Kos – für Badebegeisterte und Kulturbeflissene

Einst das größte Kur- und Heilzentrum der Antike: Asklepieion

Bekannt ist die griechische Insel Kos vor allem für seine vielen unverbauten Sandstände. Sie gehört zu den Inseln des Dodekanes nahe vor der türkischen Küste. Aber nicht nur Badebegeisterte kommen hier auf ihre Kosten, sondern auch Kulturbeflissene. So verfügt die Insel doch über griechische und römische Ruinen und auch aus der Zeit der Kreuzritter. Der bekannteste Sohn der Insel ist Hippokrates, kein Wunder, dass sich hier etwa die Reste eines des größten antiken Kur- und Heilzentrums finden. Zugleich ist die Insel von der Größe her überschaubar, dass alles problemlos in Tagestouren abgeklappert werden kann.

Tag 1 – in Kos angekommen

Früh hieß es aufzustehen. Mussten wir doch schon gegen vier Uhr am Flughafen in Stuttgart sein. Hatte aber den Vorteil, dass wir auch schon morgens auf Kos ankamen. Zuerst haben wir den Mietwagenübernommen, sind die 30 Kilometer zum Hotel nahe Kos-Stadt gefahren und haben eingecheckt. Dann hatten wir noch den ganzen Mittag Zeit, um uns einen ersten Eindruck von Kos-Stadt zu machen.

Zu Fuß war es etwa eine Stunde bis ins Zentrum, wobei die Stadt recht überschaubar ist. Am Strand entlang geschlendert, im Hafen einen Bootstour für Sonntag zu drei Inseln – darunter die der Schwammtaucher – gebucht und uns die alten römischen Ruinen mitten im Zentrum angeschaut. War bis zu einem Erdbeben in den 1930er-Jahren das alte Stadtzentrum, wurde komplett zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Dafür hat man die alten Ruinen ausgegraben. Und das neue Stadtzentrum, das ist schon recht touristisch. Nur ist halt nichts los. Ist es die Vorsaison oder noch Corona? Dann gut griechisch gegessen und getrunken und abends gemütlich ins Hotel geschlendert. 

Bildergalerie Kos-Stadt

Unser Domizi – Lango Design Hotel & Spa

Es macht einen sehr guten Eindruck, etwas abgelegen aber ansonsten wunderbar, das Lango Design Hotel. Fünf Sterne, alle hier sind sehr freundlich, freuen sich echt auf die jetzt wieder langsam eintrudelnden Besucher und ist direkt an  – einem zugegebener maßen kleinen Strand gelegen, hat aber einen eigenen großen Pool und bietet natürlich Wellness an. 

Das Lango Design & Spa

Mit fünf Sternen gehört das Lango Design Hotel zu den besseren auf Kos. Ideal zum Erholen und Relaxen, hier sind nur Erwachsene erlaubt. Animationen und Unterhaltung werden nicht geboten, Gottseidank.  Ein eigener Mietwagen ist geboten, da es doch um die 45 Minuten zu Fuß dauert, bis man gemütlich im Zentrum von Kos ist. Aber den sollte man sowieso haben, will man die Insel erkunden. Oder man mietet einen Roller respektive Fahrräder und Quads, die es an jeder Ecke gibt. Empfehlenswert ist auch die gute Küche und der Weinkeller sowie der Wellnessbereich. Auch die zuvorkommenden Mitarbeiter sind eine extra Erwähnung wert.

Die Medizin des Altertums

Morgens ging es erstmal nach Asklepieion, die wichtigste und bekannteste archäologische Stätte auf Kos. Sie liegt gerade mal etwa fünf Kilometer von Kos entfernt. Im antiken Griechenland galt das Asklepieion als das größte Krankenhaus des Landes und fungierte als Therapiezentrum oder Kurklinik. Es geht auf den berühmtesten antiken Einwohner der Insel zurück, auf Hippokrates. Asklepien, wie die Anlage hier, waren ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. Heiligtümer zu Ehren des Gottes der Heilkunst, Asklepios. Die Römer nannten ihn Aesculapius (Äskulap).

Blick auf die 2. Terrasse des Asklepieion

Auf einem Hang mit mehreren Terrassen, verbunden durch Freitreppen aus Marmor, finden sich steinerne Reste aus den verschiedenen Jahrhunderten. Der älteste Teil des Asklepieion stammt vermutlich aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Zerstört wurde die Anlage letztendlich durch ein Erdbeben 554 n. Chr. und diente fortan als Steinbruch für „Neubauten“.

Am Eingang findet sich neuerdings ein schönes, schattig gelegenes Cafe. Bietet sich für eine Rast an, auch wenn die Preise – natürlich nur für Touristen – etwas untypisch für Kos sind. Drei Euro für einen Expresso… Wobei, hier werden mancherorts Preise für Touristen und Einheimische gemacht. Ist uns auf Kreta nie passiert, jedenfalls wissentlich.

Bildergalerie Asklepieion

Stolz auf einem Bein

Flamingos in der Ägäis

Weiter ging es Richtung der Berge, zu einem schönen Bergdorf Namens Ziá. Auf dem Weg dorthin sahen wir ein Schild zu einem Sumpfgebiet nahe Tigaki. Dort sollen sich Flamingos aufhalten, aber nur bis Ende Mai. Wir haben jetzt Mitte Juni. Dennoch den Umweg gemacht und tatsächlich waren noch zahlreiche der Tiere zu sehen. Leider nur etwas weiter weg, da man auf dem sumpfigen Ufer nicht nah herankommt. Dann noch kurz Flamingo Beach besichtigt und weiter Richtung Ziá.

Bildergalerie Salzsee bei Tigaki

Ziá, das Vorzeigedorf der Insel

Gerade mal zwei Kilometer entfernt findet sich das Bergdorf Ziá, das Vorzeige-Dorf der Insel. Alle fahren hinauf, so auch wir. Was in der Hochsaison dann los ist, möchte man sich lieber nicht vorstellen. Ziá zählt mehr Souveniergeschäfte und Restaurants als Einwohner. Dennoch lohnt es sich und es war auch wenig los. Vorsaison und Corona sorgten dafür. Und lässt man die Shoppingmeile aus, lohnt sich ein Besuch. Besonders auf einer der Restaurant-Terrassen bei Sonnenuntergang. Das holen wir noch nach.

Bildergalerie Ziá

Auf römischen Spuren

Zurück in Kos parken wir direkt nahe der Casa Romana, eine Rekonstruktion einer Villa aus römischer Zeit auf den Fundamenten dreier römischer Wohnhäuser mit den typischen Innenhöfen. Ausgegraben wurden die Reste nach dem Erdbeben von 1933 von italienischen Archäologen, damals war die Insel von Italien okkupiert. Mit 37 Räumen und 2300 Quadratmeter Fläche soll es sich um die größte römische Villa in ganz Griechenland gehandelt haben. Ausgestellt sind auch zahlreichen römischen Funde.

Der Flopp der Reise

Unser heutiges Ziel war die Insel der Schwammtaucher Kalymnos. Und wie kommt man am besten dorthin? Mit einem der zahlreichen Ausflugsboote, die eine drei Insel-Tour über rund sieben Stunden anbieten: Pserimos, Kalymnos und Plati.

Zwei /drei Stunden Zeit hat man dann für die Inselhauptstadt Póthia, eine sehr ursprüngliche Stadt in der Ägäis, Tourismus spielt keine größere Rolle. Den Rest inklusive der Bootsfahrt nimmt man halt mit. Kosten auch nur 25 Euro pro Person inklusive Mittagessen. Das hätte uns eigentlich stutzig machen sollen. Ok. Es handelt sich halt meist um Partyboote, sagt einem natürlich keiner beim Buchen vor Ort. Wer lautstarke Partymusik und Animationen und die zahlreichen Formen der menschlichen Figuren und Verhaltensweisen mag, ist da richtig aufgehoben.Für Pserimos blieben dann gerade mal 35 Minuten, für Kalymnos inklusive Essen 90 Minuten. Um sich zum Thema Schwammtauchen schlau zu machen, blieb keine Zeit. Wurde auch nichts dazu erzählt. Interessierte anscheinend auch keinen außer uns. Party halt. Und Plati wurde nur indirekt angelaufen. Das Schiff ankerte in einer kleinen Bucht und Badeparty war angesagt. Selber schuld, nächstes Mal vorher schlau machen. Auf jeden Fall haben wir genug von Party und Animation für die nächsten Jahre. Sobald wir wieder richtig hören können.

Pserimos, für 35 Minuten (hier gehts zur Bildergalerie)

Die Insel der Schwammtaucher – Kalymnos (hier gehts zur Bildergalerie)

Auf Kreuzritters Spuren

Man meint fast im Gebirge zu sein, ist dennoch gerade mal um die 400 m über dem Meeresspiegel. Eine Piste führt uns durch dichten Kiefernwald bis zu einer Quelle, von dort geht es zu Fuß weiter nach Paleo Pili, ins alte Dorf Pili.

Das alte Dorf Píli

1830 hat man den Ort nach einer Choleraepidemie verlassen. So verfielen die Gebäude im Laufe der Zeit. Meist finden sich nur noch Steinhaufen, die alten Kirchen – drei an der Zahl – und einige Häuser stehen aber noch, werden heute wieder gesichert und erhalten. Dazwischen grasen Ziegen und oberhalb hat Geórgios mit seinem Bruder Michális auf einer Hügelkuppe eine Taverne für die paar Besucher eingerichtet. Man sitzt in freier Natur  – auch auf dem stillen Örtchen – und genießt den Ausblick. Fast hätte ich gesagt auch die Stille, doch läuft in Tavernen meist griechische Musik, so auch hier. Manchmal gibt es außer Kaffee und Softdrinks auch Zicklein aus dem Backofen. Gegenüber thronen über allem die Reste einer ehemals recht beeindruckenden Ritterburg. Erbaut im 11. Jahrhundert von den Byzantinern wurde sie später von den Kreuzrittern benutzt. Weit reicht der Blick über die Küstenebene bis zur kleinasiatischen Küste.

Bildergalerie Paleo Pili

Wildnis hinter massiven Mauern

Etwas abseits gelegen und damit wenig besucht, die alte Feste Antimachia. Eine 970 m lange Ringmauer umgibt die Anlage noch heute, innen ist aber nahezu alles verfallen. Bis auf zwei schlichte Kapellen. Hier regiert die Wildnis. Was auch seinen Charme hat. Und das innen rund 2,6 Hektar große Areal lädt zum Wandern ein. Erbaut haben die Anlage die Venezianer im 13. Jahrhundert, zum Schutz gegen Piratenüberfälle. Ausgebaut hat die Burg dann der Johanniterorden, diesmal zum Schutz vor den Osmanen. Zur Verteidigung reichten relativ geringe Mannschaften aus, so wurde die Burg im 15. und 16. Jahrhundert mehrmals belagert aber nie eingenommen. 15 Ordensritter und 300 Einwohner hielten 1457 einer 23-tägigen Belagerung stand, dabei fielen 15 Verteidiger. Die Osmanen zählten über 1000 Tote und 2000 Verwundete. Anfang des 19. Jahrhundert gaben die Einwohner die Siedlung in der Festung auf, zwei Erdbeben zerstörten 1826 und 1933 alle Gebäude im Inneren, mit Ausnahme der zwei Kirchen sowie den massiven Festungsmauern.

Blick auf die alten Festungsmauern
Vom Wind geformt

Bildergalerie Antimachia

Die Kéfalos-Halbinsel, ein dürres Juwel

Ausgangspunkt für die Tour ist das älteste Dorf der Insel, Kéfalos. Der äußerste Westen von Kos gehört noch ganz der Natur. Hier finden sich Hirten, Schafe und Ziegen, meiste allein unterwegs. Und nur verhältnismäßig wenige Touristen. Ohne eigenes Fahrzeug geht nichts. Eine sonnenverbrannte dennoch wunderbare Landschaft mit langen, unberührten Stränden. Natürlich finden sich einige Kirchen in der Einöde verstreut und auch Klosterruinen – mit angeschlossenem Kaffee. Und der eine oder andere Strand ist über Pisten erreichbar. Endlich Gelegenheit auch mal die Drohne einzusetzen. Ist doch vom Flughafen ein Abstand von acht Kilometer einzuhalten, und das ist auf einer Insel bei dem der Flughafen zentral liegt, nicht ganz einfach. Kräftig bläst der Wind über die dürre Landschaft, macht der Drohne aber nichts aus. Trotz einiger Warnungen über den starken Wind sind die Aufnahmen sehr ruhig geworden. Alles in allem haben wir uns erheblich länger hier aufgehalten als vorgesehen. Und ganz am Ende der für uns fahrbaren Strecke auch noch ein gutes Restaurant gefunden. In dem wir natürlich einkehrten.

Bildergalerie Kéfalos-Halbinsel

Der schlafende Riese

Blick in den Vulkan

Eine Bootsfahrt zum Zweiten. Diesmal aber ohne Party. Es ging etwa eine Stunde von Kardámena zur Vulkaninsel Níssyros. Die ganze Insel ist ein Vulkan, der derzeit ruht. Er misst etwa acht Kilometer im Durchmesser, die Caldera selber etwa vier Kilometer. Der letzte Ausbruch fand 1887 statt. 1995 setzte eine starke Bodenaufwölbung der ganzen Insel ein, die aber 1999 endete. Vorerst. Níssyros nur ein Teil eines riesigen Vulkanareals zu dem auch Kos, Santorin und weitere Inseln gehören. In der Caldera befinden sich einige Nebenkrater, die man besuchen kann. Von dem Hauptort der Insel geht es dazu mit einem Bus direkt in den Krater. Es bleibt Zeit in den größten Nebenkrater herunterzusteigen, den Stéfanos-Krater. Er misst etwa 250 x 350 m. Sein Boden und die Wände sind von Schwefelausblühungen gelb gefärbt und es riecht auch intensiv nach Schwefelwasserstoff, also faulen Eiern. Aus Erdspalten steigen Dämpfe auf, der Boden selbst ist recht warm mit 70/80 Grad Celsius. Merkt man, wenn man länger stehen bleibt.

Schwefel-Ausblühungen

Bildergalerie Nissyros – der Vulkan

Auf schmalem Grat

Der Dorfplatz von Nikía

Wenn man schon auf Nissysros ist, sollte man auch den Ort Nikía besuchen, bietet sich auf dem Weg zum Krater an. Zur einen Seite blickt man auf das Meer, zur anderen Seite in die tiefe Caldera. Schmale Gassen führen zu einem schönen Dorfplatz, den Porta Nikia. Hier kann man einen Expresso oder auch ein Radler genießen. Direkt am Platz liegt eine schöne Kirche, die sich besichtigen lässt. Weiter das schmale Gässchen folgt ein schöner Blick auf den Krater.

Bildergalerie Nikía

Malerische Gässchen und Idylle pur

Bevor das Schiff nachmittags wieder ablegt, lohnt es sich, den Hauptort Mandráki mit seinen 700 Bewohnern zu besuchen, etwas zu bummeln und auch eine Rast einzulegen. Zeit dafür hat man auch bei einem Tagesausflug, fährt die Fähre zurück doch schon um 15.30 Uhr ab. Schön ist, dass sich die Läden doch deutlich von vielen anderen etwa auf Kos unterscheiden. Asiaware ist selten, meist handelt es sich tatsächlich noch um griechische Produkte und Handarbeit. Hier hat jeder Laden unterschiedliche Ware anzubieten, Voraussetzung für eine Genehmigung der Gemeinde. Zudem laden mehrere einheimische Tavernen und Cafés zum Verweilen ein. Und an jeder Ecke finden sich zwischen bunten Bougainvillen und blauen Türen dösende Katzen. Typisch für das Land.

Bildergalerie Mandráki 

Sonnenbaden inmitten alter Ruinen

Am Freitag waren wir wieder den ganzen Tag unterwegs. Zuerst ging es zu einem der zahlreichen Sandstände im Westen der Insel in der Kefalos-Bucht. Wir entschieden uns für den Ágios Stéfanos Beach, liegt vorgelagert auf einer kleinen Felseninsel doch die kleine Nikolaus-Kapelle, zu der man schwimmen kann – sofern man genug Puste hat. Ideal um jetzt auch mal die neue GoPro mit dem speziellen Unterwassergehäuse zu testen.

Direkt am Strand liegen zudem die Ruinen der frühchristlichen Basilika Àgios Stéfanos. Nicht durch Zäune abgesperrt, sondern voll in den Strand integriert. Man kann ohne weiteres auch sein Badetuch zwischen den Ruinen platzieren. Hat etwas. Italienische Archäologen legten die Reste 1932 frei und stellten auch einige der Granitsäulen wieder auf. Erbaut wurde die Basilika um 500 n. Chr. Viele Mauern sind noch brusthoch erhalten.

Blick auf die kleine Insel mit der Kapelle

Bildergalerie Ágios Stéfanos Beach

Drohnenflug zum Zweiten

Weiter ging es noch mal ein Stück auf die Kefalos-Halbinsel um noch eine kleine Kirche zu besichtigen, die wir beim ersten Mal verpasst hatten. Lohnte sich aber nicht. Dafür eine Gelegenheit, um noch mal die Drohne aufsteigen zu lassen. Sind ja weit genug weg vom Flughafen.

Bildergalerie Kefalos zum Zweiten

Auf den Spuren des Hippokrates

Zu Zeiten des Hippocrates

Wieder Richtung Kos entdeckten wir Nahe Mastiachári an Schild an einer staubigen Piste, das auf den botanischen Garten der Hippocrates hinwies. Also die drei Kilometer hingefahren. Hier hat eine koische Familie einige griechische Häuser nachgebaut, um zu zeigen, wie eine wohlhabende Familie vor bald 2400 Jahren gelebt hat. Zugleich hat man einen kleinen botanischen Garten mit Heilkräutern zu Zeiten des Hippocrates angebaut und vertreibt sie auch. Man kann so etwas in das antike Griechenland eintauchen, sollte es aber nicht zu sehr von der wissenschaftlichen Seite betrachten. Dennoch, schön gemacht. Hat sich gelohnt. Leider durften sie in der wunderschönen Gartenterrasse keinen Kaffee ausschenken, wegen Corona. Der Betrieb hätte sich wohl auch nicht gelohnt, wir waren mal wieder die Einzigen.

Bildergalerie Hippocrates Garden

Gelegenheit, den Magen aufzufüllen

Den Weg zurück Richtung Kos nahmen wir dann die Strecke entlang der Nordküste. Vor Mastichári entdeckten wir eine schöne Kaverne direkt am Steilufer gelegen. Gelegenheit den Magen aufzufüllen und auch den Flüssigkeitsspiegel nicht zu vernachlässigen. Obwohl, mehr als ein Glas Wein ist bei der Hitze nicht zu empfehlen. Später wird es ja etwas kühler und es setzt der ablandige Wind ein. Das später erfolgte dann an einer Strandtaverne in Tigáki, nachdem wir durch den Ort gebummelt sind und bei einem Händler ein paar schöne Stücke aus Olivenholz ergattert hatten. Der Weg ins Hotel war dann ja nicht mehr weit.

 

Bildergalerie Tigáki

Die schönste Strandpromenade der Insel

Der vorletzte Tag. Heute wollen wir uns Kardámena anschauen, von hier aus sind wir ja mit dem Boot zur Vulkaninsel Nissyros gefahren. Noch vor wenigen Jahren hatte der Ort den Ruf einer britischen Hooligan-Partymeile. Das scheint aber anders geworden zu sein, auch ohne Corona. Außerhalb der Stadt sind einige All-Inclusive-Anlagen entstanden, schlecht für die hiesigen Tavernenwirte. Bleiben deren Gäste doch meist in den Anlagen, ist da doch alles bezahlt. Die Strandpromenade in Kardámena ist mit die schönste der Insel. Auch jetzt ist kaum etwas los, Frühsaison oder doch eher Corona. Also am Hafen entlang gebummelt, in einigen Geschäften gestöbert aber hier dominiert klassische Touristenware, Handwerkliches ist eher selten. Und dann gemütlich einen doppelten Expresso geschlürft, bevor wir uns wieder Richtung Kos-Stadt aufmachten. Diesmal über die Berge auf einer schönen Strecke mit wunderbaren Ausblicken.

 Bildergalerie Kardámena

Kos – das westliche Ausgrabungsgelände

Unser nächstes Ziel in Kos-Stadt ist das westliche Ausgrabungsgelände. Hier findet sich nahe dem Casa Romana, dass wir schon besichtigt hatten, das Odeon. Durften in keiner römischen Stadt doch Theater fehlen. In Kos haben Archäologen aber nur das kleiner Pedant ausgegraben, eben das Oden mit rund 750 Plätzen. Der aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. stammende Bau ist recht gut erhalten beziehungsweise restauriert, könnte auch heute noch für Vorführungen verwendet werden.

Direkt gegenüber liegt das westliche Ausgrabungsgelände, ein Areal, das zum Schlendern zwischen den Ruinen einlädt. Wir sind auf dem ganzen Gelände die einzigen. Es ist übrigens frei betretbar. Man wandelt auf Straßen aus dem 3. Jhr. v. Chr., in dem noch die alten Spuren der Wagen zu erkennen sind. Zu sehen gibt es zudem verschiedene durch Dächer geschützte Mosaiken, weitere sieht man noch unter der Erde hervorlugen. Auch Reste von Wandmalereien finden sich, eines zeigt einen antiken Briefträger, die drei erkennbaren Buchstaben EXW besagen: Ich eile in zwölf Stunden. 17 der ehemals 81 Säulen stellten die italienischen Archäologen wieder auf, davon stehen aber nur noch vier. Der Rest fiel vermutlich dem Erdbeben von 2017 zum Opfer. Irgendwann wird es aber zu heißt, die Temperatur steigt inzwischen auf etwa 35 Grad Celsius. Also zurück zum Hotel zum Relaxen.

Bildergalerie Kos-Ausgrabungen  

Zia, ein gebührender Abschluss

Abends sind wir dann zum zweiten Mal die rund 20 km auf kurvenreicher Strecke in das hübsche Bergdorf Zia gefahren. Hier soll man doch den schönsten Sonnenuntergang auf Kos erleben können. Am besten in der Sunshine Taverne. Und das bei einem landestypischen Essen:  griechischer Salat, Tzatziki, gefüllten Paprika, Knoblauchbrot und Gyros. Dazu ein Rotwein. Ein guter Abschluss, denn Morgen ist noch einmal Relaxen angesagt bevor es am Montag wieder Richtung Heimat geht.

Bildergalerie Ziá am Abend

Copyright: Werner Götz, eigene Erfahrungen, Internetrecherche

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