.
Bildergalerie Im Süden Schottlands
Rückfahrt nach Edinburgh
Morgens wurde erst einmal die New Lanark Mill besichtigt, eine alte, topp restaurierte Baumwollfabrik. Immerhin Weltkulturerbe. Und Standort unseres Hotel. Die Präsetationen, sehenswert. Man sollte sich schon 2 bis 3 Stunden Zeit nehmen, was wir auch taten.
Gegen Mittag ging es dann zurück zum Flughafen Edinburgh. Nicht direkt, ein kleiner Umweg führte noch zu einer Burgruine aus dem 13. Jahrhundert, genannt Bothwell.
Drei Stunden vorher waren dann am Flughafen, respektive an der Mietwagenrückgabe.. Gerade rechtzeitig… mehr über die Rückreise.
Schottland wir kommen wieder.