USA Südwest Mai/Juni 2014 – Teil 1

Südwest USA – Nevada, Arizona, Colorado, Utah und New Mexiko

Von Wüsten, Canyons und eisernen Feuerstühlen

USA – der Südwesten. Unsere diesjährige Reise ging quer durch den Südwesten der USA – durch Nevada, Arizona, Utah, Colorado und New Mexiko. Die ersten neun Tage auf der Harley, anschließend weiter mit einem Van. Auf dem Programm standen nicht nur bekannte Sehenswürdigkeiten wie der Bryce-Canyon, der Arches Nationalpark, die Zugfahrt von Durango nach Silverton, Teile der Route 66 von Oatman bis Williams oder auch Tombstone, sondern eher versteckte Perlen wie das Goblin-Valley, der Freemont State Park, Bisbee, „Ghost“-Towns und diverse State-Parks, die nur sehr selten in Reiseführern Eingang finden. Aber allemal besuchenswert und dabei nicht überlaufen sind. Mehr dazu im folgenden Reisebericht mit zahlreichen Bildergalerien. Online sind zudem eine Auswahl meiner Lieblingsbilder. Und hier geht es zum kurzen Filmtrailer.

Unsere Route, Teil I

Route Motorrad, ges. ca. 2150 km (hier geht es zum zweiten Teil mit dem Auto unterwegs)

  • Tag 1: Las Vegas
  • Tag 2: Las Vegas, Hoover-Damm, Chloride-Ghost-Town, Kingman (200 km)
  • Tag 3: Route 66 mit Hackberry, Seeligman, Williams, weiter Flagstaff, Meteor Crater, Oak Creek Canyon (510 km)
  • Tag 4: Sunset Crater, Wupatki N.M., Monument Valley, Kayenta (470 km)
  • Tag 5: Antelope Canyon, Lake Powell, Page, (200 km)
  • Tag 6: Bryce Canyon (240 km)
  • Tag 7: Zion N.P., Springdale (190 km)
  • Tag 8: Silver Reef, Las Vegas (280 km)
  • Tag 9: Las Vegas – Red Rock Canyon – Las Vegas (60 km)

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Tag 1: Las Vegas

Unser erster Tag in Las Vegas, nach dem Flug von Stuttgart via Atlanta. Mit Müh und Not den Anschlussflug erreicht, obwohl die Maschine aus Stuttgart etwa 40 min. früher landete. Man sollte mindestens zwei Stunden für die Schlange an der Grenzkontrolle, den Zoll und den Weg zwischen den Terminals einplanen. Muss doch auf dem ersten Flughafen in den USA das Gepäck abgeholt, durch den Zoll gebracht und wieder aufgegeben werden. Delta hatte nur eine Umsteigezeit von 90 Minuten vorgesehen. Reicht üblicherweise nicht.

In Las Vegas, wir sind im Hotel Treasure Island, und eine angenehme Überraschung erwartete uns: ein kostenloses Upgrade, warum auch immer: Unser Zimmer, eine Suite im 36. Stock, zwei Bäder, drei Toiletten, Whirlpool, zwei große Zimmer… Morgen geht es dann los, mit der Harley. Las Vegas selbst ist die größte Stadt in Nevada und Glücksspielparadies. Kasino reiht sich an Kasino, und Automaten sind selbst am Flughafen in großer Zahl zu finden. 2012 besuchten um die 40 Mio. Menschen die Stadt, hauptsächlich um an den Automaten zu spielen. Wobei, die einarmigen Banditen, die sahen wir nicht mehr wie noch vor einigen Jahren. Heute genügt eine Kreditkarte. Bekannt ist die Wüstenstadt auch für die zahlreichen, hochrangigen Shows. Kein Künstler, der etwas auf sich hält, bleibt der Metropole fern. Bekannt ist die Stadt auch für die zahlreichen Wedding Chapels, Hochzeitskapellen, da Nevada ja recht unkomplizierte Eheschließungs- und zugleich auch Scheidungsgesetze hat.

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Bekannt ist die Stadt zudem für ihren immensen Wasserbedarf, und das mitten in der Wüste. Sie bezieht das kostbare Nass zum großen Teil aus dem Lake Mead. Der Stausee war 1999 letztes Mal voll, seitdem ist der Wasserspiegel um mehr als 30 m gesunken. Geht es so weiter, ist er in etwa 20 Jahren leer. Genug von der Stadt. Ist Las Vegas für uns doch nur Ausgangspunkt für die Touren mit dem Motorrad und später mit dem Auto

Bildergalerie Tag 1: Las Vegas

Tag 2: Fahrt Kingman

Via Hoover-Damm, Chloride-Ghost-Town, Kingman (200 km) USA 2014 02 Fahrt Kingman 012

Der erste Tag auf dem Moped, einer Harley Davidson Electra Gilde. Auf dem Weg, nach der Übernahme der Motorräder, einmal entlang dem Las Vegas Boulevard, weiter zum Hoover-Damm der den Lake Mead aufstaut. Eine längere Stippvisite dann in Chloride-Ghost-Town. Halbverfallene Gebäude, kleine Läden, ein Kaffee, Antikhändler (oder Schrottplatzbesitzer), flirrende Hitze, staubige Straßen. So muss es sein. Geisterstädte in den USA sind eben nicht immer verlassen, hier leben wieder oder immer noch Menschen. Meistens finden sie sich in Gegenden mit ehemals reichen Bodenschätzen. Gold, Silber, Blei, Zink, Kohle… Nachdem der Boom vorbei war, die Lagerstätten erschöpft oder der Preis für das Erz zu niedrig wurden diese Siedlungen von ihren Bewohnern wieder verlassen. Bei manchen stehen nur noch Ruinen oder Grundmauern, bei anderen sogar stattliche Gebäude, dienen heute besonders Künstlern als Heimstätte. Und leben oft von Besuchern wie uns. Und einen Besuch wert sind viele der Ghost-Towns allemal.

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Am späten Nachmittag dann in Kingman angekommen. Für eine bekannte Stadt an der Route 66 ist eigentlich nichts los. Das „Stadtzentrum“ hat auch schon bessere Tage gesehen. Wir jedenfalls halten uns nicht lange auf, es ist nur eine Übernachtung vorgesehen da wir später wieder mit dem Auto vorbeikommen. Generell ist die Anzahl der Sehenswürdigkeiten in Kingman überschaubar. Das Visitor Center im alten Powerhouse, hier findet sich zugleich ein kleines Route 66-Museum, der Locomotive Park mit einer historischen Lok, das Mohave Museum of History & Arts sowie Downtown Kingman, der alte Stadtkern. Nur sollte man seine Zeiten richtig planen. Öffnen die Geschäfte meist erst um zehn (oder zwölf) Uhr und schließen schon wieder um fünf. Gilt übrigens für nahezu alle, nicht touristischen Orte auf unserer Tour.

Bildergalerie Tag 2 – Hoover Damm, Chloride

Festzustellen bleibt am ersten Tag: Mit dem Motorrad unterwegs zu sein hat eine eigene Qualität. Man spürt die Umgebung hautnah. Und auch die Lebensfeindlichkeit der Wüste. Bei 38 °C (später stieg das Thermometer auf über 45 °C, und das Mitte Juni), sorgt auch der Fahrtwind nicht mehr für Abkühlung. Dazu eine stechende Sonne. Leider hat die Lederjacke keinen Platz mehr in den Satteltaschen oder im Topcase. Erst nachdem wir in Kingman im Hotel eingecheckt sind, fällt die Jacke und es geht mit Jeans und T-Shirts los. So macht es noch mehr Spaß und ist auch erträglicher. Die Gefahr eines Hitzeschlages ist höher einzustufen als ein Sturz beim Cruisen.

Tag 3: Fahrt Oak Creek

Route 66 mit Hackberry, Seeligman, Williams, weiter Flagstaff, Meteor Crater, Oak Creek (510 km)

 

Weiter geht auf einem alten Teilstück der Route 66. Gleich zu Beginn eine der seltenen Perlen: Hackberry. Hier findet sich direkt an der Straße der General Store, Museum und Tante-Emma-Laden zugleich, 1934 eröffnet. Das Museum mit unzähligen Sammlerstücken, Raritäten und Unikaten, mitten drin das Kaffee. Ein altes Original auf der sonst doch sehr touristisch geprägten Mother Road. Davor eine alte Tankstelle (nicht mehr zu Tanken), auch draußen ein Museum par exzellente. Hier haben auch schon Marilyn Monroe und Humphrey Bogart getankt. Im Laden fanden sich auch noch einige alte Dinge, etwa Nummernschilder aus den 20er-Jahren. Ansonsten natürlich vorwiegend der übliche Nippes zur Route 66. Nächstes Ziel auf der Route 66: Seeligman. Vorbei an den Gand Canyons Caverns (die haben wir früher auch schon mal besucht) macht sich der böige Wind bemerkbar. Es gab Sturmwarnung, aber man gewöhnt sich schon fast daran in leichter Schräglage geradeaus zu fahren. Auch an die Temperaturen, die 40 °C sind überschritten. Übrigens: Als ich vor etwa 25 Jahren das erste Mal in den USA weilte, waren die Straßen bei uns deutlich besser. Heute ist es umgekehrt. Nahezu überall gut ausgebaute und frisch geteerte Straßen in den USA, während sie bei uns immer schlechter werden. Und freie Fahrt, außerhalb der Metropolen kaum Verkehr. Sind 75 Meilen (etwa 120 km/h) in der Stunde erlaubt, dann legt man in einer Stunde auch diese Strecke zurück. Und bei 55 mls/h eben die 90 km. Ohne Stopps natürlich. USA 2014 03 Fahrt Flagstaff 0049Seeligman, später Williams. Potemkische Dörfer würden kritische Geister sie nennen. Dennoch hübsch anzusehen, Hochburgen des Route 66-Tourismus. Läden, Restaurants, Motels – überall nahezu der gleiche Nippes, tonnenweise. Dennoch dazwischen schöne Galerien, alte Antik-Malls. Es hat Flair, auch in einem nachgebauten 50er-Jahre Restaurant zu essen und durch die Straßen zu bummeln. Und die Menschen hier, die leben davon. Ansonsten wären es einige Geisterstädte mehr.

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Das gleiche gilt für Williams, das wir etwa eine Stunde später erreichen. Nur noch etwas größer, mehr Menschen. Aber eben deswegen sind wir hierher gekommen. Wobei Williams nicht allein von der Mother Road lebt, von hier geht auch die Arizona State Route 64 zur Südseite des Grand Canyon los. Zudem startet in Williams die bei Besuchern beliebte ganzjährige Grand Canyon Railroad. Haben wir vor einigen Jahren auch schon mal mitgemacht, deswegen bleibt der Grand Canyon außen vor, es geht gleich weiter Richtung Flagstaff. Hier machen wir einen Umweg von etwa 140 km zum Meteor Crater. Auch Barringer-Krater genannt handelt es sich um einen Einschlagskrater eines Meteoriten in Arizona. Er ist durch das Wüstenklima hervorragend erhalten, die Erosion hat ihn in den 50.000 Jahren seit dem Einschlag kaum verändert. Der Durchmesser beträgt etwa 1,2 km, die Tiefe rund 180 m, der beim Einschlag entstandene Wall ist zwischen 30 und 60 m hoch. Der Meteorit dürfte einen Durchmesser von etwa 50 m gehabt haben, soll 300.000 Tonnen schwer gewesen sein und aus Eisen bestanden haben.

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Bildergalerie Tag 3: Route 66, Hackberry, Seligman, Williams sowie Meteor Crater

Auf der Interstate ging es dann nach Oak Creek für die Übernachtung. Geplant war eigentlich ein Stopp in Sedona. Der fiel aber einem gesperrten Highway und der daraus folgenden Umleitung von etwa 80 km zum Opfer. Tja, die Straßen sind im Südwesten nicht ganz so eng gestreut wie bei uns daheim.

Tag 4: Fahrt Kayenta

Sunset Crater, Wupatki N.M., Monument Valley (470 km)

USA 2014 04 Fahrt Kayenta 0087Ein wunderbarer Tag und eine traumhafte Strecke besonders durch die Region des Sunset Vulcano Craters. Übrigens, in Arizona gibt es keine Helmpflicht. Wir tragen sie dennoch, nur nicht immer beim Schlendern eben durch diesen Nationalpark und für einige Filmaufnahmen. Der Sunset Crater ist ein kleiner Vulkan, etwa 300 m hoch. An den Hängen, eine lockere Vegetation, vorwiegend Kiefern. Bereits seit 1930 ist der Vulkan der Kern eines Naturschutzgebietes. Hier lassen sich mehr oder weniger lange Wanderungen machen, wobei der Berg selber nicht betreten werden darf. Früher erlaubt, hat das zu Schäden bei der empfindlichen Vegetation geführt. Begehbar sind auch einige Lavaröhren.

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Eng verbunden ist der Sunset Crater Volcano National Monument mit dem nahe gelegenen Wupatki National Monument. Beide liegen an einer 56 km langen Straßenschleife, die von der U.S. Route 89 abzweigt. Und die es sich auf jeden Fall zu fahren lohnt, zudem sind einige kürzere Wanderungen empfehlenswert. In dem 140 km² großen Wupatki National Monument wurden fast 2600 prähistorische Fundstellen entdeckt, darunter die Ruinen von Pueblos der Anasazi-Kultur. Die Wupatki Ruine selbst beherbergte im 12. Jahrhundert um die 100 Menschen, war das größte bekannte Bauwerk auf dem nordamerikanischen Kontinent. Die Bevölkerung im Umfeld soll mehrere Tausend Menschen umfasst haben. Bis sie dann spurlos verschwanden. Dann heißt es wieder Strecke machen bis nach Kayenta zu unserem Motel. Wollen wir doch noch das Monument Valley in der Abendsonne erleben. Und das muss man einfach. Das Tal selber ist ausreichend bekannt für seine Tafelberge und diente bereits vielfach als Kulisse für Filme. Es liegt innerhalb der Navajo-Nation-Reservation nahe Mexican Hat in Utah, wird von den Navajo verwaltet. Dementsprechend gilt der staatliche Annual Pass hier nicht (Der Pass umfasst alle Eintritte für staatlichen Nationalparks und Museen…, lohnt für die 80 USD auf jeden Fall).

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Und ja, die Farben sind so – ohne Photoshop

Bildergalerie Tag 4: Sunset Crater, Wupatki N.M., Monument Valley

Tag 5: Fahrt Page

Antelope Canyon, Lake Powell, Page, (200 km)

So eine Reise mit dem Motorrad ist doch etwas ganz anderes als mit einem klimatisierten, abgeschlossenen Auto. Man nimmt die Umwelt wahr, die Hitze, die Straße, die Lebensfeindlichkeit der Wüste, den Wind, der einen enorm austrocknet… Und Menschen sprechen einen an. So häufig sind Reisende auf der Harley hier nicht. So darf es sein. Von Kayenta aus ging es erst zum Antilope Canyon – eine wahre Farbenpracht und ein Höhepunkt der Region um den Lake Powell. Und eine Goldgrube für die Navajos: 40 USD oder zur Mittagszeit sogar 80 USD pro Person Eintritt – und die Massen strömen. Vor etwa 15 Jahren waren wir gerade mal eine Handvoll Besucher. Aber die Ausgabe lohnt, das zeigen die Bilder.

 

Der Antelope Canyon ist laut Wikipedia der meistbesuchte Slot-Canyon (amerikanische Bezeichnung für eine enge, durch fließendes Wasser geschaffene Schlucht) im Südwesten der Vereinigten Staaten. Der Upper-Canyon gilt als Paradies für Fotografen, wären nur nicht so viele Menschen unterwegs. Hier haben sich durch Erosion außergewöhnliche Formen gebildet. Und besonders in den Sommermonaten bilden sich durch die von oben hereinscheinende Sonne fantastische Farb- und Lichtspiele. Er ist ebenerdig begehbar, 400 m lang und bis etwa 45 m tief. Etwas weniger besucht ist der Lower Canyon wegen seines etwas schwierigeren Zugangs über Stahlleitern. Heute dürfen die Canyons nur noch im Rahmen von Führungen begangen werden, da 1997 bei einer Sturzflut elf Besucher ums Leben kamen. Deswegen besteht ein Betretungsverbot, wenn – auch weiter entfernte – Regenfälle angekündigt sind. Was nur selten vorkommt.

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Bildergalerie Tag 5: Antelope Canyon, Lake Powell

In Page – der einzigen Stadt am Lake Powell – folgte nach dem Einchecken eine kurze Tour an den See. Er entstand Mitte der 1960er-Jahre durch die Aufstauung des Colorado durch den Glen-Canyon-Staudamm. Der extrem viel Wasser verloren hat seit unserem letzten Besuch. Die Gründe: Niederschlagsarme Jahre und eine verstärkte Wasserentnahme (u. a. Las Vegas). Die Amerikaner müssen so langsam aufpassen mit ihren Wasserverbrauch. Einer von drei Jachthäfen musste schon geschlossen werden, die Rainbow Bridge ist vom Ufer her nur noch über einen längeren Fußweg zu erreichen. Dabei ist der Lake Powell der zweitgrößte Stausee der USA, hat eine Länge von ungefähr 300 km (voll natürlich), bedeckt eine Fläche von etwa 650 Quadratkilometern. Die Küstenlänge ist bedingt durch die vielen Canyons mit 3153 km übrigens länger als die Westküste der USA.

Tag 6: Bryce Canyon

Bryce Canyon, Bryce (190 km)

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Der Tag vergeht wie im Fluge –Stopps ergeben sich einfach immer wieder. So kommen wir erst gegen vier Uhr am Bryce Canyon an. Doch das passt, ist die Lichtstimmung gegen später sowieso besser. Hinzu kommt, dass wir schon wieder eine Zeitzone überschritten haben, mal eine Stunde mehr oder weniger, so genau erfahren wir das immer erst am Ziel. Das wechselt permanent, hinzu kommt das einzelne Regionen Sommerzeit haben, andere nicht. In einem Bundesstaat wohlgemerkt. Abends ist es heute richtig kühl, gegenüber den heißen Temperaturen der letzten Tage. Gut, der Bryce Canyon liegt auf ungefähr 2400 m NN. Für heute Nacht sind 0 °C gemeldet, Tags hat es aber über 25 °C. Und morgen sind wir schon wieder in wärmeren Gefilden.

Eine verwunschene Welt aus zu Stein gewordenen Menschen, das sahen die Paiute Indianer im Bryce Canyon – so jedenfalls wird uns erzählt. Das aber glaubt man gern, auch wenn man schon zum vierten Mal hier ist. Immer wieder begeisternd diese Gegend zu sehen. Profan ist alles natürlich nur Produkt der Erosion. Dennoch, die Formenvielfalt ist einfach beeindruckend. Zumal je nach Sonnenstand die Felsen ihre Farben ändern. Der Scenic Drive (20 km) führt zu insgesamt 13 Aussichtspunkten, zudem finden sich zahlreiche Wanderwege unterschiedlicher Dauer und Schwierigkeitsgrade. Auch mit dem Pferd sind einige machbar.

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Auch hier gilt: Die Farben sind echt, gegen Abend wenn die Sonne tief steht kommt das Rot/Orange so richtig zur Geltung.

Bildergalerie Tag 6: Bryce Canyon

Tag 7: Fahrt Springdale

Zion N.P., Springdale (190 km)

Es hat wieder 40 °C. Heute Morgen an der Abfahrt war es richtig angenehm, etwa 15 bis 20 °C. Unterwegs ging es erstmal gut frühstücken, das Kaffee (Röstereien suchen – hier schmecken sie so wie in Europa und sind nicht nur verdünntes Wasser) hatte ich bei der Herfahrt entdeckt. Ebenso wie den Rock Shop, auch er musste für einen Stopp herhalten.

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Dann folgt eine der schönsten Fahrtstrecken (besonders für Motorräder) durch den Zion-Nationalpark bis wir in Springdale ankommen. Nach dem Einchecken geht es mit einem Shuttle – sind hier kostenlos – durch die Stadt zurück zum Visitor-Center im Zion Nationalpark. Der Park ist ganzjährig geöffnet, allerdings ist der Scenic Drive von März bis Oktober für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrt. Funktioniert reibungslos. Fährt doch etwa alle sieben Minuten ein Shuttle. Zion, ein altes hebräisches Wort, bedeutet so viel wie Zufluchtsort oder Heiligtum, welches oft von den mormonischen Siedlern in Utah benutzt wurde. Zahlreiche tiefe Canyons und hohe Berge prägen den wasserreichen Park. Schon im Frühjahr können Temperatur und Luftfeuchtigkeit extreme Werte annehmen.

Bildergalerie Tag 7: Zion Nationalpark

Tag 8: Rückfahrt Las Vegas

Silver Reef, Las Vegas (280 km)

USA 2014 08 Rueckfahrt Las Vegas 0223Zurück nach nach Las Vegas, auf dem Weg (na ja, fast) Silver Reef, eine alte Bergwerks-Siedlung mit schönem Museum und netten Menschen. In den späten 1800er-Jahren gegründet. Der Grund: Silberfunde, und zwar in Sandstein. Eine geologische Rarität. Silber in Sandstein gibt es nur an drei Orten auf der Welt, einer davon: Silver Reef. Hier findet sich auch das älteste Gebäude von Wells Fargo, das Museum. Die Ghost-Town liegt übrigens 18 Meilen nördlich von St. George an der Interstate 15. Weiter durch die Wüste. Mehrere Stunden bei Temperaturen um die 44 °C. Da hilft auch der Fahrtwind und das Weglassen sämtlicher Schutzkleidung nichts mehr. Es ist einfach zu heiß. Aber auch das gehört dazu ist man in der Wüste mit dem Motorrad unterwegs und nicht im klimatisierten Fahrzeug.

Tag 9: Las Vegas, Red Rock Canyon

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Bildergalerie Tag 8 + 9: Silver Reef, Red Rock Canyon

 

Am Freitag noch einen kurzen Ausflug mit den Mopeds von Las Vegas aus ins Red Rock Valley gemacht (hatte nur noch um die 40 °C), liegt inmitten der Hochwüste Nevadas etwa 27 km entfernt. Lohnt eigentlich nicht wenn man diese Tour am Ende macht. Dennoch den Scenic Drive mit seinen 27 km abgefahren. Da gab es Schöneres zu sehen. Anders man beginnt damit oder ist nur in Las Vegas. Dann aber hat man viel versäumt. Anschließend herumgebummelt in der Stadt, die niemals schläft. Sind auch im Silver and Gold Pawn-Shop gewesen, bekannt aus der TV-Serie „Die drei vom Pfandhaus“. Sieht im Fernsehen irgendwie größer aus. Und teilweise auch anders. Scheint, dass nicht alles hier im Laden gedreht wird. Na ja, wen überrascht das. Aber nichts gefunden oder bezahlbar – dafür im gegenüber liegenden Antiquemall.

 

Hier geht es zum Teil II des USA-Reiseberichtes, unterwegs mit dem Van (u. a. Arches Nationalpark, Eisenbahn Durango-Silverton, Tombstone, Tucson, Phoenix und noch einmal die Route 66)

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