Archiv der Kategorie: Europa

Müritz, Seenplatte 2008

Mit dem Hausboot auf der Müritz

Mit dem Hausboot unterwegs in der Mecklenburgischen Seenplatte, Mai

Mit einem Wasserstraßennetz von rund 2500 Kilometern und bald 1000 Seen bilden die Mecklenburgischen Seen und die Märkischen Gewässer das größte zusammenhängende Wassersportrevier Europas. Geprägt wird die ursprüngliche Landschaft durch Wälder, Seen und Wasserkanäle, Wiesen und Äcker sowie kleine Dörfer. Sie bildet die Kulisse um die Wasserwege von Havel und Spree. Ein großer Teil des Fahrgebietes kann ohne Führerschein befahren werden, es reicht ein Charterschein der vor Ort gemacht wird und etwa 1,5 h dauert. Leider gilt er nur für dieses Gewässer, das gemietete Boot und auch nur für den Zeitraum der Mietdauer. Selbst die Seen wie Müritz und Plausee lassen sich durchfahren, allerdings bedarf das der Genehmigung (der Wind darf vier Beaufort nicht überschreiten), man muss sich an die Markierungen halten und Schwimmwesten tragen. Mit einem Bootsführerschein (einer an Bord genügt) ist das alles nicht erforderlich. Und der eine mit ist vorhanden…

Am bekanntesten ist die Müritz selber, Herz der Mecklenburgischen Seenlandschaft. Mit einer durchschnittlichen Tiefe von sechs Metern und 116,8 qkm Fläche ist der See nach dem Bodensee das zweitgrößte Binnengewässer Deutschlands. Sein Name leitet sich von dem slawischen Wort „morcze“ (kleines Meer) ab. Auf insgesamt 322 qkm finden sich in der Müritzregion die Lebensräume vieler gefährdeter Tiere und Pflanzen – seien es See- und Fischadler, Kraniche, farbenprächtige Schmetterlings- und Libellenarten, Farne und Orchideen. Weitere größere Seen sind Kölpin-, Fleesen- und Plauersee.

Bildergalerie mit vielen Bildern von der Tour

Links mit Reiseveranstaltern und weiteren Infos finden sich am Ende des Berichts.
Die Tour: Marina Wolfsbruch (Kleinzerlang) – Rheinsberg – Mirow – Müritz und Waren – Plau und Plauersee – Röbel – großer Pälitzsee – Priepert – Marina Wolfsbruch (ges. Fahrtzeit: 23 h, rund 240 km, eine Woche)

mueritz_0508-103Startpunkt war die Marina Wolfsbruch bei Kleinzerlang. Sie befindet sich südlich vom Müritzsee in der Kleinseenplatte, dem Herzstück der Mecklen-burgischen und Märkischen Gewässer. Nach der Ankunft machte die Mannschaft (wenigsten die meisten) erst mal den Charterschein, es folgte die Bootsübernahme und Einweisung mit kurzer Probefahrt. Marina Wolfsbruch ist eine recht neue Marina, die alles bietet, was jeder Freizeitkapitän begehrt: Schwimmbad, Wassersport, Whirlpool, Sauna und Restaurants, Bars und Läden, ein Hotel, ein Supermarkt und Ferienwohnungen. Um den Hafen herum erwartet einen ursprüngliche Landschaften mit abwechslungsreicher Tier- und Pflanzenwelt und historische Orte. 

Um 16.30 Uhr ging es dann etwa 15 km mit dem Boot zur Marina Rheinsberg, wo wir auch übernachteten.

Nahe der Marina liegt das Schloss Rheinsberg in dem Preußenkönig Friedrich II. einen Teil seiner Jugend verbrachte. Es lädt mit einem herrlichen Park zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Weitere Option bei Rheinsberg: Zechliner Hütte mit Kirche, Naturerlebnispfad.

Am zweiten Tag ging es retour Richtung Kleinzerlang, vorbei an der Marina Wolfsbruch Richtung Müritz. Ziel war das Städtchen Mirow, hier übernachteten wir im Hafen. Die reine Fahrtzeit betrug etwa 3 ½ Stunden. In Mirow gibt es einige gute Anlegestellen, wo sich gut übernachten, aus dem etwas vom Wasser entfernten Supermarkt Vorräte auffüllen oder auch in einer der Gaststätten zu Abend essen lässt. Zur Übernachtung bieten sich u. a. die Liegeplätze direkt am Strandrestaurant an.

Optionen: Sandstrand neben dem Boot, das Restaurant wenige Schritte entfernt, eine Kanuausleihstation für Ausflüge in den Nationalpark direkt am Steg und nicht zuletzt auch ein Fahrradverleih zum Erkunden der näheren Umgebung bieten sich hier an. Nur dann sollte man hier auch etwas Zeit einplanen.
Nicht weit weg in Granzow findet sich ein dendrologischer Garten (Erbsland) mit um 1900 gepflanzten exotischen Baumarten sowie ein Ferienpark mit diversen Freizeitmöglichkeiten. 4 km entfernt wäre eine Ökoschäferei mit Hofladen und Gartencafé in Zartwitzer Hütte zu besuchen

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann in vier Stunden (ohne Pausen gerechnet) über die Müritz nach Waren.

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Unterwegs lässt sich an einer Reihe von Stationen Halt machen: Rechlin mit der Option von Rundflügen vom Flughafen Rechlin-Lärz aus, Vipperow mit einer Felsenkirche aus dem 13. Jh. und das Hafendorf Müritz (Kirche. Luftfahrttechnisches Museum). Vorher oder am Rückweg lässt sich auch ein Abstecher nach Buchholz am Müritzarm vornehmen. Es folgt Ludorf mit einer achteckigen Dorfkirche, Gutsmuseum und barockem Herrenhaus mit Restaurant.

Die Müritz gilt als anspruchsvolles Gewässer und sollte keineswegs unterschätzt werden! Berüchtigt ist sie von Zeit zu Zeit für unberechenbaren Wellenschlag. Es ist keineswegs empfehlenswert, die Müritz im Kajak oder Kanadier überqueren zu wollen; ab Windstärke 3 sollte man dieses Gewässer nur mit größeren Fahrzeugen befahren. Wellenhöhen von 1,50 m und sogar 2 m und höher werden nicht oft beobachtet, kommen aber vor. Als Faustregel gilt: Boote unter 6 Meter Länge sollten die Müritz nur befahren, wenn sie sehr stark motorisiert sind.
Der See hat übrigens direkten Anschluss an die „weite Welt“. Auf dem Wasserweg kann man die Elbe und damit auch die Nordsee erreichen, zudem hat man im Süden Anschluss an die herrlichen Seen im „Naturpark Stechlin-Ruppiner-Land“. Hat man Zeit – und einen Bootsführerschein – lässt sich auch Berlin erreichen.

mueritz_0508-324Waren selbst finden sich zahlreiche Restaurants, Kneipen und Cafés, ein Einkaufsbummel bietet sich eigentlich nur hier an. Generell ist der Ort inzwischen touristisch stark geprägt. Wirklich „was los“ ist auch in Waren eigentlich nur in unmittelbarer Nähe des Yachthafens, am anschließenden „Neuen Markt“ und in der „Langen Strasse“, der Hauptgeschäftsstrasse. Ein Stadtbummel und eine Nacht in der Marina zählen zum Pflichtprogramm einer Bootstour auf der Müritz. 

Hier findet sich auch ein Antik- und Trödelmarkt in der Halle der Personenverkehr GmbH Müritz. Die Palette reicht von hochwertigem Schmuck über Möbelstücke bis hin zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen. Neuware gibt es jedoch nicht. Der Eintritt für Besucher ist frei.

Tagebuch: Heute, am dritten Tag „auf See“ sitzen wir bei gutem Essen (es wurde gegrillt) an Bord unserer Yacht im Hafen in Waren. Die Tour ging von Mirow aus, rund 33 km weit. 16 davon gingen über den Müritz-See, den zweitgrößten Binnensee Deutschlands. Wetter ist gut, nur etwas kühl. In Waren gab es einen Stadtbummel, Eis und Kaffee…
An das recht große Boot [15 m lang 4,20 breit] kann man sich gewöhnen, nur schmale Brücken (unter 5 m, rechts und links etwa 30 cm) und rückwärts einparken verlangt Konzentration. Schleusen sind inzwischen Routine.
Gestern haben wir uns weiter im Süden aufgehalten, am Grienerich-See, Zootzen-See, Großer Zechliner-See… Ideal zum Üben. Start war am Samstag in Rheinsberg…

Das nächste Ziel hieß Plau, gelegen natürlich am Plauersee. Er gehört auch zu den größeren und bedarf der Beachtung spezieller Regeln (nur bei Charterschein, danke Wuschel). Plau war zugleich auch der Wendepunkt. Von nun an ging es retour Richtung Heimatbasis.

Auf dem Weg nach Plau kann man auch in Malchow mit ihren knapp 7000 Einwohnern Stopp machen. Hierbei soll es sich um eine Perle handeln – allerdings noch ziemlich unentdeckt und auch noch ein wenig „verstaubt“. Dabei soll es sich um eine charmante Stadt handeln, deren Altstadt auf einer Insel im Malchower See liegt, die an zwei Stellen mit dem Festland verbunden ist. Malchow liegt an der Verbindung zwischen dem bekannten Plauersee und dem Kölpinsee, der dann direkt in die Müritz führt.

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Um den Plauersee, so heißt es, handelt es sich um einen der schönsten in der Region. Am nördlichen Ufer erwartet einen ein Naturreservat von 300 ha, ein Paradies für Natur- und Vogelkundeliebhaber! Diese Gebiete lassen sich mit dem Fahrrad erkunden. Natürlich bietet das Gewässer viele Stellen zum Baden. Plau am See selbst ist ein kleiner ruhiger Ort. Ein Einkaufs- und der Kneipenbummel wird hier sehr viel kürzer ausfallen als in Waren. Zu besichtigen gab es u. a. einen Burgturm mit Museum, eine Verlies- und Turmbesichtigung, technische Denkmäler wie eine Schleusenanlage sowie eine Fischerei mit Hofladen. Am Plauersee lassen sich Alt-Schwerin (Fischräucherei, Agrarhistorisches Museum mit Abenteuerspielplatz, Hofladen), Zieslow (Großstein- und Hügelgräber, Badestrand) sowie Bad Stuer (Bärenwald, Großsteingrab, Burgreste, Forellenteich) besuchen.

Tagebuch: Gerade ankern wir am Plauersee in der Nähe des Ufers, wo wir auch die Nacht verbringen werden. Mitten in der Natur, keine Marina oder Stadt in der Nähe.
Insgesamt sind wir heute von Waren aus über den Kölpingsee zum Fleesensee getuckert, hier haben wir Rast gemacht inklusive Badeeinsatz (ca. 17°C) – wenigsten für einen Teil der Mannschaft. Weiter ging es über Mirow mit einer alten Drehbrücke zum Plauersee. Den haben wir überquert für einen Abstecher nach Plau inklusive einem weiteren Stadtbummel. Zurück über den See haben wir dann geankert. Inzwischen sind wir auch ganz gut mit dem 15m-Kahn vertraut. Jetzt gibt es jedoch erst mal Spaghetti…

Tags drauf, die „Morgendusche“ fand im See statt – wenigstens für Wuschel, Roland und Patrick – ging es nach dem Frühstück zurück über den Müritz-See nach Röbel. Unterwegs wurde halt in Klink gemacht, mit einem wunderschönen Schlosshotel (ein im Stil der Loireschlösser erbautes Gutshaus), einem nervenaufreibenden Fußballspiel und dem anschließenden obligatorischen Badeeinsatz – der auch notwendig war…

Eine Option für Unterwegs ist Sietow, am Weg nach Waren gelegen. Dabei handelt es sich um eine typische alte Siedlung mit Fischräucherei und Dorfkirche.

Tagebuch: Momentan sitzen wir an Deck unserer „Yacht“ und shippern über die Müritz Richtung Röbel. Topp Wetter. Heute Nacht nächtigten wir wie gestern beschrieben auf der Plau. Wunderbar, ruhige See, Langschläfer und zwei Frühaufsteher, ein Sprung ins kalte Nass, einfach wunderbar. Nach dem Frühstück mit Vollgas retour Richtung Müritz, die Drehbrücke gerade noch erreicht – sie öffnet stündlich – und weiter rund 25 km nach Klink. Dort wurde Rast gemacht inklusive einem Dorfbummel und Besichtigung eines Schlosshotels. Anschließend folgte ein Fußballmatch Jung gegen Alt. Alle Wunden wurden dokumentiert. Dazu später mehr. Nach der Abkühlung in der Müritz mit ihren 18 Grad ab zu Kaffee, Cola, Fischwecken, Hamburger, Eiswaffeln…
Jetzt sind wir kurz vor Röbel, hier wird eingekauft, eine Sport-Bar gesucht (die Champions-League lässt grüßen „Chelsea gegen Manchester United“) und auch übernachtet.

Röbel selbst mit einem attraktiven Hafen und schöner Uferpromenade liegt am Westufer der Müritz. Es ist das zweitgrößte Touristenzentrum und bietet einige gute Gaststätten. Der Ort verfügt über das in weitem Umkreis einzige Spaßbad, die Müritztherme. Darüber hinaus werden eine Reihe von jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen organisiert, die gut besuchte Touristenattraktionen darstellen.

Ein Highlight – für das es uns leider nicht reichte – in ummittelbarer Nähe zu Röbel ist Norddeutschlands größte Feldsteinscheune in Bollewick – nicht so sehr, weil es ein beachtliches Bauwerk ist, sondern weil diese ehemalige Scheune ein großes Einkaufs-, Freizeit-, Erlebnis- und Wellness-Ereignis ist! (mehr zur „Scheune“). Auch hier findet regelmäßig ein Antik und Trödelmarkt in der Halle statt.

Von Röbel aus fuhren wir dann kommenden Tag weiter westwärts eine verhältnismäßig kurze Tour zum großen Pälitzsee. Unterwegs – zwischen zwei Schleusen im Abstand von etwa 13 km, joggte Roland einfach mal und war schneller als das Boot. Timo begleitete ihn per Fahrrad. Gut, wir hatten ja auch längere Liegezeiten an den Schleusen…

mueritz_0508-107Tagebuch: Gerade liegen wir vor der Schleuse Canow. Heute Morgen ging es nach dem Holen von Brötchen erst mal raus auf die Müritz zum Frühstück. Und vorher zum Aufwachen ins doch recht kalte Nass. Langsam stieg der Kaffeeduft durchs Boot, was auch die letzten aus den Kojen trieb. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es über die Müritz und die Müritz-Havel-Wasserstrasse nach Süd-Ost, Richtung Heimatbasis…
Unterwegs wurde anschließend  an einer schönen Bucht geankert, geschwommen und gespeist. Heute erkundigen wir am Rest des Tages noch etwas die kleine Seenplatte und werden irgendwo ankern.

Auf der Weiterfahrt Richtung Marina Wolfsbruch bieten sich weitere Visiten an – die wir uns jedoch für das nächste Mal aufhoben: Damerow mit einem Wisentgehege. Auf einer vom Wasser aus nicht erreichbaren Halbinsel leben 35 Wisente, die sich besonders während der Fütterungszeiten (10 und 15 Uhr) beobachten lassen. In Göhren-Lebbin ließe sich ein Thermal- und Spaßbad besuchen. 

Den vorletzten Tag gingen wir recht ruhig an. Priepert, ein kleines Dorf mit Hafen, war als erstes Ziel angesagt, für die etwas „Kälteempfindlicheren“ zum Duschen, dann zum Stadtbummel mit „Sporteinlage“ auf einen Spielplatz, zurück zum Rasten und Baden auf den See – ebenfalls mit kurzen Sporteinlagen in Sachen Wasserball. Gemütlich schipperten wir zurück zur Marina Wolfsbruch, wo wir die letzte Nacht „auf See“ verbrachten. Hier gönnten wir uns ein „opulentes“ Mahl im Hotel Best Western und am folgenden Tag hieß es Abschied nehmen und packen und putzen… 700 km Fahrt lagen ja vor uns und fast leere Autobahnen – und das an einem Samstag am Ende der Pfingstferien.

Sehenswertes in der Region (mit dem Auto)

Alte Burg Penzlin mit Hexenverliesen: Anno 1688 spricht sich der Herzog Christian Louis von Mecklenburg-Schwerin in einem Erlass gegen weitere Verbrennungen von Hexen aus. Das Land sei, sagt er „durch das viele Hexen-Brennen mehr denn zuviel beschrieen.“ Spuren dieser Zeit lassen sich noch heute in den europaweit einmaligen Hexenverließen der Ritterburg Maltzan in Penzlin, einer kleinen Stadt westlich von Neubrandenburg, finden.
Die „Alte Burg“ wie sie die Penzliner nennen, bildet nach umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten mit ihrem slawischen Wall, dem Burghof, dem Burggarten sowie Resten der alten Stadtmauer wieder eine in sich geschlossene Anlage und beherbergt inzwischen ein Museum in seinen Mauern.
Im Obergeschoß der Burg befinden sich heute verschiedene kleine Ausstellungen, u. a. über Ernst Barlach und das Hexenwesen, während der Besucher bei seinem Streifzug durch das Erdgeschoß eine mittelalterliche Schwarzküche bewundern kann. Vor allem der vollständig erhaltene Rauchfangmantel, der stolze 12 m Länge misst, stellt eine absolute Seltenheit dar. Diesem Ruß geschwärztem Schlot verdankt die Küche denn auch ihren Namen, und nicht etwa dort zelebrierten schwarzen Hexenkünsten.
Öffnungszeiten Mai bis Oktober, Dienstags bis Freitags: 9.00-17.00 Uhr, Samstags, Sonntags und an Feiertagen: 10.00-12.00 und 13.00-17.00 Uhr, Museum Alte Burg, Penzlin, Am Wall 15, 17217 Penzlin, 03962 / 210 494

Bärenwald Müritz, hier lassen sich Braunbären in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Öffnungszeiten ab April täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Bärenwald Müritz gGmbH,
Am Bärenwald 1, 17209 Stuer, 039924-791-18

Die mecklenburgische Kleinstadt Lübz bietet u. a. historisches Flair im mittelalterlichen Stadtkern, eine Brauerei und ein Planetarium. Die Schlossanlage mit ihrem Schirmkinder-Brunnen, dem Waschhaussteg, der Schleuse sowie der Sophienstift laden zum Spaziergang in die Geschichte ein. Viele Bodendenkmäler aus der slawischen Zeit, sowie aus der Stein- und Bronzezeit kann man heute zudem noch in Lübz bestaunen. Optional bietet sich ein Besuch des „Industriemuseum – alte Ziegelei“ in Benzin ganz in der Nähe von Lübz an (mit dem Auto).

Mitten durch Lübz führt die Müritz-Elde-Wasserstraße mit Schleuse, Hubbrücke und sehr schön Marina, dementsprechend empfiehlt sich die Stadt als Ausgangsbasis für einen ausgiebigen Törn von Mecklenburg-Vorpommern nach Brandenburg. Mit seinem 15 000 ha großen Waldgebiet und den 33 Seen mit einer Wasserfläche von 54 qkm soll die Gegend zu den schönsten Landschaften in Mecklenburg-Vorpommern zählen. Die Elde ist auf 180 km schiffbar und weist nur 17 Schleusen auf.

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Allgemeine Links

Touristenportal Mecklenburg-Vorpommern
Müritz
Traumrevier Mecklenburger Seenplatte

Anbieter von Booten:
Hausboote in ganz Europa
Bootsurlaub Online
Märchenflotte Hausbootverleih
Nicols

Quellen: u.a. www.mueritz.de, Wickipedia

Schottland, Juli 2007

Schottland

Juli 2007 – ein Urlaub mit zwei Geschichten

Schottland ist eine der wenigen, vielfach noch natur belassenen Landschaften Europas. Tiefblaue Seen, Wasserfälle, mit Heide bewachsene Hochmoore und sandige Dünen prägen das Land – genauso wie die zahlreichen geschichtsträchtigen Burgen und Schlösser.

Die Schotten selbst sind ein gastfreundliches, humorvolles und bodenständiges Volk, mit Traditionsbewusstsein und einem ausgeprägten Nationalstolz. Bekannt ist Schottland u. a. für seinen Whisky, aber auch für das unverwechselbare Schottenkaro, den Tartan, und seine Kilts.

Auf dieser Seite folgt ein gekürzter Reisebericht mit einigen wenigen Bildern. Der ausführliche Bericht (ohne Bilder) findet sich hier.
 Und wer sich für unsere Geschichte mit den Koffern interessiert, muss hier klicken.

Links mit Reiseveranstaltern und mehr


Edinburgh

Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands mit ihren rund 435.000 Einwohnern (2005) hat den Status eines Weltkulturerbes. Sehenswert ist die gut erhaltene Altstadt aber auch die New Town mit dem vermutlich größten Stadtviertel im klassizistischen Stil aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In der Altstadt überragt das symbolträchtige Edinburgh Castle auf dem über 120 m hohen Burgberg die Stadtkulisse. Es gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Die erste Burg an dieser Stelle wurde im 7. Jahrhundert errichtet, das älteste erhaltene Gebäude, die Kapelle St Margaret’s Chapel, am Ende des 11. Jahrhunderts. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind neben dem Schloss, die Royal Mile, der Holyrood Palace und die National Galleries of Scotland. Botanisch interessant ist der Royal Botanic Garden Edinburgh nördlich des Stadtzentrums.

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Bildergalerie Edinburgh

Tagebuch: Leider verloren wir einige Zeit, denn unser komplettes Gepäck kam nicht an, Lufthansa lässt grüßen. Die zahlreichen Telefonate, Gespräche am Flughafen, mindestens zwei Tage Intensiv-Kurs Englisch wert. Der erste Koffer kam dann einen Tag später, am Samstag gegen Mittag. Der zweite nicht. Wir waren gerade in der Stadt, also zurück mit dem Taxi ins Hotel. Nach diversen Telefonaten ging es dementsprechend erst zu einem längeren Einkaufsbummel. Schließlich machen die Läden am Samstag gegen 17 Uhr zu. 600 Euro, fürs Erste und dringend Notwendige wie Waschsachen, Hose und Schuhe Werner, Shirt und Jacke Elke….
Am Sonntag morgen ging es dann zum Flughafen, den Mietwagen abholen. Vorher noch mal zum Schalter Lost Baggage. Welch Wunder, der 2. Koffer scheint aufgetaucht. Nur wo genau, weiß keiner. Nach einigem Hin und Her soll er sich in einem Lagerhaus 15 Kilometer entfernt befinden. Also hin mit dem Mietwagen. Wir haben es sogar gefunden, das Lager, das jeder Beschreibung spottet. Und auch die unzähligen Koffer (einige Hundert) die ihr Dasein teils schon länger fristen, Wie die Staubschicht darauf zeigt. Unserer war natürlich nicht dabei, inzwischen war es übrigens Mittag.

Alford (Kildrummy Castle)
reine Fahrtstrecke: 308 km, (ohne St. Andrews 287 km)

kildrummy-202Weiter ging es zu unserem Tagesziel, Kildrummy Castle. Erstes Etappenziel war Loch Leven Castle. Das auf einer Insel mitten im See liegende Schloss diente für ein Jahr als Gefängnis von Maria Stuart. Alles weitere in der Region um Kildrummy Castle wurde dann von dem zugegebener maßen edlen Schlosshotel gleichen Namens aus besucht. Theoretisch jedenfalls. Denn schon den Folgetag mussten wir umplanen, eines Reifen- und Felgenschadens wegen. Immer schlecht wenn ein Wohnmobil die ganze Strasse meint zu benötigen.

Tagestour 1: Dunnottar Castle, Aberdeen, Castle Fraser (ges. 160 km)
Das erste Ziel war ein absolutes Muss: Dunnottar Castle. Hoch über dem Meer gelegen, erlebten die Ruinen eine wechselvolle Geschichte zu der auch eine Belagerung durch Oliver Cromwell dazugehörte. Heute ist es in erster Linie die Lage, die Dunnottar Castle von anderen Ruinen abhebt. Ein gewaltiger Felsen scheint nur dazu gemacht, die Burg uneinnehmbar zu machen. Hohe Klippen säumen die Ruine, die nur durch einen schmalen Pfad mit dem Festland verbunden ist.

Tagebuch: Weiter ging es nach Aberdeen. Zuerst zum Autoverleih Avis beim Flughafen. Nach dem Ausweichmanöver am gestrigen Abend – Wohnmobile sind nun mal stärker – war der vordere linke Reifen inklusive Felge geliefert. Außerdem funktionierte der Anschluss am Zigarettenanzünder nicht, schlecht für das Navi, dem sonst bald die Puste, sprich der Strom ausging. Also gleich Autotausch.In Aberdeen ging es gleich ins Zentrum. Einmal die Union Street rauf und runter. Zu allererst zum Einkaufen, Hose, Regenjacke, Waschsachen…(140 Euro). Was halt sonst so noch fehlte, denn der Koffer war ja immer noch weg.

In der Union-Street liegen zugleich Aberdeens Sehenswürdigkeiten, sei es das Old Town House, alte Patrizierhäuser, ein College und natürlich viele Läden und Cafés – dient die Union Street doch zugleich als Hauptgeschäftsstrasse und Flanierboulevard.

Zurück zum Hotel fuhren wir noch an Castle Fraser vorbei. Lohnt unbedingt einen Abstecher, auch wenn es schon später war und eine Besichtigung der Innenräume nicht mehr möglich war. Einkaufsbummel kosten halt Zeit. Der Garten, das Umland, natürlich das Schloss, einfach traumhaft. Das 1575 bis 1636 erbaute Schloss prägen verspielte Ecktürmchen, Runderker und ein abgesetzter Konsolenfries.

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Bildergalerie Schottlands Burgen- und Whiskyland

Tagebuch: Zurück im Hotel dann die Nachricht, dass die Polizei da war. Sie hätte unseren Koffer auf der Strasse in Edinburgh gefunden. Scheint dass der Fahrer, der uns zwei und nicht nur einen Koffer bringen sollte, wohl etwas falsch gemacht hatte. Wir sollten uns dann mal mit dem Revier in Edinburgh in Verbindung setzen, zwecks Identifikation und so weiter – 300 km entfernt. Danke Lufthansa. Nur woher hatte die Polizei eigentlich unseren Aufenthaltsort? Egal, denn zu später Stunde eine weitere Nachricht von unserem Reisebüro in Deutschland, bei dem wir die Übernachtungen und die Flüge gebucht hatten. Woher wußte der eigentlich von unseren Koffern? Auch egal, morgen sehen wir weiter, telefonieren mit der Polizei und Deutschland – und denken lieber nicht an die Handyrechnung. Laut Lufthansa komme man dafür nicht auf, wohl aber für 100 Prozent der Kosten für Sanitärartikel und die Hälfte der Kosten für die Kleider, die wir hier kaufen mussten. Ersatz gibt es natürlich auch für den Koffer und den Inhalt, sollte er doch nicht mehr auftauchen. Dann aber auch nur für den Zeitwert, Rechnungen für die einzelnen Sachen sollte man auch noch haben. Natürlich wird das oben Erstattete für die Waschsachen und Kleider abgezogen. Gut, das klären wir nach dem Urlaub. Der übrigens sehr schön ist, schon die ersten Eindrücke überzeugen. Mein Englisch wird auch immer besser, vor allem Dank der vielen Telefonate.

Dienstag, 10. Juli:
Langsam kommt Licht ins Dunkel des Koffers. Angeliefert wurde an die falsche Adresse, Haus Nr. 6 statt 8 . Dazu wurde der Koffer einfach vor die Tür gestellt. Ein herrenloser Koffer in Zeiten von Terror und Kofferbombern, zumal in Großbritannien und in der Hauptstadt Schottlands… Glück gehabt dass er nicht gleich gesprengt wurde. So hat ihn die Polizei nur abtransportiert und durchsucht. Und unseren Reiseplan gefunden mit den Adressen unserer Hotels, die Kollegen nach Kildrummy Castle geschickt, sich zudem mit unserem ersten Hotel , Inchgrove House in Edinburgh in Verbindung gesetzt, der wiederum rief Marina Tours, unser Reisebüro in Deutschland an. So kam das eine zum anderen.
Zwei Optionen kristallisierten sich nun heraus. Der Besitzer vom Inchgrove House bot an, den Koffer von der Polizei abzuholen und ihn zum Flughafen zu bringen. Lufthansa, respektive British Midland sollte ihn dann nach Kildrummy oder morgen zum nächsten Hotel liefern. Oder aber der Inhaber des Inchgrove House – Hut ab vor soviel Gastfreundlichkeit – holt ihn und bringt den Koffer ins 80 km entfernte New Lanark Mill Hotel, unserer letzte Station…

Tagestour 2
Die zweite Tour von Kildrummy Castle aus orientierte sich an Teilen des 240 km langen Castle Trail, den über 70 wehrhafte Trutzburgen und märchenhafte Prunkschlösser säumen. Dazu gehört auch Castle Fraser, das wir am Vortag besuchten. Fast 700 Jahre liegen dabei zwischen den ersten normannischen Burgen und den Turmhäusern des 19. Jahrhunderts.
Die Tour führte uns – nur zweimal unterbrochen durch Anrufe wegen des Gepäcks – zuerst zu Huntly Castle, einer sehenswerten Burgruine mit Ursprüngen aus dem späten 12. Jahrhundert.
Weiter ging es zum Archaeolink Prehistoric Park, der die schottische Geschichte von der Frühzeit bis über die Römer hinaus thematisiert. Muss nicht unbedingt sein, eher etwas für Kinder oder wenn man mit unseren Vorfahren noch nie etwas zu tun hatte. Also ging es recht zügig weiter.

Tagebuch: Zwischendurch ein weitere Anruf: Jetzt will Lufthansa unseren Koffer von der Polizei abholen und uns morgen ins nächste Hotel nach Forres liefern. Nur benötigen sie etwas Schriftliches von uns, damit die Polizei den Koffer herausrückt. Tja, wir sind nun mal einige Kilometer vom Hotel weg und haben auch etwas anderes vor. Mal sehen was Sean Buckley von Marina Tours erreicht.

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Wenn schon Burgenstrasse, dann aber auch richtig. Also hieß das nächste Ziel nach Archaeolink Tolquon Castle, eine recht gut erhaltene und sehenswerte Ruine. Und wieder klingelt das Handy. Die Espresso-Maschine ist repariert, kann abgeholt werden. Schön.
Auf Tolquon Castle folgte die Ruine des alten Schlosses Kildrummy Castle, direkt bei unserem Schlosshotel. Die Reste lassen auf Gewaltiges schließen.
Ein Tipp führte uns schließlich noch zu einer in der Nähe befindlichen kleinen, aber feinen und gut erhaltenen Ruine namens Glenbuchat.
Passend: Wir waren die einzigen Besucher der frei zugänglichen Burg und wurden mit Dudelsackmusik empfangen. Ein jüngerer Schotte hatte sich die Ruine zum Üben ausgesucht.

Route: Dufftown, Glenfiddich, Strathisla Distillery, Elgin, Forres (120 km)
Nach Forres fuhren wir auf Teilen des Malt Whiskey Trails, der mehrere Destillerien mit der Möglichkeit einer Besichtigung verbindet, zudem alle Informationen zum Thema in Form von Museen und Läden bereit hält. Besucht wurden zwei Distillerien in der Speyside. Glenfiddich ist eine der größeren Whiskybrennereien Schottlands. Etwas Seltenes wurde hier geboten: Eine ausgiebige Führung (auf Deutsch) mit Filmvorführung (Fotografieren und Filmen fast überall erlaubt) und eine Whiskyprobe – und das alles umsonst. Nicht so bei Strathisla, dennoch sehr empfehlenswert, handelt es sich doch um eine der ältesten Destillerien Schottlands. Auch die Führung lohnte sich. Dann war aber Schluss mit Brennereien, gehören zu jeder Probe doch ein bis zwei Whiskys.

Nächstes Ziel war Elgin. Zuerst wurde ein größerer Kaschmir-Laden besucht. In den dann auch einige Pfunde (sprich Euros) liegen blieben. Höhepunkte Eglins sind ansonsten: eine der prächtigsten Kathedralen Schottlands – natürlich eine Ruine, um 1390 abgebrannt, das Stadtmuseum mit archäologischer und geologischer Sammlung und die Altstadt mit zahlreichen Läden.

Etwas fehlte heute. Das Handy klingelte nicht, nichts neues bezüglich des Koffers. Abends im nächsten Hotel angekommen fehlte der Koffer natürlich weiterhin. Dafür trafen wir an der Bar ein Ehepaar aus Deutschland, die jetzt seit vier Tagen auf ihren letzten von vier Koffern warten. Dafür haben wir heute drei schöne Kaschmir-Pullover gekauft (600 Euro) mit 50 % Rabatt.

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Mehr zum Thema Whisky und zu schottischen Single Malt Whisky

Tagestour Forres: Urquart Castle und Loch Ness, Fort Augustus, ges. 200 km
Nicht weit entfernt von Loch Ness liegt die verwunschen wirkende Ruine Urquhart Castle. Die Anlage liegt strategisch günstig und spielte für die Schotten als Stützpunkt in den Unabhängigkeitskriegen des 14. Jh. eine wichtige Rolle. 1691 wurde die als uneinnehmbar geltende Burg von den Schotten selbst in die Luft gesprengt, damit sie nicht den Jakobinern in die Hände fiel.

urquart_castle-442Das Ungeheuer von Loch Ness, auch Nessie genannt wird normalerweise als Seeschlange oder Kelpe bezeichnet. Manche Quellen vermuten in Nessie einen überlebenden Plesio-saurus. Beschrieben wird das Tier mit einer Länge bis zu 20 Metern. Die erste Erwähnung geht auf das 6. Jh. zurück, als ein irischer Missionar angeblich eine mordende Bestie durch die Macht des göttlichen Kreuzes zurück ins Wasser befahl. In den folgenden Jahrhunderten erzählten sich die Anwohner Geschichten von Kelpies, nur scheinbar harmlosen Wasserpferden. Als 1933 die A 82 am Westufer gebaut wurde kam es zu regelmäßigen Begegnungen mit Nessie, tausende von Mitteleuropäern wollen das Ungeheuer inzwischen gesehen haben. Ob Wahrheit oder Fälschung, bei den Anwohner stellt sich diese Frage nicht, in Anbetracht von über 2 Millionen Besuchern die jährlich mehr als 37 Mio. Pfund dalassen. Insgesamt gibt es rund 7000 aktenkundige Sichtungen, davon gelten 200 als „absolut seriös“. Zusammen mit Bigfoot und Yeti ist Nessie wahrscheinlich das bekannteste Mysterium der Kryptozoologie. Dennoch ist davon auszugehen, dass es sich um einen Mythos ohne realen Hintergrund handelt. Die meisten Wissenschaftler finden die aktuellen Beweise für Nessies Existenz unglaubwürdig und erklären sich solche Berichte als Falschmeldungen oder Fehlbestimmungen von gewöhnlichen Tieren. Quelle: ADAC Reiseführer, Wikipedia, Juli 07

Das Süd-Ende von Loch Ness markiert der 500 Seelen zählende Ort Fort Augustus. Hier findet sich das Clansman-Zentrum, das über das Leben im Hochland des 17. Jh. informiert und im Stadtzentrum heben fünf Schleusen die Boote vom Niveau des Loch Ness auf das des Caledonian Canal. Zwischendurch ein Anruf: Unser Koffer soll jetzt morgen um 17 Uhr ins nächste Hotel geliefert werden. Versprochen. Den Koffer hätte jetzt Premier Dispatch bei der Polizei abgeholt. Genau die Firma, die ihn in Edinburgh einfach vor eine falsche Tür stellte und die mit dem ominösen Lagerhaus. Jedenfalls soll er nach Inverness geflogen werden um ihn von dort aus zu unseren nächsten Domizil zu bringen.Auf der Rückfahrt machten wir einen Abstecher zu dem Culloden Moor Battlefield, einem ehemaligen Schlachtfeld zwischen Schotten und Engländern. Gelegen ist es in der Nähe von Inverness.Am Rückweg folgte noch ein Besuch des Küstenstädtchen Nairn. Dies soll der Ort mit den meisten Sonnenstunden im Jahr in ganz Schottland sein, einen schönen Hafen bieten und gute Fischrestaurants. Den Hafen fanden wir, Restaurants waren Fehlanzeige. Also weiter nach Forres in einen ganz netten Pub zum Abendessen.

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Fahrt via Cawdor, Fort George, North Kessol nach Stratpeffer, ges. 120 km

Erste Etappe war Cawdor Castle, erbaut im 14. Jahrhundert als private Festung der Thanes of Cawdor und bis heute Wohnsitz der Cawdor Familie. Weitere (Um-)Bauten stammen aus dem 17. Jahrhundert. Im Schlossinneren lassen sich Möbel, Portraits, Bilder, Objekte und Wandteppiche bewundern. Zu besichtigen gibt es ferner drei Schlossgärten.

Am Eingang des Moray Firth, einem Fjord, steht Fort George. Das gewaltige Festungsbauwerk bewacht seit dem 18. Jahrhundert die Einfahrt in den Fjord. Die Trutzburg ist eine der größten Europas. 21 Jahre bauten die Besatzer daran und gaben nach heutiger Kaufkraft eine Milliarde Pfund dafür aus, doch von oder auf Fort George wurde nie eine Kanonenkugel abgefeuert. Im Inneren finden sich Waffensammlungen und Ausstellungen zeigen, wie Grenadiere in der Festung lebten

Letzte Etappe vor Strathpeffer war North Kessol. Hier lassen sich an der Küste zahlreiche Wasservögel beobachten.

Tagebuch: Abends am Hotel angekommen, der Koffer war natürlich nicht da. Eine Viertel Stunde später fährt ein Lieferwagen vor, lädt einen Koffer aus. Welch Wunder, es ist der unsrige. Und er ist in Ordnung, nichts fehlt oder ist beschädigt. Ende einer Odysee? Noch steht der Rückflug an, und natürlich der „Kampf“ mit Lufthansa um die Höhe der Erstattung.

Mit 45.000 Einwohnern ist Inverness die Hauptstadt der Highlands, das kulturelle, administrative und ökonomische Zentrum sowie Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen. In der Stadt findet sich jedoch kaum mehr historische Bausubstanz, selbst die Befestigungsanlage auf dem Burghügel ist heute ein Verwaltungsgebäude. Sehens- und besuchenswert sind das Inverness Museum & Gallery (archäologische Funde, Silbersammlung, Exponate zur Kultur des Hochlandes) sowie das Town House und das Albertarff House.

Tagestour Strathpeffer:
Fahrt über die Skin Falls nach Dunrobin Castle, weiter zu dem Fischerdorf Portmahomack, ges. 140 km.

Erste Etappe war Skin Falls. Hier kann man Lachse beobachten, wie sie sich die Stromschnellen hoch kämpfen. Theorethisch jedenfalls. Wir sahen jedenfalls keine. Dafür aßen wir später welche. Gelohnt hat sich der Abstecher dennoch, denn die Gegend allein lohnt die Fahrt.

Weiter ging es zu Dunrobin Castle. Als Heimat des Sutherland-Clans ist Dunrobin Castle eines der sagenumwobenen Gebäude im Norden Schottlands – und eines der prächtigsten. Hoch über dem Meer gelegen, umgeben von weiten Parkanlagen datieren die ältesten Gebäude um das Jahr 1275. Sein heutiges Aussehen bekam das Schloss zwischen 1845 und 1850. Prachtvolles Mobiliar von Chippendale, eindrucksvolle Gobelins, unter der Last von Silber und Porzellan ächzende Tische sowie viele Gemälde europäischer Meister aller Epochen lohnen einen Rundgang. Sehr schön auch die Gärten mit einer Falknerei. Auf dem Anwesen befinden sich zudem ein Museum und ein Souvenirladen. Wirklich eines der schönsten Schlösser die wir besuchten, und derer waren es bis dato viele. Leider war im Schloss filmen und fotografieren verboten.

Weiter unterwegs kamen wir zufällig noch an der Whiskybrennerei Glenmorangie vorbei, meiner „Hausmarke“. Also nichts wie rein, kurze Whiskyprobe, keine Führung, dafür eingekauft.

Nächste Etappe war ein kleines Fischerdorf namens Portmahomack, in dem man vorzüglich Fisch essen kann. Zuerst ging es aber zu einer archöologischen Ausgrabung und in eine ehemalige, uralte Kirche, heute ein Museum zum Thema Pikten. Es folgte ein Bummel um den Hafen herum und ein Spaziergang durch das Dorf. Dann ging es fünf Kilometer weiter zum Tarbat Ness-Leuchtturm, das Restaurant hatte noch geschlossen. Der Abstecher lohnt auf jeden Fall. Pünklich zurück im Dorf bei dem empfohlenen Restaurant, alles voll. Respektive fast leer, aber viele Reservierungen, also kein freier Platz mehr. Very busy, sorry.

Also zurück nach Strathpeffer, unterwegs noch in ein Schlosshotel zum Essen eingekehrt. Waren erst die einzigen, „etwas früh“ (7.30 Uhr), bis dann ein paar Hausgäste kamen. Essen wie meist: vorzüglich. Generell ist die schottische Küche wirklich empfehlenswert, jedenfalls dort wo wir aßen.

Bildergalerie quer durch die Highlands

Isle of Skye

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Hotel Eilean Iarmain

Fahrt zur Isle of Sky via Loch Ewe mit Inverewe Gardens, weiter via Gairloch mit Loch Maree in die Western Ross Region mit Kinlochewe. Es folgt Shieldaig, Kylie und das zweite Tagesziel Eilean Donan Castle bei Dorlie. Weiter ging es zur Insel Skye und dem Hotel, ges. 257 km.

Bei Inverewe Gardens handelt es sich um eine botanische Überraschung ersten Ranges. Der Umweg lohnt und man sollte sich schon zwei Stunden Zeit nehmen. In dieser Klima-Nische – dank des warmen Golfstromes – kommt es nur selten zu Winterfrösten und so gedeihen hier sogar subtropische Pflanzen.

Bei Gairloch – hier legten wir am Hafen eine Kaffeepause ein – liegt Loch Maree. Hoch über dem Ufer führt eine Strasse entlang und immer wieder ergeben sich herrliche Ausblicke über die weite Wasserlandschaft. Etwas weiter nördlich locken Schilder zu einem kurzen Spaziergang zu den Victoria Falls, die die britische Königin einst besuchte – daher der Name.

Nächste Etappe war die Western Ross Region. Bei der Fahrt am Ufer des Upper Loch Torridon bieten sich malerische Ausblicke über das Wasser.

Eilean Donan Castle bei Dornie ist Schottlands meistfotografiertes Schloss, das mitten in einem See liegt. Heute ist das Schloss bewohnt und Abertausende von Besuchern drängen sich in der Saison in und um die kleine Festung, die über eine steinerne Fußbrücke vom Festland aus zu erreichen ist.

Isle of Skye, die größte Insel der Inneren Hebriden mit einer Länge von 75 km und einer Breite zwischen 5 und 40 km ist die Zusammenfassung von Schottland und besitzt einige eindrucksvolle Landschaften, malerische Küsten, eine Brennerei und zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Der Küstenverlauf der Insel ist stark gegliedert, ja geradezu zerkerbt. So genannte Sealochs und Buchten greifen so tief ins Hinterland, dass kein Punkt auf der Insel weiter als 8 km vom Meer entfernt ist. Dadurch werden fünf größere Halbinseln herausgebildet. Die höchste Erhebung erreicht 993 m ü. NN. Ein Manko aber hat die Insel: Sie ist die eine der meistbesuchten Großbritanniens.

Tagestour 1: Insel Rundfahrt von Kyleakin aus über Sconser und Glen Varagil zu der Inselhauptstadt Portree. Weiter nach Uig und zum Dunvegan Castle , ges. 253 km
Portree (Gälisch Port Rígh ‚der Hafen des Königs‘) ist der Hauptort und die einzige Stadt der Isle of Skye, der größten Insel der zu Schottland gehörenden Inneren Hebriden.
Hier leben rund 1300 Menschen. Portree verfügt über einen kleinen Hafen und ein Museum zur Inselgeschichte, The Aros Experience.
Die Halbinsel im Nordosten gilt als die schönste der Insel. Zu den Attraktionen gehört u. a. The Old Man of Storr, eine ca. 50 m hohe Felsnadel. Kilt Rock, einige Kilometer nördlich, ist ein beliebter touristischer Aussichtspunkt auf Trotternish.
Vorausgesetzt, und das gilt für die gesamte Insel, das Wetter spielt mit. Denn das kann innerhalb von wenigen Minuten vom blauen Himmel zu Regen und Sturm wechseln.
Bei uns war es weniger wechselhaft. Gestern strahlender Sonnenschein, heute regnerisch und windig. Mit Regensachen sind wir ja jetzt doppelt ausgestattet, dank Lufthansa. Weiter ging es direkt nach Uig, als Fährhafen Ausgangspunkt der Fähre der Caledonian MacBrayne zu den Äußeren Hebriden. Es folgte das hoch über Loch Dunvegan thronende Dunvegan Castle, auch heute noch Stammsitz der MacLeods. Unterhalb von Dunvegan Castle besteht die Möglichkeit zu einer Bootstour zu diversen Robbenfelsen – bei besser Wetter.

Tagestour 2: Clan Donald Centre in Armadale Castle + Kyle of Lochash (Bootsfahrt) + Abstecher nach Elgol, ges. 110 km
Der Süden ist der Garten Skyes mit lieblichen, grünen Landschaften. Der einstige Clansitz der MacDonalds, Armadale Castle, ist heute nur noch Ruine, daneben berichtet das Besucherzenum über die Clan-Geschichte der Lord of the Isles. Dazu gehört ein alter Park mit amerikanischen Baumriesen, deren Wachstum vom milden Klima (Golfstrom) begünstigt wird.

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Bildergalerie Isle of Skye

Gleich in der Nähe liegt ein kleiner Hafen. Von hier aus sollte es mit einem kleinen Schiff zur Wal- und Delphinbeobachtung gehen. Nur handelte es sich um ein kleines Schnellboot, also nichts für Elke oder zum Filmen. Also zurück, respektive weiter etwa 28 km nach Kyle of Lochalsh. Hier werden diverse Bootsfahrten angeboten. Zu beobachten gab es mehrere Robben mit ihren Jungtieren und ein Wrack aus dem 2. Weltkrieg das beim Beladen in Brand geriet und noch weit genug aus dem Hafen gefahren werden konnte, bevor man es verließ. Es hatte mehrere hundert Minen an Bord und die Explosion hätte die Hafenstadt in Schutt und Asche gelegt. Bei der späteren Explosion flog die komplette Kommandobrücke 500 m weit an die Küste. Weiter gab es diverse Seevögel zu sehen und auch eine Lachsfarm.

Zu guter Letzt ging es zu einem Abstecher nach Elgol, der schönen Aussicht wegen. 50 km einspurig durch eine traumhaft schöne Landschaft, und das Wetter spielte mit – schon den ganzen Tag. Hier war die Fahrt das Ziel.

Kilchrenan (Tayhcreggan Hotel – das einzige, das wir übrigens nicht weiter empfehlen)
Weiter ging es nach Kilchrenan in das westliche Hochland via Fort William und Loch Leven bei Glencoe, ges. 236 km

Fort William (gälisch An Gearasdan – Die Festung) ist mit fast 10.000 Einwohnern die größte Stadt der westlichen schottischen Highlands. Sie liegt am Ufer des Loch Linnhe, am südlichen Ende des Great Glen. Durch die Nähe zum Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens, ist Fort William eine touristische Hochburg mit schöner Einkaufsstraße, Hotels und Pubs.

Glencoe liegt im gleichnamigen Tal Glencoe (Tal: schottisch glen) an der Mündung des Flusses Coe in den Loch Leven. Der Ort ist neben seinen Ski- und Wandermöglichkeiten bekannt wegen des Massakers von Glencoe.

In Glencoe dokumentiert ein kleines Museum die Lokalgeschichte. Besser jedoch man fährt einige Kilometer in das Tal hinein – sofern man genug Zeit hat. Dort liegt das Glencoe Visitor Centre, das über die Tier- und Pflanzenwelt sowie vielfältige Wandermöglichkeiten im Tal informiert.

Abends am Hotel angekommen fängt es passend an zu regnen. Generell hatten wir mit dem Wetter Glück. Bisher nur zwei regnerische Tage, denen standen drei wunderschöne entgegen. Der Rest, Wolken im Wechsel mit der Sonne, aber immer trocken. Wobei das Wolkenspiel dem Land besser steht als blauer Himmel – nicht nur der Fotos wegen.

Tagestour Argyll-Region
Bonawe Iron Furnace, Dunstaffnage-Castle, Oban, Carnasserie-Castle, Kilmartin mit den Standing Stones und Hügelgräbern sowie dem Museum of Ancient Culture. Optional möglich ist ein Abstecher nach Crinan (10 km extra), in Lochgilphead kommt man wieder auf die alte Strecke zurück. Es folgte Auchindroin mit einem Freilichtmuseum. Via Inveraray und Lochawe ging es retour zum Hotel, ges. 189 km.

Vom Hotel aus ging es zuerst zur Bonawe Iron Furnace, einer Fabrik von 1753 zur Eisengewinnung inklusive den Resten eines Hochofens. Alles sehr gut erhalten und wie immer schön angelegt. Lohnenswert. Kurz darauf entdeckt Elke einen kleinen Antiquitätenladen. Ein folgenschwerer Fehler. Hier kommen die Antiquitäten noch aus Nachbars Hand. So auch ein schweres Mikroskop aus Messing, das der Vater einer heute über 80jährigen Freundin einsetzte. Um 1900 stammt auch eine wunderschöne Balkenwaage, etwas jünger sind die diversen Schellackplatten mit Liedern wie Singin in the Rain oder White Christmas. Alles jetzt in unsem Besitz und zu wirklich unschlagbaren Preisen.
Weiter ging es zum Dunstaffnage-Castle und nach Oban.

Der gälische Name Oban bedeutet kleine Bucht, und um eine solche reihen sich die blitzblanken Häuser des Ortes. Seit mehr als 200 Jahre ist Oban einer der bedeutendsten schottischen Touristenorte, Grund dafür ist der Fährverkehr auf die westlichen Inseln und auf die Äußeren Hebriden. Einzige Sehenswürdigkeit ist der kurios anmutende MacCaig´s Tower hoch über dem Hafen, das an das Kolosseum in Rom erinnert. In den heimeligen Pub´s rund um den Hafen kann man neben rauchig-erdigen Oban Whisky auch guten Fisch oder ein saftiges Steak vom schottischen Hochlandrind genießen. Bei einem Bummel über die Hauptstraße bieten zahlreiche Geschäfte schottische Souvenirs an.

Nach einer Strecke von etwa 40 km – die Oban-Gärten ließen wir aus – folgte die kleine aber feine Ruine Carnasserie-Castle, nach einem kurzen Fußmarsch zu erreichen. Die liegen halt so am Weg herum.

kilmartin-1045_bearbeitet-1Kurz danach erreichten wir Kilmartin, Ausgangspunkt für den Besuch vieler prähistorischer Fundstätten. Zuerst ging es jedoch in ein sehr schönes Cafe und dann in ein kleines archäologisches Museum.

Das Tal von Kilmartin ist eine der bedeutendsten prähistorischen Regionen Schottlands. Südlich des Dorfes erstreckt sich der so genannte gradlinige Friedhof, wo sich auf einer Strecke von 3 km mehrere Hügelgräber aneinander reihen. Den besten Blick auf das Areal bietet sich vom bronzezeitlichen Mid Cairn. Die älteste Anlage stammt aus dem Neolithikum um 3000 v. Chr. Nahe beim Mid Cairn findet sich der Templewood Steinkreis und nicht weit entfernt die reich verzierten Nether-Largie-Steinsetzungen mit über 3 m hohen Monolithen.

In Kilmartin selber lohnt auf jeden Fall noch ein Besuch der Dorfkirche mit dem alten Friedhof. Hier finden sich Grabsteine ab dem 8. Jahrhundert.

Nahe Lochgilphead finden sich ebenfalls eine ganze Anzahl keltischer Steinsetzungen und megalithischer Hügelgräber, jedoch nur für Wanderer zu erfahren.

Kilfinan (Kilfinan Hotel)
Fahrt via Loch Awe, Inveraray nach Kilfinan, ges. 120 km.

Loch Awe (gesprochen: Loch Ooch) ist eines der größten Gewässer in der Region und der drittgrößte Süßwassersee in Schottland. Seine Länge beträgt 35 km, seine durchschnittliche Breite 1 km. Unter Anglern ist Loch Awe für seine Forellen bekannt. Auch Lachse ziehen den Loch hoch. Auf den Inseln des Sees stehen mehrere Burgruinen. Die bekannteste darunter ist Kilchurn Castle am Nordostufer, ein verfallener Herrensitz aus dem 15. Jahrhundert. Erstes Ziel war das 400-Seelen-Dorf Inveraray, Ausgangspunkt für Wanderungen in die waldreiche Gegend um Loch Fyne. Hier finden sich u. a. das Maritim Museum auf der Arctic Piguin und das Iveraray Castle, Hauptziel größerer Touristenströme.

Inveraray Castle ist Herrschaftssitz der Herzöge von Argyll, einem Zweig des Campbell-Clans, Teile davon lassen sich besichtigen. Zentrales Gebäude des viergeschossigen Schlosses ist ein Turm mit einem großen Saal. Diesem schließen sich rundherum vier Flügel an und bilden ein Quadrat, an dessen Ecken vier gotische Rundtürme stehen. Das Innere des zentralen Turms wird von einem einzigen großen Saal eingenommen, dessen Deckenhöhe 21 Meter beträgt und somit der höchste Raum Schottlands ist. Er beheimatet eine Waffensammlung mit Waffen des 16. bis 18. Jahrhunderts, darunter der Dolch Rob Roys.

Weiter ging die Fahrt, zum Ende zu etwa 30 km auf eine wunderschönen, einspurigen Straße – natürlich gelegentlich mit Gegenverkehr – an der Küste entlang. Stopps ergaben sich u. a. an einem alten Clanfriedhof (der von Kilfinan) und einem schönen Cafe. Viel mehr gab es auch nicht. Vom Cafe aus machten wir eine kürzere Wanderung entlang der Küste zu einer alten Ruine des Lachlan-Clans – wohin sonst auch.

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Bildergalerie Argyll, Loch Katrine und Stirling

Lanark (New Lanark Mill Hotel)
Via Loch Lomond und Loch Katrina fuhren wir zum Stirling Castle und weiter zum Hotel (ges. 260 km)

Der Loch Lomond (gälisch Loch Laomainn) gilt als der schönste See Schottlands. Seit 2002 ist er Teil eines Nationalparks (Loch Lomond and the Trossachs) mit einer Fläche von 1865 km². Mehrere Parkplätze laden zum Verweilen ein. Gegenüber dem belebten Westufer ist das ruhigere Ostufer nur über eine Stichstraße von Süden (Sommersaison auch „Minifähre“ von Inverbeg nach Rowardennan) erreichbar. Das Ostufer ist bewaldet und bietet gute Wandermöglichkeiten. Weitere Infos holt man sich am besten direkt im Lomond Shores Visitor Centre, Balloch.

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Schöner noch – jedenfalls aus unserer Sicht – ist Loch Katrine, ein Süßwassersee, rund 13 Kilometer lang und einen Kilometer breit. Mit der SS Sir Walter Scott bietet sich eine Schifffahrt über den See an, was wir auch taten. Das Boot wird mit einem Holzverbrennungsmotor angetrieben.

Etwa 14 km vor dem nächsten Ziel (Koordinaten: Länge 04°04’17, Breite 56°12’03) haben wir einen sehr großen Antik-Markt entdeckt. Mehrere Hallen voller Kunst und Krempel, viel Porzellan, Silber, Möbel und dergleichen, und das zu Preisen, die deutlich unter denen in Deutschland liegen. Eigentlich benötigt man hier allein 2 – 3 Stunden – und einen großen Kofferraum, alternativ einen Lieferservice nach Deutschland.

Kurz darauf war Stirling erreicht. Hier lohnt ein Besuch des Stirling Castle. In der hoch auf einem Felsen thronenden Festungsanlage mit einigen sehr schönen Gebäude aus der Renaissance wurde Maria Stuart im Alter von neun Monaten zur Königin gekrönt.

Tagestour Lanark: Über Craignethan Castle nach Wanlockhead und zurück nach New Lanark (ges. 80 km).
Erstes Ziel war mit Craignethan Castle eine recht kurzlebige Burg – erbaut 1530, zerstört um 1576. Es war die letzte im Mittelalter errichtete Burg Schottlands und gehört ebenfalls zum dem Trust Historic Scottland. Dessen Karte für den freien Zutritt zu mehr als 70 historischen Stätten hat sich für uns mehr als gelohnt. Nach fünf bis sechs Besuchen macht sie sich bezahlt, wir sind jetzt bei 14. Und morgen könnte noch eine Burg hinzu kommen. Vergleichbares gibt es wer mehr Gärten besucht. Das ist dann National Trust for Scottland.

Eigentliches Tagesziel war Wanlockhead. Die ehemalige Bergbaustadt liegt auf 471 m über Normalnull und ist Schottlands am höchsten gelegene Ortschaft. Die ersten Siedlungsansätze gehen auf 1680 zurück, als eine erste Bleihütte und Arbeiterunterkünfte errichtet wurden. Bereits vorher hatten jedoch die Römer schon Blei abgebaut. Ab dem 13. Jahrhundert wurde während des Sommers ebenfalls Blei sowie in geringerem Umfang auch Zink, Kupfer, Silber und Gold gewonnen. Der Bergbau wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben. Zum Teil hat man auch Goldvorkommen entdeckt, die von außergewöhnlicher Reinheit (22,8 Karat) waren. Deshalb sind auch heute noch Goldwäscher vorzufinden, die allerdings eher von Abenteuerlust denn von ernsthaften Goldschürfungsinteressen motiviert sind. Im Ort gibt es das Lead-Mining Museum (Lead = Blei), in dem man sich über den harten Alltag eines Bergarbeiters über die Jahrhunderte erkundigen kann. Besichtigen lassen sich die Lochnell Mine, die 1710 bis 1860 in Betrieb war, eine Unterkunft aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie weitere Reste des alten Bergbaus. Empfehlenswert ist auch ein Abstecher in die alte Bibliothek (gegr. 1756), die zweitälteste Europas. Die älteste findet sich übrigens nur ein paar Meilen entfernt.

Bei der Rückfahrt sind wir dann kaum drei Kilometer weit gekommen, bis Leadhill. Hier gibt es einen kleinen Verein, der alte Schmalspurloks aufarbeitet eine kurze Schmalspurbahn betreibt. Und die ist Sonntags in Betrieb. Also gab es noch eine kurze Zuahrt, 1,5 Meilen hin- und zurück. Später soll die Bahn einmal bis Wanlockhead führen, noch viel Arbeit für den Verein.

Zurück führte uns der Weg dann durch das grüne Clyde-Tal, südlich von Glasgow, zu Ministädten und ruhigen Dörfern, zum Genießen. Kurz vor dem Hotel entdeckten wir noch Loch Lanark. Einen kleinen, wunderschönen See, gerade richtig genug zum Umrunden. Auf dem See, mindestens 100 Schwäne – wunderbar zum Filmen, zumal die Sonne schien. Direkt dabei ein Pub und Restaurant, das Abendessen war also auch gesichert.

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Bildergalerie Im Süden Schottlands

Rückfahrt nach Edinburgh
Morgens wurde erst einmal die New Lanark Mill besichtigt, eine alte, topp restaurierte Baumwollfabrik. Immerhin Weltkulturerbe. Und Standort unseres Hotel. Die Präsetationen, sehenswert. Man sollte sich schon 2 bis 3 Stunden Zeit nehmen, was wir auch taten.

Gegen Mittag ging es dann zurück zum Flughafen Edinburgh. Nicht direkt, ein kleiner Umweg führte noch zu einer Burgruine aus dem 13. Jahrhundert, genannt Bothwell.

Drei Stunden vorher waren dann am Flughafen, respektive an der Mietwagenrückgabe.. Gerade rechtzeitig… mehr über die Rückreise.

Schottland wir kommen wieder.

Rügen, Juli 2006

Rügen – einmal quer über die Insel

1000 Quadratkilometer Urlaubsinsel, aufgeteilt in 18 Inseln und Inselchen, das ist Rügen. Man könnte fast von einem Archipel reden. 580 km Küstenlänge bieten faszinierende und abwechslungsreiche Ausblicke über Land, See und bizarre Küsten.

Kreideküste und Buchenwälder

Weiße Kreidefelsen, ein grüner und urwüchsiger Buchenwald, das blaue Meer – kontrastreich und wunderschön empfängt einen die nordöstliche Halbinsel Jasmund. Gerade die schroffen Kreidefelsen im Osten der Halbinsel machen Rügen weltberühmt, und der größte davon ist der Königsstuhl mit einer Höhe von 118 m.
Seinen Namen erlangte der Königsstuhl Legenden zufolge aus einem alten Krönungsritual für Rügens Herrscher. Zum König werden konnte unter den Rüganern nur derjenige, der den Felsen von der Seeseite aus bis zum Plateau hinaufkletterte. Gelang dies, soll er auf einem erdenen Thron eben dort gekrönt worden sein. Nach einer anderen Geschichte wird der Name auf ein Ereignis im Jahre 1715 zurückgeführt, bei dem der schwedische König Karl XII. von dieser Stelle ein Seegefecht gegen die Dänen geleitet haben soll und sich dafür einen Sessel aufstellen ließ.

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Hier geht es zu einer Bildergalerie über Rügen

Der Kreidefelsen gab auch dem Nationalpark-Zentrum seinen Namen. Auf einer Zeitreise erwarten einen spannende Exponate zum Anfassen und Ausprobieren, die auch Einblicke in die Urgeschichte gewähren. Natürlich bietet der Nationalpark mehr als den berühmten Kreidefelsen. So besteht das Hochufer zwischen Sassnitz und Lohme fast komplett aus Kreide. Malerische Aussichten bietet der Hochuferweg und am Strand lassen sich versteinerte Belemniten und Seeigel finden. Wunderschön ist auch eine Schifffahrt von Sassnitz aus.

Tipp Jasmund: In Lohme „Kaffee Niedlich“ etwas oberhalb vom Hafen (Treppe zum Hafen führt direkt hin). Bei Wanderung vom Königsstuhl aus an der Küste (gutes Schuhwerk, steinig, 4 km bis Lohme) ideal für eine Rast (Halbzeit). Retour dann den Hochweg (am schönsten, 4 km bequem) und dann mit dem Bus zum Parkplatz.

Das Hinterland der Küste bildet die Stubnitz, ein 3.000 Hektar großes Buchenwaldgebiet mit dem Herthasee, vielen Bächen und Mooren. In der Pflanzenwelt finden sich sogar einige Orchideen und viele Tiere, vom Seeadler über Dachse bis zum Rothirsch.

Am Großen Jasmunder Bodden in der Nähe des Nationalparks liegt Schloss Spyker, heute ein Hotel und unser Domizil für die zwölf Tage auf Rügen. Das Renaissanceschloss wurde 1570 bis 1595 erbaut.

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In der Nähe von Schloss Spyker findet sich in Gummanz/Neddersitz ein alter Kreidebruch mit einem Kreidemuseum.

Tipp: Wer mehr über den Kreideabbau wissen möchte sollte in Neddersitz/Gummanz das Kreidemuseum besuchen. Am besten man läuft von Neddersitz (Ausgangspunkt Parkplatz an den Jasmund-Thermen) aus zu dem Museum und dem alten Kreidebruch (2 km).

Ausgangspunkt für Touren zu den Kreidefelsen – sei es zu Fuß oder mit dem Schiff – ist die Hafenstadt Sassnitz. Insbesondere der Stadthafen mit seiner fast 1,5 km langen Mole bietet eine unverwechselbare Hafenatmosphäre mit Fischerbooten, Jachten und Fahrgastschiffen.

Zahlreiche Museen, kleine Restaurants und Läden laden zum Bummeln und Einkaufen ein – und zu einem kleinen Snack für zwischendurch oder auch einer kompletten Fischplatte laden mehrere schwimmende Restaurants ein.
Das gilt übrigens für zahlreiche Häfen auf Rügen, doch haben die meist nichts mehr mit Fischern am Hut, sondern dienen als Fähr- und Jachthäfen in erster Linie touristischen Zwecken.

Tipp Sassnitz: Fahrt zu den Kreidefelsen gleich um zehn Uhr morgens vorsehen, da sind die Schiffe noch verhältnismäßig leer und die Küste liegt in der Sonne. Gut auch für eine Wanderung entlang der Küste – wenn man Sonne mag. Sonst eher Spätnachmittags im Schatten. Wichtig: festes über die Knöchel reichendes Schuhwerk.
Generell: günstige Preise, gute Fischrestaurants im Hafen, topp Fisch(brötchen) direkt auf den Kuttern sowie frischen Fisch.
Will man die Fischer in Aktion sehen, heißt es früh aufstehen. Sie liefern die Fische ab 5/6 Uhr an, eine gute Zeit ist 8 Uhr. Aber nicht bei Ostwind. Da fahren die Fischer nicht raus. Sonst jeden Tag (ohne Gewähr).

Insgesamt sollte man für die Halbinsel Jasmund mit den wichtigen Sehenswürdigkeiten und ein paar interessanten Wanderungen mindestens drei Tage einplanen.

Bäderarchitektur und Betonbauten

Natur und Landschaften sind das eine, die Sünden der Vergangenheit das andere. Stellvertretend dafür steht der Koloss von Prora, ein 4,5 km langer Gebäudekomplex aus fünfstöckigen Betonbauten. Erbaut von den Nazis als Kraft-durch-Freude-Seebad (KdF) sollte er einmal 20.000 Menschen Platz bieten. Heute finden sich diverse Museen und Ausstellungen in einzelnen Gebäuden. Dazu gehören zum Beispiel das Dokumentationszentrum Prora und die Museumsmeile mit zahlreichen Ausstellungen sowie das Eisenbahn- und Technikmuseum 2 km nördlich gelegen. Nicht weit weg befinden sich die Feuersteinfelder Neu Mukrans auf der Schmalen Heide gelegen.

Die architektonisch schönere Seite Rügens, zeigt sich in der prächtigen Bäderarchitektur und den weißen Villen aus der Zeit der Jahrhundertwende. Sie säumen zum Beispiel die Strandpromenade des größten Ostseebades Binz und prägen das Bild des größten Ostseebades der Insel. Besonders schön sind Seebrücke, Kurhaus, Kurplatz mit Konzertmuschel, nicht zu vergessen der Strand und die Promenade. Alles zusammen brachte Binz den Beinamen Sorrent des Nordens ein.

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Noch bekannter dürfte jedoch die 400 m lange Seebrücke im nahe gelegenen Sellin sein, mit dem prachtvollen Brückenhaus im Stil der Bäderarchitektur. Fünf Jahre dauerte es bis sie nach historischem Vorbild neu erbaut und im April 1998 fertig gestellt war. In dem Gebäude selbst finden sich Cafés, ein Restaurant und ein großer Saal. Ein besonderes Kleinod in Sellin ist auch das Denkmal geschützte Ensemble von liebevoll restaurierten Hotels und Pensionen in der Wilhelmstraße.

Tipp Sellin: Parkt man am großen Parkplatz (Tageskarte 3 €) gilt die Karte für den Tag als Kurkarte – so kann man die Pendelbahn vom Parkplatz aus kostenfrei nutzen.
Westlich von Binz befindet sich ein weiteres Rügen-Highlight, das Jagdschloss Granitz, inmitten alter Buchen. Der Kastell artige Bau – errichtet in den Jahren 1836 bis 1846 – weist vier runde Ecktürme und einen 38 m hohen Mittelturm auf. Von der Plattform des mittleren Turms aus genießt man eine großartige Aussicht über weite Teile Rügens.

Auf dem Weg dorthin bietet sich ein Abstecher zum Ostseebad Göhren an. Hier ist besonders die Bernsteinpromenade sehenswert. In Göhren finden sich auch die Museen Rookhus und das MuseumsschiffLuise.

Natur pur – das Mönchgut

Das Mönchgut ist eine im Südosten der Insel Rügen gelegene Halbinsel mit kilometerlangen Stränden. Sanfte Hügel erstrecken sich als Landzungen bis weit in den Bodden und auf die Ostsee hinaus. Sie ermöglichen schöne Aussichten auf verträumte Fischerdörfer, Seen und Buchten sowie die Inseln Oie und Ruden. Mönchgut ist Teil des Biosphärenreservats Südost-Rügen und bietet neben Natur-Pur auch vielfältige Freizeitmöglichkeiten.

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Tipp Mönchgut: Im Zickerschen Höft bietet sich eine Wanderung durch die Zickerschen Alpen von Groß Zicker aus an (8 km, 3 h). Parken kurz nach dem Ortseingang linker Hand, ein Schild weist darauf hin (einzige Möglichkeit). Auch wenn es schwer fällt. Kurz vor Erreichen des Fahrzeugs am Rückweg liegt linker Hand ein Restaurant und Kaffee „Kaisers Gaststuben“ – einfach vorbeigehen wenn man mehr als einen Kaffee und ein Wasser will. Qualität ist zwar okay, aber in Anbetracht der Menge (z. B. beim Eisbecher) jedoch überteuert.

Ebenfalls im Mönchgut gelegen, sehr schön und gut für kürzere wie längere Wanderungen ist das Reddevitzer Höfft. Für eine kurze Wanderung bis kurz vorm Reddevitzer Höft etwa 4 km fahren, hier Parkmöglichkeit in Sichtweite des Gehöfts. (Verbotsschild am Ende von Altreddevitz gilt nur für Camper und Wohnmobile). Am Strand – so heißt es – lasse sich gut nach Bernstein suchen. Wir fanden jedoch keinen. Besser dürfte es nach Stürmen gelingen. Für eine Rast bietet sich das Reddevitzer Höft an (12-15 und 18-22 Uhr).
ruegen13_vilm-403Zu dem Biosphärenreservat gehört auch die Insel Vilm, einem Kleinod der norddeutschen Küstenlandschaft. Maximal 30 Besucher dürfen sie im Rahmen einer geführten Wanderung pro Tag besuchen. Frühzeitige Buchung ist angezeigt – wenigstens in der Hauptsaison. Ausgangs-punkt ist der Hafen von Lauterbach. Die Insel Vilm zeichnet sich durch eine einzigartige Naturlandschaft aus. Auf der Insel ist nahezu das gesamte Spektrum von Küstenformen der südlichen Ostsee vorhanden und bis heute von menschlichem Einfluss ungestört geblieben.

Im Mönchgut bietet sich auch ein Besuch von Moritzdorf an. Das gleichnamige Hotel ist übrigens eine gute Alternative als Standort auf Rügen, sofern man keine Strandpromenaden bevorzugt. Sehenswert sind auch die Mönchguter Museen in Göhren.

Tipp Moritzdorf: Gute Alternative zum Übernachten ist – wenn man mehr in den Südwesten (Mönchgut) möchte, die Nähe zu den Strandbädern sucht und dennoch im Grünen seine Ruhe will – das Hotel Moritzdorf im gleichnamigen Dorf. Sehr gute Küche, schöne Lage, passende Preise, moderne Ausstattung… Manko: eine etwas längere Anfahrt von der Hauptstraße aus auf doch recht holpriger Strecke

Für einen Abstecher bietet sich das im Süden gelegene Putbus an. Sehenswert ist der klassizistische Stadtkern mit seinen strahlend weißen Häusern mit den davor stehenden Rosenstöcke und das seit Anfang 2002 wieder geöffnete Theater.

Zum Schlendern bietet sich der Putbuser Park an, weitere Sehenswürdigkeiten sind die Orangerie, die Pfarrkirche, das Mausoleum der Fürstenfamilie und das Rosencafe. Sehenswert ist auch das Badehaus Goor, nicht weit weg von Putbus. Und ist man schon in der Gegend, bietet sich eine Fahrt mit dem Rasenden Roland an. Noch besser: Man fährt zu den einzelnen Badeorten und Sehenswürdigkeiten gleich mit der Schmalspurbahn und parkt das Auto zum Beispiel in Putbus, Binz oder Göhren. Die Kleinbahn dampft seit nunmehr über 100 Jahre fahrplanmäßig über die Ostseeinsel zwischen Lauterbach und Göhren. Acht Dampflokomotiven, die älteste von 1914, bewältigen die 26 km lange Schmalspurstrecke.

Tipp: Bei der Fahrt mit dem rasenden Roland lässt sich an den Bahnhöfen wie am Kleinbahnhof Binz maximal sechs Stunden parken. Ansonsten auf einem der Großparkplätze das Auto abstellen und per Shuttle zum Bahnhof.

Keine Insel ohne Zentrum

Im Zentrum der Insel liegt auch die Hauptstadt Rügens, genannt Bergen. Neben einem Stadtbummel sollte der Ernst-Moritz-Arndt-Turm besichtigt werden. Vom Markt aus führt ein lohnenswerter Spaziergang zur höchsten Erhebung Bergens, dem bewaldeten Rugard (90m). Hier befindet sich der 27m hohe Backsteinturm mit Glaskuppeldach. Von dort aus (118m über NN) lassen sich weite Teile der Insel bis zur Küstenlinie überschauen.

Um 700 bis zur Mitte des 12. Jh. existierte auf dem Rugard übrigens ein slawischer Burgwall, der in seiner Grundanlage noch erhalten ist. Das gleichnamige Ausflugslokal zum Fuße des Turms lädt auf der Kaffeeterrasse zum Verweilen ein.

Nicht weit weg von Bergen liegt der Flughafen Güttin. Hier bietet sich ein Rundflug von 20 min. bis über eine Stunde an. Auch Tandemsprünge inklusive Rundflug und Filmbegleitung sind möglich.

Richtung Norden stößt man dann auf Schloss Ralswiek, im Stile der französischen Loire-Schlösser errichtet. Heute ist das Anwesen ein exklusives Schlosshotel. Links neben dem Schloss befindet sich ein Herrenhaus mit weitgehend erhaltener Inneneinrichtung.
Der Schlosspark bietet eine große botanische Vielfalt und ist eine sehenswerte Gartenanlage. Von der Freitreppe des Schlosses genießt man einen herrlichen Blick über die Freilichtbühne der Störtebeker Festspiele und den Großen Jasmunder Bodden.

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Tipp Störtebeker Festspiele: Ein Muss. Unbedingt ansehen, Dauer etwa bis ½ 11 Uhr. Dann Zeit für den Rückweg einplanen…, oder besser: noch etwas trinken bis diemeisten weg sind. Dennoch ein Muss. Alternativ mit dem Bus vom Hotel aus fahren oder mit dem Schiff vom Hafen Breege aus.

Westlich von Bergen bietet sich ein Besuch des Rügenpark Gingst an, einem Miniatur- und Erlebnispark. Außer dem Nachbau der Insel Rügen finden sich zahlreiche Modelle etwa vom Deutschen Reichstag und Notre Dame. Und mit der Parkeisenbahn Emma kann der gesamte Rügenpark besichtigt werden, ohne einen Schritt zu tun. Besonders interessant wenn nicht zu große Kids dabei sind.
Und wenn man schon in Gingst ist, sollte man auch noch bei den historischen Handwerkerstuben vorbeischauen (bis 17 Uhr).

Natur und endlos lange Strände

Im Westen der Insel liegt Schaprode, Ausgangspunkt für Tagesausflüge mit der Personenfähre auf die Insel autofreie Hiddensee. Die „kleine Schwester“ Rügens, die doch ganz anders ist, bietet eine spannende Natur, einen endlos langen Strand, schöne Städtchen, der Tag ist schnell rum zumal alles nur zu Fuß geht. Waren es zu Beginn des letzten Jahrhunderts vor allem Dichter und Denker, die vom natürlichen Flair der Insel in den Bann gezogen wurden, kommen heute während der Saison vor allem Tagesgäste. Und es lohnt sich.

Tipp Hiddensee: Hiddensee wird am häufigsten von Schaprode aus mit der Fähre angefahren. Schöner, aber weniger flexibler (nur Vitte wird angefahren) geht es von Breege und Ralswiek sowie Wiek aus – je nach dem, wo man untergebracht ist. Wir starteten von Breege aus. Auf Hiddensee bietet es sich an, Fahrräder zu mieten. So lassen sich die drei Orte bequem abfahren. Nur zum Leuchtturm muss man den letzten halben Kilometer zu Fuß zurücklegen. Keinen Sinn machen Fahrräder, will man den schönen Hochuferweg vom Leuchtturm nach Kloster zurückgehen (für Räder zu Recht gesperrt). Die Tour Vitte – Kloster – Leuchtturm und zurück am Hochuferweg beträgt etwa 8 km (Gehzeit ca. 2 – 2 1/2 h) mit einer kleinen Steigung von rund 80 Höhenmetern zum Leuchtturm hin. Möglich ist auch die Insel mittels Pferdekutschen zu erkunden – nur dann teilt man seinen Platz mit 10 – 20 weiteren, mehr oder minder kräftigen Menschen. Zwar sollen auch Kutschen für 2 – 4 Personen angeboten werden, nur haben wir keine entdeckt.

Ganz im Norden

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Zurück auf Rügen geht es ganz in den Norden, Kap Arkona auf der Halbinsel Wittow steht auf dem Plan. Schon von Weiten sieht nimmt man die beiden Leuchttürme wahr. Sie gehören zusammen mit dem Peilturm, dem Fischerdörfchen Bitt und der Wallanlage der Tempelburg Arkona zum Flächendenkmal.
Auf dem Kap stand um 1160 die letzte Festung der Slawen. Sie wurde schließlich von den Dänen erobert, womit gleichzeitig das Christentum Einzug auf Rügen hielt. Einen imposanten Anblick bietet zudem die bis zu 46m hohe Steilküste. Zu erreichen sind die Türme, Burganlage und das Fischerdorf vom Sammelparkplatz aus zu Fuß oder mit der Arkonabahn.

Tipp Halbinsel Wittow: zuerst Arkona besichtigen und dann nach Vitt (1,2 km) zur Rast. Deutlich gemütlichere Restaurants und Kaffees als direkt am Kap. In Arkona unbedingt ans Nordkap laufen (10 min.), hier die Treppe zur Küste absteigen und zurück zu den Leuchttürmen am Wasser entlang. Nachteil: man muss an der Königstreppe die Stufen auch wieder herauf (ca. 42 m Höhenunterschied) – lohnt aber. Bunker nur mitnehmen wenn viel Zeit (Führung std. 45 min.) – lohnt nicht wirklich.

Einen Besuch wert ist auch der Hafen von Wiek, westlich an der Küste der Halbinsel Wittow gelegen. Empfehlenswert: Das „Wiek in“, ein Bistro, auch zum Essen geeignet und direkt am Hafen gelegen (günstige Preise, nicht zu große Portionen, gut für einen „Sonnenuntergang am Hafen“).

Nicht weit weg findet sich in Nobbing auch ein erhaltenes Großsteingrab. Früher gab es Hunderte Grabstellen und Hügelgräber, doch nicht wenige wurden durch die Landwirtschaft platt gemacht oder fielen dem Straßenbau zum Opfer. Dennoch sind zahlreiche erhalten wie zum Beispiel bei Nobbing oder in Lanken-Granitz weiter im Südwesten.

Stralsund – Tor zu Rügen

Nicht mehr auf Rügen, dennoch immer einen Besuch wert ist die alte Hansestadt Stralsund, das Tor zu Rügen. Farbenfrohe Giebelhäuser, Kirchen, Klosteranlagen und das eindrucksvollen Rathaus machen die alte Stadt zu einer Quelle lebendiger Geschichte.

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Reich an historischen Bauten aller Stylepochen, wird die Altstadt jedoch vom leuchtenden Rot des Backsteins geprägt. Seit 2002 gehören die Altstädte Stralsund und Wismar gemeinsam zum Welterbe der UNESCO.
Sehenswert auch der Hafen. Er vermittelt einen Eindruck der einstigen Seefahrt, heute beherrschen Kutter, Segelschiffe und Yachten sein Bild. Unbedingt besuchen sollte man das Deutsche Meeresmuseum. Das in einer frühgotischen Klosterkirche befindliche Museum bietet vielfältige Einblicke in das Leben im Meer sowie seine Nutzung und Erforschung durch den Menschen, ergänzt durch eine faszinierende Vielfalt heimischer und tropischer Meerestiere in 45 Aquarien.

Tipp Stralsund Um den Rügendamm zu meiden (viele Staus) einfach die Personenfähre von Altefähr/Rügen verwenden – bietet zudem eine wunderbare Sicht auf Stralsund vom Meer aus. Kostenfreier Parkplatz 5 min. vom Hafen weg, die erste Fähre startet um 9.30, die letzte geht um 17.30 retour (während der Saison). Mit Rügencard kostet die Fahrt nichts.

Weitere Tipps
Fischräucherei Lietzow – hier findet sich am Ortseingang linker Hand von Norden kommend eine empfehlenswerte Fischräucherei mit Fischrestaurant, Geschäft und einem Hofladen. Nebenbei finden sich im Laden noch ein Pilzmuseum sowie eine frühgeschichtliche Sammlung.
NSG Nonnensee kurz hinter Bergen links der B96, Vogelschutzgebiet, u. a. viele Störche, Wanderung rund um den See empfehlenswert.

Weitere Links

Quelle der Informationen: www.ruegen.de und weitere, eigene Recherche

Madeira, November 2006

Madeira – die Blumeninsel

Blumeninsel oder auch grüne Perle wird sie genannt und vorwiegend im Mai und Juni besucht. Doch auch im November hat Madeira einiges zu bieten: schroffe Hochgebirge, wildromantische Küsten, malerische Dörfer, alte Laurazeenwälder, immer noch viel Grünes und Blühendes, zahlreiche wunderschöne Wanderungen und Temperaturen um die 20 bis 22 °C. Hier finden sich einige Touren, die normalerweise gut an einem Tag zu machen sind.

Hier geht es zu einer umfangreichen Bildergalerie über Madeira

Madeira interaktiv

Hinweis: Alle beschriebenen Routen starten in Ponte Delgada, sind in einem Tag aber natürlich auch von Funchal so möglich oder fast jedem anderen Ort auf Madeira

Wilde Nordküste und raues Bergland

Von Lava geformte Höhlen und Schwimmbecken, eine spektakuläre Küstenstrasse, ein an Schottland erinnerndes Hochland und ein grandioser Gebirgspass sind die Höhepunkte dieser Tour. Route: Von Ponte Delgada (unser Domizil auf Madeira) via São Vicente nach Seixal (Fahrt entlang der Küste, die alte Küstenstrasse ist leider gesperrt, dennoch finden sich sehr schöne Aussichtspunkte). Weiter über Ribeira da Janela nach Porto Moniz (Lava-Schwimmbecken + Fort am Hafen). Die Rückfahrt erfolgte über die Paul da Serra mit der Möglichkeit verschieden langer Wanderungen. (siehe Tour 4). Am Rückweg (oder gleich am Hinweg) Besuch der Lavahöhlen in São Vicente (Führung 10-18 Uhr, Dauer 60 min.)

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Idyllisch auf einer Landzunge gelegen lebt Seixal, die erste Station, vorwiegend vom Weinanbau. Überall wächst durch Heidezäune geschützt die Sercialtraube, die trockenste Sorte Madeirawein. Erfrischen lässt es sich am Hafen in mehreren Gezeitenbecken. Leider ist die alte Küstenstrasse inzwischen für den Verkehr gesperrt und man muss die zahlreichen Tunnels nutzen. Das geht zwar schneller, jedoch ist es mit der alten Strecke nicht vergleichbar. Dennoch bieten sich zahlreiche Möglichkeiten abseits der neuen Strecke Ausblicke zu genießen und auch mal ein Stück der alten Strecke.

Weiter ging es nach Porto Moniz, dem nordwestlichsten Punkt der Insel und auch ein sehr schöner. Die Hauptattraktion von Porto Moniz sind seine von bizarren Lavafelsen umgebenen Naturschwimmbecken. Die seichten Bade-Pools, deren kristallklares Wasser durch die Flut täglich ausgetauscht wird, sind ein beliebter Badeort. Neu angelegt wurde zudem die Uferpromenade, die die Naturbecken mit dem Pier verbindet. Hier finden sich mehrere Aussichtspunkte, Snack-Bars und das ‘Centro de Ciência Viva’ (Zentrum für lebende Wissenschaft). Neben dem Tourismus ist für die Region um Porto Monitz der Weinanbau und die Fischerei bedeutende Wirtschaftsfaktoren. Dementsprechend finden sich hier auch einige gute Fischrestaurants, wo sich traditionelle Fischgerichte und lokale Spezialitäten im Angebot finden.

Nächstes Ziel waren die Höhlen von São Vicente. Sie sind vulkanischen Ursprungs und entstanden vor mehr als 400.000 Jahren. Der Tunnelkomplex mit seiner Länge von mehr als einem Kilometer ist bis heute der größte dieser Art auf Madeira. Im Inneren kann man auf einer Länge von rund 700 m Stalaktiten aus Vulkanstein, Lavaanhäufungen und den sog. ‚Wanderfelsen‘ bestaunen. Bei letzterem handelt es sich um einen vom Lavastrom mitgetragenen Stein, bis er stecken blieb. Zu der insgesamt 60-minütigen Führung gehört auch ein Vulkanologie-Zentrum

Raue Felsen, karge Vegetation

Raue Felsen, karge Vegetation und meist eine steife Brise – so präsentiert sich Madeira an seinem östlichen Ende. Die Rückfahrt erfolgte via Santana, hier gibt es noch einige der traditionellen strohgedeckten Häuser zu besichtigen. Besuchen lässt sich auch der Parque Temático – ein Themenpark zur Geschichte und Kultur Madeiras. Den kann man sich aber auch sparen – außer es sind Kinder dabei die nicht zu anspruchsvoll sind.

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Die inzwischen zum Naturschutzgebiet erklärte Halbinsel Ponta de São Lourenço ist ein Ort, wo sich imposante Felsenklippen, das Meer und eine außergewöhnliche Vegetation begegnen. Wandert man auf den Höhen der Halbinsel entlang bieten sich zahlreiche atemberaubende Aussichten über den Nord- und Südteil der Insel und auf die Nachbarinsel Porto Santo. Nur windfest sollte man sein, bläst doch häufig ein starker Wind gerade an den Klippen.

Auf dem Weg von oder zu der Halbinsel bietet sich ein Besuch von Santana an. Hier finden sich noch einige der traditionellen Häuser aus Naturstein mit einem bis zum Erdboden hinunter reichenden Strohdach. Sie dienten über Jahrhunderte als Ställe und Wohnhäuser, und manche von ihnen werden sogar heute noch bewohnt. Die meisten fielen im Laufe der Zeit jedoch der aufwändigen Pflege ihrer Dächer zum Opfer.
In Santana findet sich auch noch der Madeira-Themenpark. Er bietet Besuchern die Möglichkeit, auf unterhaltsame Weise mehr über Geschichte, Kultur und Traditionen der Insel Madeira zu lernen. Nicht weit weg von Santana liegt übrigens Queimadas, der Ausgangspunkt zum Calderão Verde (‘grüner Kessel’), eine der spektakulärsten Levada-Wanderungen der Insel.

Im Süden – Funchal und Umgebung

Liebhaber von Korbflechterei kommen in Camacha auf ihre Kosten wie die von Häfen (in Camara de Lobos, Funchal) und Altstadtbummler (Funchal). Nicht zu vergessen die Liebhaber botanischer Gärten. In Funchal kann man zum Beispiel durch Altstadtgassen flanieren und am Hafen entlang, Kirchen, Paläste und Museen besuchen und die schöne Vegetation Madeiras in herrlichen Gärten entdecken. Einen Besuch wert ist auch Monte. Hin geht es zum Beispiel mit der Seilbahn, zurück mit bis zu knapp 50 km/h mit dem Korbschlitten.Route: Ponta Delgada – Funchal (Altstadt, Markthalle, Hafen, div. Museen, Jardin Botanico e Loiro Parque…) – Monte (Kirche, Korbschlittenfahrt) – Camacha (Korbflechterzentrum) – Camara de Lobos (Fischereihafen) und falls Zeit und Lust: Wanderung Rother, Tour 2, S. 34, 3 h. Abends dann den Blick von Gabio Girão genießen.

Die fast 500 Jahre alte Hauptstadt Madeiras, Funchal (120.000 Einwohner) bekam ihren Namen von ‘Fenchel’ (portugiesisch ‘funcho’), der in dieser Gegend einst überall zu finden war. Einem Amphitheater ähnlich zieht sich die Stadt vom Naturhafen über sanfte Hänge bis zu einer Höhe von über 1200 m hoch. Ein Muss ist der Besuch der Kathedrale ‘Sé’ in der Altstadt (erbaut zwischen 1493 und 1514), dann sollte man die Einkaufstrasse entlang bummeln bis zur Markthalle (Ein Muss, Öffnungzeit ‘Mercado dos Lavradores’: Montag bis Freitag von 07.00 bis 20.00 h; Samstag von 07.00 bis 14.00 h, Sonntags und an Feiertagen geschlossen), zurück geht es dem Hafen entlang (Ein Tipp: ein Parkhaus findet sich direkt an der Parkhalle, ist auch nicht zu teuer) Um die Stadt Funchal ausgiebig zu erkunden, reicht ein Tag übrigens nicht. So gibt es gleich drei historische Kerne. São Pedro‚, ‘Santa Mariaund

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Nicht weit weg von der Altstadt (etwa 3 km nordöstlich) findet sich der botanische Garten. Einer von vielen auf der Insel aber ein Muss, zudem recht günstig was den Eintritt betrifft.

Oberhalb von Funchal (etwa 7 km) findet sich Monte, auch zu erreichen mit der Seilbahn vom Hafen aus oder vom botanischen Garten. Dieses kleine Dorf war früher einmal der In-Kurort für Europas ‘High Society’. Karl I, der letzte österreichische Kaiser, fand Exil auf der Insel Madeira. Er und seine Familie fanden ihr neues Zuhause in der ‘Quinta do Monte’, aber nur sechs Monate später starb der Ex-Kaiser an einer Lungenentzündung. Sein Grab finden Sie in der berühmten Pilgerkirche ‘Nossa Senhora do Monte’.Eines der traditionsreichsten Feste, und mit Sicherheit das größte Kirchenfest Madeiras, ist das Volksfest zum Tag der ‘Mariä Himmelfahrt’, das immer am Vorabend des 15. August beginnt. Ein Muss wenn man zu dieser Zeit auf Madeira weilt.

Die Rückfahrt bietet sich mit einem Korbschlitten an. Ursprünglich als schnelles Transportmittel für die Bewohner Montes gedacht (um 1850) bietet es heute Tausenden von Touristen einen besonderen Nervenkitzel, bei hoher Geschwindigkeit auf den engen, kurvigen Straßen nach Funchal hinunter zu rutschen.
Gelenkt werden die zweisitzigen Korbschlitten von zwei, traditionell in weißer Leinenkleidung und einem Strohhut bekleideten Männern, die die Gummisohlen ihrer Stiefel Die Fahrt (2 km) dauert etwa zehn Minuten wobei mit den sehr sicheren Schlitten Geschwindigkeiten von bis zu 48 km/h erreicht werden.

Camacha, ein paar Kilometer östlich von Funchal gelegen, wird auch das ‘Dorf der Körbemacher’ genannt, weil es auf eine lange Tradition in dieser Industrie zurückblicken kann und das Zentrum von Madeiras Korbwarenindustrie ist. In der Ausstellung im Zentrum finden sich über 1000 verschiedene Artikel (auch zum Kaufen). Weiter ist das Dorf für sein alljährliches ‘Apfelfest’ und seine aktiven Volkstanzgruppen bekannt.

Weiter ging es nach Camara de Lobos an der Küste gelegen. Der Ort erhielt seinen Namen durch zahlreiche Mönchsrobben die hie einmal lebten und in den Höhlen der Felsenküste Schutz suchten. Camara de Lobos ist eine der ältesten Siedlungen der Insel und heute ein Zentrum der madeirischen Fischerei. Hier leben die oft kinderreichen Fischerfamilien in der Nähe des Hafens. In den engen Gassen spielt sich ihr Leben ab. Am Hafen liegen die bunten Boote; die Fischer, die nicht mehr ausfahren, stehen herum, viele spielen Karten.

Abends dann noch eine Stippvisite hoch zum Cabo Girão. Mit 580 m Höhe ist das die zweithöchste Steilklippe der Welt. Den atemberaubenden Panoramablick vom Aussichtspunkt sollte man sich nicht entgehen lassen.
Nicht weit vom Aussichtspunkt führt ein Panoramalift zum am Fuß vom Cabo Girão liegenden Ausflugsort ‘Fajã dos Padres’, eine Strandidylle mit Restaurant, wo man sonst nur mit dem Boot hinkommt.

Topfeben in 1400 m Höhe

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Dieses karge, an das schottische Hochland erinnernde Gebiet mit zahlreichen wild lebenden Schafen und Ziegen steht im Kontrast zu der Blumenfülle und landschaftlichen Vielfalt des übrigen Madeiras und eignet sich vorzüglich für längere wie kürzere Wanderungen.

Route: Ponta Delgada – Sao Vicente (Besichtigung Tour 1) – Encumeada Pass (Levada-Wanderung 39, Rother Wanderführer S. 142, 1.30 h) – Paul do Serra (Wanderung 41, S. 146, 1.30 h) – Rabacal, (Wanderung 44, S. 152, 2 h + 45, S. 154, 2 h)
Die Straße auf den 1004 m hohen Pass Encumeada beginnt an der Südküste bei Ribeira Brava, windet sich hoch über Serra d’Água bis auf die Passhöhe, von wo aus man eine wunderbare Aussicht sowohl über die Nord- als auch die Südküste hat – sofern es das Wetter zulässt. An vielen Tagen lassen sich faszinierende Wolkenformationen beobachten, die von der Nordküste kommend über die südlichen Hänge hinabtrudeln. Der Pass ist Ausgangspunkt für eine schöne Levada-Wanderung (Nr. 39), die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Die Wanderwege an den Levadas (Wasserkanäle) entlang sind sehr einfach zu finden und oft auch ohne große Anstrengung zu laufen. Nur sollte man je nach Tour trittsicher und schwindelfrei sein. Es gibt aber auch Routen bei denen das nicht erforderlich ist. Einzigartig sind ihre Zugänglichkeit und ihre Ausdehnung. Das Bewässerungssystem Madeiras umfasst heute Kanäle in einer Gesamtlänge von 2150 km, davon verlaufen allein 40 km in Tunneln.

Vom Pass aus geht es weiter zu der Hochebene Paul do Serra. Untypisch für Madeira, glaubt man eher auf den schottischen Highlands zu sein, hat das „Sumpfgebirge“ (immerhin auf 1300 bis 1400 m gelegen) ganz und gar nichts mit dem Rest der Insel gemein. Niedrige Heide- und Farngewächse prägend die Landschaft und innerhalb von Minuten schlägt das Wetter von strahlenden Sonnenschein in dichte Wolkenschwaden um. Hier bietet sich die Wanderung 39 im Rother Wanderführer an.

Am westlichen Ende der Hochebene Paul da Serra befindet sich das Gebiet Rabaçal. Vom Parkplatz bis zum Rasthaus für Waldarbeiter führt zunächst eine asphaltierte Straße 1,8 km lang hinunter, heute für Autos gesperrt. Man hat jedoch die Möglichkeit zwischen 10 und 18 Uhr einen Pendelbus zu nutzen (3 € pro Person hin und zurück). Spart eine Stunde. Das Rasthaus ist der eigentliche Startpunkt für verschiedene Wanderungen (Bsp. Nr. 45). Empfehlenswert ist aber unbedingt die Wanderung Nr. 44 vom Parkplatz oben an der Strasse aus.

Höhenluft

Inmitten der Gebirgslandschaft finden sich die letzten zusammenhängenden Laurazeenwälder der Insel. Und eine wunderschöne Bergwelt – sofern die in den Hängen und über den Gipfeln hängenden Wolken es auch gestatten. Generell lohnt es für einen Besuch der höchsten Berge Madeiras früh loszumarschieren, bilden sich in den späteren Vormittagsstunden doch gern Wolken, die die Sicht einschränken. Belohnt wird man mit wunderschönen Aussichten und einer grandiosen Bergwelt. Und wer Lust und Zeit hat, trittsicher schwindelfrei und einigermaßen gut in Kondition begibt sich auf eine 4-stündige Wanderung vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo.

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Route: Ponte Delgada – via Santana zum Wanderparkplatz unterhalb des Pico Ruivo (Wanderung 29, S. 112, 2 h)Ribeiro Frio (Wanderungen 18, S. 82, 40 min.) – Pico de Arierio (fast mit dem Auto zu erreichen (S. 169, Baedeker) – retour am besten via Funchal

Madeira-Web
Madeira-Karte interaktiv
Visit-Madeira (Infoseite)

Städte und Sehenswürdigkeiten

Cabo Girao
Calheta
Camacha (Korbmacherzentrum)
Camara de Lobos (Fischereihafen, Pico da Torre, Cabo Girao)
Canical (Walmuseum)
Curral das Freiras (Ausblick)
Funchal (Hauptstadt – Altstadt, Markthalle…, bot. Garten, Orchideengarten…)
Machio
Monte
Encumeada-Pass
Pico Ruivo
Pico do Arieiro
Ponta da Sao Lourenco
Ponta do Sol
Porto Moniz (Lava-Wasserbecken, Hafen)
Ribeiro Frio (Laurazenwald)
Santana
São Vicente (Lavahöhlen)

Die angesprochenen Wanderungen finden sich im Rother Wanderführer Madeira, Auflage 2006, empfehlenswerter Reiseführer Baedeker, Madeira (zugleich Quelle der Infos)