Berchtesgadener Land, Juni 2007

Bilder und Infomationen aus dem Berchtesgadener Land, besucht an einem verlängerten Wochenende im Juni. Die Bildergalerie bietet Impressionen vom Königsee, dem Obersalzberg, der Altbachlamm und weiteren, danach finden sich Tages- und Halbtagestouren mit Links und Informativen. Eine Linkliste zum Berchtesgadener Land findet sich am Ende.

Tagestour – Rund um den Königssee

Zuerst ging es mit dem Schiff über St. Bartholomä nach Salet. Hier bietet sich ein kurzer Spaziergang vorbei am Mittersee zum Obersee an [2 km, 45 min.]. Gesteinstrümmer links und rechts des Weges erinnern an einen ehemaligen Bergsturz. Am Obersee sollte man unbedingt etwas Zeit einplanen (ev. auch ein Vesper, muss jedoch mitgenommen werden) um die Gegend zu genießen.
Zurück fuhren wir anschließend mit dem Schiff nach St. Bartholomä. Von Felswänden umrahmt ruht der Königssee in einer imposanten Bergwelt inmitten des Nationalparks Berchtesgaden. Der fjordartig eingebettete See – mit einer Tiefe von bis zu 190 m ist das Wasser auch im Sommer kühl – ist acht Kilometer lang, maximal 1,2 Kilometer breit. Ein Highlight – von Menschen geschaffen – ist die Kapelle in St. Bartholomä. Von hier aus bietet sich eine Wanderung zu der Eiskapelle an, die nicht von Menschen erschaffen wurde. [6,5 km, 230 Höhenmeter, 2 ¼ h]. Nur des warmen Wetters wegen war nichts mit eines Eiskappelle (ein bis zu 50 m langer Eistunnel), nur noch größere Reste des Schneefeldes waren vorhanden.

Nach der Rückfahrt nach Schönau (den Ausgangspunkt) bietet sich ein Bummel durch die zahlreichen Touristenshops oder eine Rast an (unsere Wahl), wer noch nicht genug hat, macht den Malerwinkel-Rundweg [3,5 km; 100 Höhenmeter, 1 ¼ h]. Das kann man aber auch bleiben lassen und extra mit der Jennerbahn an einem anderen Tag verbinden. Denn der Weg führt durch einen Bergmischwald bis zur Talstation der Bergbahn.

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Bildergalerie zum Berchtesgadener-Land 2007

Tagestour – Almbachklamm, Salzbergwerk

Wanderung zur Almbachklamm, einer der – wie es heißt [5,3 km 320 Höhenmeter, 2 ½ h] schönsten der Alpen. Die Wanderung durch die interessante Klamm bietet sich besonders an heißen Tagen an – von Marktschellenberg hinauf nach Maria Gern oder umgekehrt. An der knapp drei Kilometer langen zauberhaften Strecke durch die wildromantische Schlucht gibt es viele Schatten spendende Bäume und Wasser, das die Luft abkühlt. Am Eingang zur Almbachklamm in Marktschellenberg findet sich zudem Deutschlands älteste Marmorkugelmühle. Die tiefe Schlucht entlang des Almbaches wurde mit 29 Brücken und Stegen und 320 steinernen Stufen und einem Tunnel in den Fels gesprengt und gebaut. Am Ende der Klamm erreicht man nach etwa 30 min. eine Gaststätte (Donnerstag Ruhetag, oder aber man kehrt an der Jause um (1 h Rückweg)

Anschließend, an einem separaten Tag mit einer Besichtigung von Berchtesgaden oder aber wie in unserem Fall nach der Tour Almbachklamm (siehe unten) bietet sich ein Besuch des Salzbergwerks an. Früher, als Berchtesgaden noch Fürstprobstei war, war Salz so wertvoll wie Gold. Deshalb durften nur wenige Menschen in die Stollen hinab. Heute ist das anders! In traditionelle Bergmannskittel gekleidet, geht es auf Grubenzügen durch einen 650 Meter langen Stollen ins Kaiser-Franz-Sinkwerk, eine gewaltige Halle. Über schnelle, von unzähligen Bergmannshosen glatt polierte Rutschen geht’s dann immer tiefer hinab. Wer das nicht mag, kann auch Fußwege nutzen. Auf einem funkelnden Salzsee gleiten man mit einem Floß ans andere Ufer – begleitet von einer Licht- und Tonshow. Hier findet sich eine alte Solehebemaschine. Mit einem Schrägaufzug geht’s zu einem Stollen, von dort aus dann mit der Grubenbahn wieder ans Tageslicht.

Tagestour – Berchtesgaden, Obersalzberg

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Hoch hinauf geht es zum Kehlsteinhaus am Obersalzberg, und zwar über die atemberaubende Kehlsteinstraße per Bus (vom Busbahnhof Berchtesgaden aus). Alternativ kann man auch direkt zum Dokumentationszentrum Obersalzberg fahren und von dort aus mit dem Bus weiter.

Seit 1960 wird das Kehlsteinhaus vom Fremdenverkehrsverband des Berchtesgadener Landes verwaltet und von privaten Pächtern als Berggasthof geführt. Das wuchtige Bauwerk mit seinen meterdicken Grundmauern eröffnet dem Besucher einen Blick über das Berchtesgadener Land. Schon der Weg vom Parkplatz zum Kehlsteinhaus ist außergewöhnlich. So führt ein Tunnel 124 m weit durch das Felsmassiv zu einem prunkvollen, messingverkleideten Aufzug. Er überwindet die restlichen 124 Höhenmeter in 41 Sekunden.

Zurück wieder mit dem Bus, diesmal aber nur bis Kehlstein. Hier bietet sich ein Besuch des Dokumentationszentrums Obersalzberg an. Es bietet Informationen zur Geschichte des Obersalzberges, zur Nazizeit und der Zeit der Alliierten an, zudem lassen sich Reste der alten riesigen Bunkeranlage besichtigen (mind. 1 h). Wer will kann dann über den Lindeweg Obersalzberg bequem etwa 2 km zur Sommerrodelbahn laufen (nur was für kleinere Kids). Auf flachen Schlitten geht es durch eine 600 Meter lange Metallrinne. Gut und reichlich Essen lässt sich nur ein paar Meter entfernt im Gasthof Hochlenzer.

Nach Berchtesgaden ging es zu Fuss (45 min.), alternativ kann auch mit der Obersalzbergbahn (Betriebsschluss beachten) der „Abstieg“ erfolgen.
Wieder in Berchtesgaden kann man – neben einer Pause – den historischen Rundweg durch die Stadt entlang bummeln (2 h) und das Schloss besuchen. Es ist noch heute ein bewohntes Schloss der Wittelsbacher und mit wertvollen Kunstsammlungen ausgestattet. Nach Berchtesgaden kamen zuerst die bayerischen Könige, um hier ihre Sommerfrische zu verbringen, später Gelehrte, Naturwissenschaftler, Industrielle und Künstler. Und auch heute noch ist es eine besondere Mischung aus Kultur und Natur, die Menschen aus der ganzen Welt nach Berchtesgaden zieht. Leider reichte uns die Zeit zu letzterem nicht.

Halbtagestour – Jenner und Co.

(auch als Tagestour möglich)
Nachmittags bietet sich dann eine Fahrt mit der Jennerbahn an, hinauf auf den Jenner, das das höchstgelegene Eintrittstor in den Nationalpark Berchtesgaden. Gemütliche Zweiergondeln gleiten von der Talstation am Königssee hinaus ins gleißende Sonnenlicht, schweben über dunkle Tannen an schroffen Felsen vorbei hinauf zum 1802 Meter hohen Plateau – mitten hinein in eine grandiose Gebirgslandschaft. Hier bietet sich ein Panorama mit mehr als 100 deutschen und österreichischen Bergspitzen aber auch tiefe Blicke von der Aussichtsplattform auf den Königssee.
Bei passendem Wetter starten Drachen- und Gleitschirmflieger von Gipfel aus in luftige Höhen. Und mehr als ein Dutzend Wanderrouten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden beginnen hier; sie sollen zu den schönsten der deutschen Alpen gehören. Sie beginnen mit dem kurzen Spaziergang zum Jennergipfel (1874 m) und seinem unvergleichlichen Ausblick auf die 2000 m steil abfallende Watzmann-Ostwand und den Königssee und enden bei ausgedehnten Ganztagestouren.
Der Abstieg erfolgte über den Königsbachweg sowie von der Mittelstation aus über den Hochbahnweg:
Königsbachweg: Wenig begangen, daher ruhiger Naturgenuss. Von der Jennerbahn-Bergstation über Stahlhaus oder Schneibsteinhaus zur Königsbachalm und weiter zur Jennerbahn Mittelstation [6,5 km, Höhendifferenz 600 m, 2,5 h].
Von der Mittelstation führen ebenfalls mehrere Wege nach unten:
Hochbahnweg: Er bietet reizvolle Ausblicke zum Königssee. Von der Jennerbahn-Mittelstation zur Königsbachalm. Auf dem Hochbahnweg zurück zur Talstation [7 km, Höhendifferenz 600 m, 2,5 h].
Stufenweg: Der kürzeste Abstieg von der Jennerbahn-Mittelstation über Vorderbrand zur Talstation [4 km, Höhendifferenz 570 m, 1,5 h].

Weitere Optionen (von uns nicht begangen):
Mitterkaiserweg: Schöner Abstieg von der Jennerbahn-Bergstation über die Mitterkaseralm zur Jennerbahn-Mittelstation [3,5 km, Höhendifferenz 600 m, 1 ¼ h].
Kesselweg: Schöne Wanderung durch Almgebiet hinunter zum Königssee mit anschließender Schifffahrt. Von der Jennerbahn-Mittelstation über Königsbachalm und Gotzenalm zur Anlegestelle Kessel [8,5 km, Höhendifferenz 600 m, 3 h]. Rückkehr mit dem Schiff über St. Bartholomä oder direkt nach Königssee. Und hier schließt sich ein Teil des Malerwinkel- Rundweg (siehe Tagesetappe 1) – den man natürlich auch dann komplett machen kann, wenn der „Abstieg“ per Seilbahn bevorzugt wird. (Komplettabstieg von der Bergstation ins Tal je nach Kombination zwischen 7 km [Höhendifferenz 1170 m, knapp 3 h] und 15 km [1200 m, 5,5 h + Schifffahrt])

Retour and so on

Die Rückfahrt erfolgte via Roßfeld Panoramastrasse. Die Fahrt über die ganzjährig befahrbare, mautpflichtige Roßfeldpanoramastraße bei Berchtesgaden führt in Serpentinen auf eine Höhe von fast 1600 m unmittelbar in die hochalpine Bergwelt des Berchtesgadener Landes mit Blicken auf den Höhen Göll, den Kehlstein, das Tennen- und Dachsteingebirge und den Untersberg. Bei schönem Wetter lässt sich eine laut Prospekt unvergleichliche Talsicht nach Berchtesgaden und in das Salzburger Land genießen. Nur die ist die Maut eigentlich nicht wert (Fahrzeug 3,70 €, jeder weitere Insasse 1,70 €). Zumal sie teilweise auch von den anderen Gipfeln möglich ist, und außer dem Blick für die Maut sonst nichts außer zwei Berggasthöfen geboten ist. Die gibt es woanders auch ohne Maut.

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Weitere Optionen:

Halbtagestour- Am Hintersee – Wanderung Halsalm im Klausbachtal [5,5 km; Höhenunterschied 280 m, 2 ¼ h] Die Tour bietet einen herrlichen Blick von der auf schmalem Pfad zu erreichenden Almhütte über den Hintersee und das Ramsauer Tal. Mit etwas Glück kann man den König der Lüfte, den Steinadler, beobachten. Hier bietet sich zudem ein Besuch des Hintersees an und eine kurze Wanderung durch den Zauberwald [Naturlehrpfad, 1,5 km, ¾ h].

Tagestour – Schellenberg Eishöhle – Mit 60.000 Kubikmetern Eis und einer Dicke bis zu 30 Metern, fasziniert die größte Eishöhle Deutschlands am Untersberg, hoch über Marktschellenberg. Eine Führung auf dem Rundweg durch die Eiswelt unter Tage dauert ca. 40 Minuten. Dabei beleuchten Ihre Karbidlampen die glitzernden Eismassen des Berges auf ganz faszinierende Weise. Sie erkunden tief gelegene Eishallen, mit sog. „Eismandl“, Eisfahnen und steilen Eisfällen.

Erreichbar ist die Höhle mittels zweier Varianten: Von der Untersberger Seilbahn in 1,45 h zum Höhleneingang und weiter in 2 nach Paßthurn (oder zurück zur Bergstation) – aber teilweise Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. Oder den etwa 3-stündigen Aufstieg von Paßthurn aus und auch wieder hinunter (einfacherer Weg aber gute Kondition erforderlich).

Möglichkeiten bei Regen

Berchtesgaden mit Schloss; Salzbergwerk Berchtesgaden; Watzmanntherme; Lokwelt Freilassing; Wimbach- und Almbachklamm – denn dort wird man sowieso etwas nass; Saline und Salzmuseum Bad Reichenhall; Enzianbrennerei Grassl. (Näheres siehe Linkliste)

Gesammelte Links zu interessanten Seiten

Ausflugsziele
Nationalpark Berchtesgaden
Schönau am Königssee
Kehlsteinhaus
Obersalzberg (Hiltlers Bergfeste)
Salzwelten (Bergwerk)

Schellenberger Eishöhle
Watzmanntherme
Rossfeld Panoramastrasse

Berchtesgadener Land
Urlaub im Berchtesgadener Land (offizielle Homepage des Tourismusverbandes)
Stadt Berchtesgaden

Quelle der Informationen: Internetrecherche; Bruckmann Wandern kompakt – Berchtesgadener Land; Tourismusverband Berchtesgadener Land.

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