Wir sind über den Grenzübergang bei Chetumal nach Belize eingereist (hier findet sich der erste Teil der Reise, durch Mexiko). Zuerst besuchen wir die Maya-Höhle am Barton Creek, anschließend die Maya-Community in San Antonio und die Ruinenstätten Carakol sowie Xunantunixh. Unser Hotel für die nächsten Tage liegt in San Ignacio.
Die Maya-Höhle am Barton Creek

Die Maya betrachteten Höhlen als Eingänge zur Unterwelt
und als Orte von großer spiritueller Bedeutung. Archäologische Funde, darunter Keramiken, Werkzeuge und menschliche Überreste, zeigen auf, dass die Höhle für rituelle Opferungen und Zeremonien von großer Bedeutung war. (17 s)
Eine kleinere Plattform im oberen Teil der Höhle wurde von den Maya als zeremonieller Ort genutzt. Für uns nicht erreichbar. Zu sehen gibt es vom Kanu aus ein paar Keramiktöpfe und auch einen Totenschädel. Aber schon die Fahrt durch die enge mit Stalaktiten und Stalagmiten geschmückte Höhle sind die Strapazen der Anreise wert.
Unser Domizil in San Ignacio
Unser Hotel in Belize liegt in San Ignazio, das Maria Guesthouse. In der Stadt wohnen etwa 20.000 Menschen, sie leben vor allem vom Tourismus, der Landwirtschaft und betreiben kleinere Unternehmen. Im Stadtzentrum finden sich mehrere Restaurants und Cafés mit lokaler Küche und einige Handwerkerläden.
Belize unterscheidet sich spürbar von Mexiko. Hier wird Englisch gesprochen und vieles hat einen karibischen Flair. Auch wenn man wie wir im Landesinneren sind.
Kochen und Töpfern in San Antonio
Von San Ignazio aus geht es zu einer Frauenkooperative in den benachbarten Ort San Antonio. Hier machen wir einen kurzen Kochkurs für Tortillas. Sie sind das Brot der Mayas, das wichtigste Grundnahrungsmittel. Mais gilt als heilig und ist seit Jahrhunderten ein zentrales Element in der Ernährung und Spiritualität der Maya.
Die traditionelle Zubereitung beinhaltet das Mahlen von Mais zu Masa, dem Maisteig auf einer Metate, einer alten Steinmühle, sowie das Formen und Backen der Tortillas auf einem Comal, der flachen Kochplatte.
Die Menschen in San Antonio sind überwiegend Maya. Die genaue Zahl variiert, dürfte aber bei etwa 3500 Bewohnern liegen. Eine Familie hat hier durchschnittlich sieben Kinder. Besonders die Mädchen verlassen nach der Grundschulstufe die Schule, Bildung hat für sie keine hohe Priorität. Staatliche Unterstützung ist schwer zu bekommen, also suchen engagierte Mütter andere Einkommensformen, um ihren Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen. Das führte zu der Gründung der Frauenkooperative in San Antonio, die Handwerks- und Kochkurse für Touristen anbietet und auch einen kleinen Laden besitzt. Ansonsten leben die Menschen von der Landwirtschaft, Handwerk und zunehmend vom Ökotourismus.
Getöpfert wird auch, man kann selbst Hand anlegen. Zum Einsatz kommt Ton aus lokalen Vorkommen. Er wurde mit etwa 20 Prozent gemahlenen Muscheln vermischt, um die Textur zu verbessern. Gearbeitet wurde von den alten Maya anders als heute in Handaufbautechnik, sie kannten keinen Drehscheibe. Dabei hat man den Ton in Schichten oder Rollen geformt und zusammengedrückt, um die gewünschte Form zu erreichen. Zum Einsatz kamen auch Formen und Modelle, um gleichmäßige Töpfe und Schalen zu erzeugen. Die Oberfläche der Töpferware hat man gern mit Mustern verziert. Zum Einsatz kamen wie heute Farbpigmente aus Pflanzen, Erden und Mineralien. Die Dekorationen hatten oft symbolische Bedeutungen und spiegelten die Kultur und die Glaubensvorstellungen der Maya wider.
Caracol, einst eine Metropole der Maya
Es soll die eine der größten Städte der Maya gewesen sein, Caracol, neben Tikal und Carakmul. So im weiteren Umkreis könnten um die 130.000 Menschen gelebt haben. Dennoch ist es ein weniger besuchter Ort. Als wir in ankamen, dürften an dem Tag etwa dreißig Besucher die Ruinen besucht haben, hochgerechnet auf die Saison werden es vielleicht 5000 sein.
Wir beginnen unseren Rundgang vor dem mit 45 m höchsten Gebäude, der sogenannte Himmelspalast Caa-Na. Allein das Zentrum der Stadt umfasst um die 17 Quadratkilometer, das gesamte Areal über 200 Quadratkilometern. Um die 30.000 Gebäude sollen sich hier befinden, fast alle noch vom Dschungel begraben oder als gigantische Steinhaufen herausragend, obwohl schon seit Jahrzehnten geforscht und ausgegraben wird.
Oben auf der Caa-Na findet sich noch eine größere Plattform mit drei weiteren Pyramiden. Der Aufstieg lohnt allein der Übersicht wegen.
Caracol erlebte ihre Blütezeit während der klassischen Periode der Maya-Zivilisation, ungefähr zwischen 600 und 900 n. Chr. Die Stadt wurde 1937 von einem Holzfäller entdeckt, während er Mahagoni suchte.
In Caracol fand man mehrere Stelen und Altäre mit Inschriften und Reliefs, die historische Informationen über die Stadt und ihre Herrscher lieferten. Sie beschreiben, wie mächtig Caracol einst war, sogar rivalisierende Städte wie Tikal in Guatemala besiegte. Die Inschriften in Caracol berichten von militärischen Siegen und der politischen Dominanz der Stadt über die Region. Die Maya-Zivilisation war bekannt für häufige Konflikte zwischen den Stadtstaaten. Die Kriege spielten eine zentrale Rolle in deren Geschichte und Entwicklung, wurden geführt, um die politische Vorherrschaft in einer Region zu erlangen oder auszubauen. Die Kontrolle über Handelsrouten und Ressourcen wie Wasser, Land und Prestigeobjekte waren häufige Auslöser für Konflikte, zudem hatten sie oft auch eine rituelle Dimension, wobei Gefangene für Opferungen genutzt wurden, um die Götter zu besänftigen und die Macht der Sieger zu demonstrieren.
Tikal und Caracol waren in einen jahrhundertelangen Konflikt verwickelt, der als Schlangenkrieg bezeichnet wird. Sie bildeten große Allianzen mit anderen Städten und führten zahlreiche Schlachten gegeneinander. Langanhaltende Kriege konnten jedoch zum Niedergang von Städten führen, da Ressourcen erschöpft und die Bevölkerung dezimiert wurde. Waffen, die zum Einsatz kamen, waren Speere, Speerschleudern, Keulen und Bögen.
Immer wieder sieht man auch Militärpatrouillen. Sie schützen die Besucher vor guatemaltekischen Räubern, die über die nahe Grenze kommen und früher schon mal Fahrzeuge auf dem Weg nach Caracol überfallen haben. Zudem schauen sie nach illegalen Holzfällern oder Wilderern, die ebenfalls über die Grenze kommen.
In den Ruinen von Xunantunich
Bevor es über die Grenze nach Guatemala geht, schauen wir uns früh morgens noch die Ruinen von an. Ihre Blütezeit hatte die Stadt um 600 bis 900 n. Chr., sie wurde im späten 19. Jahrhundert wiederentdeckt und ist seitdem Gegenstand zahlreicher archäologischer Untersuchungen.
Das beeindruckendste Bauwerk ist El Castillo, eine rund 43 Meter hohe Pyramide. Von ihrer Spitze aus hat man einen wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft, einschließlich der Maya Mountains und des Mopan Rivers.
Die Stätte umfasst mehrere Plätze, Tempel und Paläste, die um sechs Hauptplätze angeordnet sind. Der Name Xunantunich bedeutet Steinerne Frau und bezieht sich auf eine lokale Legende über eine geisterhafte Frau, die angeblich in der Stätte gesehen wurde.
Auf Youtube ist der Film über die Maya zu sehen oder als BluRay in meinem Shop erhältlich
Hier geht es weiter zum dritten Teil in Guatemala mit Tikal, und hier findet sich der erste Teil, durch Mexiko